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Auf der Spur

Skeptisch fuhr ich mir durch mein verbliebendes Haar. Kora reichte mir einen Spiegel. "Fertig."

"Danke sehr." Die Haare waren gerade lang genug, um sie zuzubinden. Ich musste wieder ein wenig enttäuscht schlucken.

Kora setzte sich mir gegenüber an den Tisch und lächelte aufmunternd. "Keine Sorge, es sieht nicht schlimm aus."

Verlegen weil ich dennoch eiegentlich nur eine Magd war und auch sonst nicht viel mit Kora zutun hatte, spielte ich mit den Fingern. "Ich hkffe Taran denkt das auch und sagt es nicht nur so."

"Das wäre nicht Taran. Er würde dich damit aufziehen, liebevoll weil es ja traurig ist, aber er könnte es nicht wirklich unterdrücken." Er schnappte sich eine Traube aus der Schüssel die zwischen uns stand. "Wie gehts dir sonst?"

"Mein Rücken ist beinahe verheilt. Ein wenig rot, aber es ist nicht die Welt." Wieder schnappte er sich eine Traube. "Darf ich dich was fragen?"

"Raus damit."

"Wieso kann ein Ritter der ständig mit seinen Schwert durch die Burg schweift, Haare schneiden?"

Grinsend stopfte er noch eine Traube hinein. "Ich bin der jüngste dort. Jeden dritten Sonntag muss ich den Männern in der Wachstube die Haare schneiden. Sogar rasieren. Und wehe du schneidest jemanden." Lächelnd folgte noch eine Traube. "Und Ben ist da am pingeligsten. Einmal durfte ich eiskalt strafarbeit machen weil ich ihn verschnitten habe."

"Gemein." Jetzt genemigte ich mir auch eine Traube, ehe der Herr alles weggefuttert hatte.

"Naja, es war absicht das ich seinen Schnitt versaut habe."

"Wessen Schnitt?" Taran schloss hinter sich die Tür und musterte meine Haare. "Sieht doch gut aus."

Kora schlug ihn auf die Schulter. "Kommst du mal wieder in die Wachstube auf ein Bier?"

"Mal sehen, heute geht es nicht. Sienna und ich reiten ins Dorf."

Koras Gesicht sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. "Musst du ehrlich noch in Wunden bohren?"

"Komm schon Kora." Er setzte sich zwischen uns und griff in die leere Schale. Enttäuscht zog er einen flunsch.

"Ihr solltet euch beide von dem Dorf fernhalten."

Taran horchte bei den scheinbar unscheinbaren Tonfall auf. "Schwöre, das du nicht Ben auf uns setzt."

"Als ob er das nötig hätte. Der ist wie ein Adler. Er hört und sieht alles. a.l.l.e.s."

"Soll Sienna nie wieder zurück können? Sie wird doch wohl noch ein Recht darauf haben, die überreste ihrer Hütte zu sehen." Überreste... autsch.

"Okey, Brüderchen, hör zu. Ich werde niemanden was sagen, aber verspreche, das du bevor es dunkel wird nachhause kommst. Diese kranken Hunde sind noch da draußen. Wer weiß wie viele sie sind."

Taran verdrehte die Augen, nahm meine Hand und zog mich zur Tür. "Ja, Vater. Ich verspreche es!"

Es war alle normal, bis wir an den Rand des Waldes kamen, den wir durchquären müssten. Ich hiekt mein geliehenes Pferd an, starrte die Baumkronen an. Es war keine wirkliche Angst. Aber es kostete mich überwindung, tatsächlich dort vorbei zu reiten, wo mir das schlimmste wiedeerfahren ist seit ich denken kann. Noch dazu hab ich noch immer kein echtes Bild was genau geschehen war.

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt