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Gefechte

Taran wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Eric stieß in grob zur Seite. Wo er eben noch gestanden hatte, bohrte sich so eben ein Hacken in den Boden. Ein Kerl mit einen Messer zwischen den Zähnen, erklomm die Mauer mithilfe des Seils. Genau dieses durchtrennte Taran und warf ihm den Haken hinterher, als der Kerl in den Burggraben fiel.

Avan und Samuel drängten sich an ihnen vorbei. Michel und Kora spannten die Sehnen ihrer Bögen. Das Gittertor war heruntergelassen. Unten im Hof liefen Diener mit Eimern und Decken um die Brände zu löschen, Wachen kämpften und zum erstenmal seit ewigkeiten roch es nach Blut und Eisen bei der Burg der Campbells.

Taran hörte das Rattern des Katapults und zog den Kopf ein. Wieder Hlozteile des Feuers. Joe und Arin packten jeweils eines der Seile, die an Haken über die Mauer geworfen waren, und rutschten daran herunter um sich ins Getümmel zu den Wachen zu stürtzen.

Als Avan das sah, verlor er fast den Verstand. Eric ebenfalls, er hatte jedoch vorrausgedacht und Taran gehindert das selbe zu tun. Plötzlich war Syman zwischen ihnen, packte eines der Seile und machte gefährliche Anstallten. Taran zerrte ihn zurück. "Was machst du hier!?"

"Ich will euch helfen!"

Eric packte seinen Kragen. "Das ist kein Scherz! Geh hinein oder du lernst mich nachher kennen!"

***

Die drei Geschwister saßen gefesselt an einer Wand. Ben war ebenfalls nach draußen gelaufen. Dafür war Syman wieder da. Er machte einen respektvollen Bogen um Elain. Keiner der Anwesenden hatte auch nur eine Sekunde um daran zu denken den Jungen den Kopfabzureißen.

Ich krallte mir allerdings das nützliche Bürschen. "Klär mich auf."

Syman blinzelte. "Taran und Eric laufen auf dem Wehrgang auf und ab, Joe und Arin sind-"

"- geht es Taran gut? Irgendeine Wunde? Ein Kratzer?"

Er druckste ein wenig herum. "Wer geht schon unverwundet aus einen Kampf..?"

In meinen Übermut, packte ich seinen Kragen und zerrte ihn heran. "Was hat er!?"

Absolut nicht schokiert, rückte er ohne umschweife herraus. "Eine Schwert- und eine Pfeilwunde. Am tiefsten war der Dolch in seinem Oberarm. Aber er bewegt ihn, also ist wohl keine Sehne getroffen."

Sprachlos und Kopflos wie ein Huhn, wollte ich zu ihm, doch Syman packte mit aller Kraft meinen Arm. "Geh da bloß nicht raus! Du machst ihn nur angreifbar!"

Mit runden ernsten Augen, die aber etwas tief beruhigendes hatten, drängte er mich an die Wand an der Bänke aufgereiht standen. Erst da ließ er meinen Arm los. Als die Wand vor uns erneut erzitterte, begann ich genauso.. Es war komisch. Denn irgendwie fühlte es sich wie Krieg an obwohl es keiner war. Die Männer taten das was gelegntlich vorkam. Sie berschüzten die Burg vor Angreifer. Und doch hatte jeder Angst das einer starb oder es die belagerung Wochen dauern könnte.

Waren die Campbells denn auch sowas vorbereitet? Würden wir verhungern? Müssten wir uns ergeben? War das überhaupt eine Vorgehensweiße dieser Leute?

Es war alles so schrecklich ungewiss und gefährlich.

Die ganze Nacht hörten wir den Lärm. Einmal begann das Dach zu brennen und die Diener liefen rasch hoch um es zu löschen. Die ganze verdammte Nacht kauerten wir Frauen machtlos zusammen, zwangen uns so gut wie möglich die Kinder abzulenken. Erst als sie schliefen, verzweifelten alle für sich.

Aber nur kurz. Denn die Campbell Frauen waren ebenso hart in nehmen wie ihre Männer. Nur einen ganz kurzen Moment erlaubten wir uns Angst zu haben, dann standen wir auf. Bea zwang die Mägde sich zusammen zu nehmen und ihre Aufgaben wieder aufzunehmen. Sie selbst verzog sich in Avans Arbeitszimmer.

Ich und die anderen, Michels Frau Tessa, Joes Frau Claudia, Samuels Frau Nina und Elain, versorgten die Wachmänner und versuchten still den Staub der von den Wänden purzelte, von den Böden zu schrubben. Irgendwas mussten wir ja tun.

Kurz vor Morgengrauen, wurde das Gefecht lauter und die schreie entgütlig verzweifelt. Der sechs Jährige Michel zuckte aus dem Schlaf. Seine Lippe bebbte. Tessa unterdrückte sichtlich den Drang zu ihm zu laufen.

Doch als er erbarmungswürdig die Arme nach ihr austreckte, brach auch mir das Herz. "Mama!"

"Schlaf, Michi." Murmelte sie sanft. "Ich hab dir doch erzählt das dein Vater draußen streitet. Und du weißt doch, wenn deine Onkeln streiten, ist es immer laut und unschön. Aber kann man einen Streit gegen deinen Vater gewinnen?"

Er schüttelte den Kopf und legte sich unsicher wieder hin. "Nein, das kann man nicht."

"Wenn er wieder kommt, erzählt er dir alles."

Selig lächelte das Kind und schlief wieder ein.

Der Morgen graute und wir nahmen die Kinder und zwei Wachen mit in die Küche. Völlig übermüdet, begannen wir einen dicken Eintopf zu kochen, den Verletzte als auch lediglich erschöpfte Männer gut vertrugen.

Claudia saß mit ihren Kindern in einer Ecke, erzählte Geschichten und machte sich an die Bohnen. Tessa fuhr sich durch die roten Locken. Bea biss sich auf die Lippe. Ohne ihren Avan wirkte sie nicht halb so selbstbewusst wie sonst...

Plötzlich erzitterte der Boden. Viel schlimmer als bisher. Der Schock war allerdings nicht so erdrückend wie die darauffolgende Stille. Keiner von uns musste etwas sagen. Einheitlich marschierten wir nach oben in die Halle, jeder zog eine Waffe die sie entweder besaß oder sich ergaunert hatte.

Schwere Schritte vor der Tür. Ich bete das es Taran war... Tatsächlich wurde die Tür von einen schwarzen Schopf aufgedrückt, aber es war ein Zigeuner. Sofort schossen mir Tränen in die Augen... und wut kochte in mir auf.

Sie würden für den Tod meines Verlobten bezahlen!

"Claudia." Murmelte die Stimme beuhrigend. Die Sonne schien dem Ziegeuner in den Rücken, ich erkannte das Gesicht nicht.

Claudia blinzelte verwirrt und ließ das Schwert, das sie einen Wachmann gestohlen hatte, fallen. "Bist du es... wirklich?"

Er öffnete die breiten Arme. Ohne zu zögern saußte sie auf ihn zu. Der nächste Zigeuner kam ohne ein Wort auf Elain zu, die kein bisschen verschreckt wirkte.

Langsam begriff ich, aber nur schwer... es war eine lange Nacht gewesen und meine Nerven lagen blank. Elain zupfte an dem Kopftoch ihres Zigeuners. "Na, irgendwie passt das ja."

Da kam der nächste Zigeuner angehumpelt, der hielt jedoch endlich bei mir. Er grinste erschöpft. Ohne ein Wort entzog er mir den Dolch und drückte mich mit einer Hand an sich. Erst als ich ihn tatsächlich spührte, begriff ich vollends, das er nicht tot sondern verkleidet war.

Ich spührte einen Stein von meinen Herzenrollen und heiße Tränen an den Wangen. Seine Hand kraulte meinen kurzen Haaransatz. "Du wirst nicht glauben wie wir das geschafft haben."

Mit einer weinerlichen Stimme, die ich von mir selbst nicht gewohnt war, winkte ich ab. "Das ist mir ganz egal. Du hast mich nicht allein zurück gelassen."

Auch wenn einer seiner Arme schlaff herunter hang, drückte er mich fester an sich und küsste meine Schläfe. "Wie du das auch nur erwarten kannst, Maid Sienna..."

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt