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Das Tunier

Es war einer der letzten Sommertage. Der Himmel blau und keine Wolke zu sehen. Die Campbell Männer aufgeregt und ausgelassen wie Kinder. Es roch nach Bier und frischen Mandelküchlein. Alle vertrugen sich, bunte Bänder und Blumen waren an der erichteten Tribühne befestigt und wo man hinhörte, herrschte gute Laune. Es - war - atemberaubend!

Dazu kam, das Avan das Dorf informieren ließ und ein paar Händler hatte kommen lassen. Somit glich das ganze einen Volksfest. Und jeder auf der Burg, der darum bat, bekam frei. Und natürlich, wie sollte es anders sein, unterstellten mir die Mägde, das ich meine Beziehung zu Taran hatte spielen lassen um das zu ermöglichen.

Das wurde aber egal, als ich Taran mit seinen Schwert traf. Er saß mit Sir Avan zusammen und unterhielt sich. Er trug nur eine Hose und Stiefel, sein Haar war im Nacken zu einen winzigen Zopf zusammen gebunden und sein ausgelassenes Lachen kam mir schon von weiten entgegen. Als er mich kommen sah, legte er das Schwert zur Seite. "Hey Sienna."

"Hey." Avan sah auf, nickte höflich und ging davon. "Oh, hab ich ihn vergrault?"

Taran drückte mir sachte einen Kuss auf die Wange. "Nein, er hat viel zu tun. Jeder Bruder hat ihn herrausgefordert."

Ich setzte mich neben ihn auf einen Schemel. "Ist das dein ernst?"

"Jap. Du musst wissen das wir von klein auf keine Chance gegen Avan hatten. Und bei solchen Anlässen ist das fast schon tradition den weißen Ritter zu besiegen. Es zumindest zu versuchen." Lächelnd musterde er mein schlichtes braunes Kleid und meine offenen Haare. "Du siehst gut aus. Hast du die Haare für mich heute so?"

Erwischt... "Natürlich nicht." Er glaubte mir nicht und rückte ein wenig näher.

"Wie auch immer." Seine Hand legte sich ganz sanft an meine Wange und seine Lippen an meine. "Danke."

Ein wenig atemlos, weil ich solchen Körperkontakt nicht gewohnt war, biss ich mir auf die Lippe."Kein Problem."

Mit meiner Hand in seiner, standen wir auf und marschierten auf das Tunierfeld zu. "Wirst du auch gegen Avan kämpfen?"

Taran grinste ausgelassen. "Und haushoch verlieren. Aber es macht unheimlichen Spaß, ein wenig auf den großen Bruder loszugehen. Ein bisschen Frust ablassen. Dazu bekommt man sonst nie gelegenheit." Er zwinckerte frech. "Dabei lässt Avan das Spiel sogar länger laufen als er es bräuchte. Er könnte einen in zwei Sekunden zu Boden bringen. Aber er lässt uns den Spaß und den Ergeiz."

"Also tut er nur so, als wäre er so desinteresiert und genervt?"

Er lächelte schief. "Natürlich. So wie Arin nur so tut als wäre er unverwundbar, dabei ist er unheimlich sensibel. Oder Ben nur so tut als wäre er total streng und abgebrüht dabei hat er angst jemanden zu vertrauen. Eric ist nicht einfach cool und voller tatendrang. Er kann nicht ruhig und ernst sein, nicht lange, weil auch ihm sonst die dunkelheit in ihm zerfrisst."

Da kannte jemand seine Brüder aber verdammt gut. "Wie behälst du den überblick bei all den Charaktären?"

"Um ehrlich zu sein durchschaue ich sie alle." Seine dunklen ernsten Augen sahen mich an. "Sie bedeuten mir alles. Ich versuche mir zu erklären wieso sie manchmal so verdammt anders sind wie ich. Oft hat mich das in den Wahnsinn getrieben. Aber wenn du begreifst wie verdammt eigensinnig wir alle sind, akzeptierst du es einfach." Plötzlich schielte er und streckte die Zunge raus. "Auch wenn du selbst Irre wirst."

Lachend schubste ich ihn, wobei er sich dabei nicht ein bisschen bewegte, strich meine Haare aus der Stirn. Sie nervten mich jetzt schon. "Und wann bist du dran?"

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt