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Neben der Spur

Syman bekam Bauchschmerzen als Taran ihn hinter die Schmiede zerrte. Er hörte Arin im inneren an einen Ding werckeln und hoffte, er würde nichts bemerken. Ruppig ließ Taran ihm los, sah ausdruckslos und blass auf den Jungen herunter.

"Du... ähm..." brummte er und fuhr sich nervös durchs Haar.

"Was denn?" Untypisch kleinlaut versuchte Syman zu verstehen. Bekam er nun Prügel oder nicht!?

Plötzlich grinste Taran schief und stieß ihn grob an. "Jetzt hast du aber eine volle Hose, gibs zu."

Das war doch... wohl ein Scherz!? "Du... wolltest mich nur ärgern!?"

Lässig winkte sein Cousin ab. "Den Schock hast du schon verdient. Dann reißt du dich wenigstens wieder eine Weile ein."

"Du..!" Syman fiehlen die Worte... "Das war echt unnötig! Und ungerecht!"

Taran lächelte selbstsicher und verschränkte die Arme vor der Brust. "Lass es gut sein, noch kann ich es mir anders überlegen."

Plötzlich kam Arin um die Ecke um sich Holzscheite zu holen. "Mach es ruhig. Ist sowieso eine Weile her seit dem letzten Mal, was Syman?"

War ja wieder klar. Syman wollte gerade was antworten, da fiel der Groschen. "Du wolltest Sienna nur ausweichen..."

Taran wurde finster. "Halt den Mund."

"Ha... Sieh an... was hast du denn schönes zu verheimlichen?" Taran war tatsächlich zornig geworden. Arin warf den Jungen einen kurzen Blick zu um sicher zu gehen das er nun still sein würde.

Taran hob ergeben die Hände. "Du hast Recht, ich wollte dich nur ärgern."

Syman hielt den Mund, wechselte einen weiteren Blick mit Arin und ging langsam davon und überließ die Brüder einander.

***

Wie immer Mittags, füllte sich die Ritterhalle schlagartig. Sie alle fanden sich mal wieder an der Tafel zusammen, erzählten von ihrer Arbeit und all den anderen Kram der sich Zugetragen hatte. Als Taran sich neben mich auf die Bank gleiten ließ, grinste er zerknirscht und drückte mir einen Kuss auf die Lippe. "Mahlzeit, Baby."

"Ach, du isst hier? Ich dachte du läufst gleich davon?"

Ertappt leckte er seine Unterlippe. "Nur wenn es Gemüse gibt."

"Warum sagst du es denn nicht einfach, wenn du nicht reden willst? Wieso lässt du es an Syman aus?"

"Ich hab ihn nichts getan."

"Wäre auch noch schöner..." zaghaft legte er eine Hand um meine Hüfte.

"Komm, ich bin nur etwas neben der Spur."

Natürlich hatte ich schon alles vergessen und nahm seine Hand. "Wo warst du bist jetzt?"

"Mit Kora an das ein oder andere tüfteln. Und du?"

"Ich hab auf deine Neffen aufgepasst. Michel hat sich mit Helena geprügelt und nun reden sie nichts mit einander."

Taran grinste. "Ich hab mich fast mit Syman geprügelt. Jetzt redet er nichts mehr mit mir."

"Wird Avan dich dafür auch in die Ecke schicken?"

"Das ist verdammt gut möglich." Schloss er lachend und zupfte an einer meiner Strähnen. "Ich hatte dich so vermisst..."

Von einer Sekunde auf die andere, waren die anderen einfach weg. Ich liebte seinen weichen Tonfall ebenso wie seinen verliebten Blick so sehr, das mir der Bauch schmerzte. "Ich dich auch... sehr..."

Vorsichtig, als wäre ich aus Glas, küsste er mich und drückte seine Stirn an meine. Auch wenn ich nicht verstand wieso er meine Nähe so sehr suchte, wollte ich mich nicht beschweren. Sollte er mich doch küssen und liebkosen so viel er wollte.

"Ich liebe dich." Raunte er, sein Blick bohrte sich regelrecht in meine Seele. Es fühlte sich zu Intim an, vor all seinen Leute. Deshalb senkte ich den Blick und drückte ihn geschmeichelt weg...

"Ich liebe dich auch. Aber wir sind nicht allein."

"Dann lass uns das ändern..."

Ich war schon verleitet... "Ich weiß nicht, du arbeitest schwer... du solltest essen."

Doch Taran stand schon auf, nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ohne auf einen einzigen der Blicke zu achten, führte er mich hoch. Ich spührte meine Wangen rot werden...

Schon ineinander verschlungen, stießen wir die Zimmertür auf und wackelten auf sein Bett zu. Seine großen Hände umschlossen meinen Knöchel und mein Knie, wanderten zielstrebig aufwärts. Erwartungsvoll verkrallte ich mich an sein Hemd.

Als er sich aufrichtete um sein Hemd los zu werden, umschloss ich ihn mit den Beinen und genoß den Anlick seiner Muskeln, die sich dehnten und streckten. Es war faszinierend, immer wieder. Dabei öffnete ich geübt mein Kleid, schob es über die Schultern und löste mein Haarband.

Kurz darauf war er wieder über mir, seine vor Lust finsteren Augen bohrten sich jetzt viel tiefer in meine. Diesmal genoß ich die dabei entstehende Intimität. Jetzt war sie auch mehr als willkommen.

Erst war es ganz langsam und beinah verträumt. Doch wie immer, wurde es nach wenigen Moment wieder ein wenig hitziger. Ich hatte das Gefühl, ihn noch näher haben zu wollen, als er es mir schon war. Wobei er mir schon so nah war, wie es zwischen Menschen nur möglich war. Aber es war nicht genug. Ich bekam einfach nicht genug von ihm.

Schon am Ende drückten wir uns gegenseitig so fest aneinander, das es ein wunder war, das wir nicht zu einer Person verschmolzen waren. Aber es war genauso gut wie es war.

Mit noch glänzenden Augen, strich er mir die Strähnen von der Stirn. "Nach dem Abendessen reiten wir los."

Ein wenig erschöpft verstand ich es natürlich falsch. "Was? Nochmal?"

"Nein, ich meinte die Pferde."

"Oh. Okey, wohin?"

Völlig eins mit sich selbst schloss er die Augen, streckte einen Arm hinter seinen Kopf und seufzte tief. "Wirst du dann sehen."

"Oh man, Taran. Mach es nicht so unnötig spannend."

"Lass mich schlafen Weib..."

Was zum..!? "Sag das nochmal..."

Seine Pranke legte sich um meinen Mund, immer noch mit geschlossenen Augen. "Gönn mir Rast, Maid Sienna. Sonst vergesse ich noch wohin wir reiten wollten..."

Fauler Trick. Wäre er nicht so verdammt hinreißend in seinen Delirium, hätte ich mich vielleicht sogar gewährt...

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt