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Das Stell-dich-ein

Ich bemerkte Tarans Blick. Als ich mich zu ihm umwandte, griff er gerade nach meinen Arm und führte mich fort. "Ich mag deine Brüder. Es ist so lieb von ihnen, mich heute nicht wie ihre Magd zu behandeln."

Er legte seinen Arm um meine Hüfte während wir durch die Menge schlenderten. "Du nimmst das viel zu streng. Wir sind die letzten die auf so etwas achten. Mein Vater war der Sohn eines Lords und meine Mutter eine Bauerstochter. Uns scherrt der Gesellschaftliche Stand überhaupt nicht."

Mir kam das Gemälde von Lady Elizabeth in den Sinn. Ich hatte es einmal abgestaubt und war beeindruckt wie elegant und edel sie aussah. Nie im Leben hätte ich vermutet sie sei nicht von geburt an Adlig gewesen. "Ich bin ehrlich platt."

Taran grinste geheimnissvoll, vermutlich lag es an der Maske. "Auch unser Urgroßvater hat es nicht so ernstgenommen mit dem stand. Aber von ihm erzähl ich dir lieber nichts."

"Wieso? War er schlecht?"

Ein wenig stolz kam er mir vor. "Urgroßvater hatte unheimlich viele Bastarde. Aber er wollte sie alle bei sich in dieser Burg haben."

Oh mein Gott... Auf meinen geschockten Blick hin, lachte Taran herzhaft. "Wir Campbells lieben unsere Bälger. Außer mein Vater. Der liebte nur Avan."

Er lachte immernoch, aber ich hatte nicht das Gefühl das er es ehrlich meinte... "Taran..."

Grinsend fuhr er mir mit seinen langen Finger über die Wange. "Ich weiß. Ich weiß das er uns liebte. Aber er hat unheimlich viel durch gemacht und nach den Tod unserer Mutter... Ist es schlimm, das ich ihn verstehe?"

Ich zwang den Kloß herunter, der sich immer bildete wenn er über seine Kindheit sprach. "Nein. Was hast du damals gesagt? Es ist unsere entscheidung ob wir uns von der Dunkelheit ins uns auffressen lassen oder nicht. Und du hast dich dagegen entschieden."

Nickend blieb er kurz still. Dann zog er mich mit Ruck an sich. "Tanz mit mir, Maid Sienna."

Überrascht blinzelte ich. "Okey..."

"Keine Sorge ich führe dich."

"Du wirst die Sorgen haben wenn ich Tollpatsch dir auf die Füße steige."

"Es wäre mir eine Ehre Ihr Fußabträter zu sein, Lady Sienna."  Er drehte mich einmal um meine eigene Achse und wog uns dann ausgelassen zur Musik.

Ob es nun an dem Tanz oder an Taran lag, aber ich fühlte mich als ob Schmetterlinge in meinen Bauch waren. Vor lauter Grinsen und Lachen kam ich mir wie ein Idiot vor. Aber wie sollte man einen Taran Campbell wiederstehen? Dann war ich eben gern ein Idiot.

***

Arin stöhnte auf und drückte sie fester an sich. Elain lächelte finster und fuhr mit ihren behandschuhten Händen seine Brust abwärst. Sie hatte sein Hemd aufgeknöpft, ein Bein an seiner Hüfte und drückte ich Becken an sein. "Elain..."

"Ihre Maske treibt mich in den Wahnsinn, Mylord... Sie sind nicht zufällig der gesuchte schwarze Ritter?"

Allein bei ihren verrauchten Tonfall wurde ihm heiß. Ihre Hände an ihren Ziel angekommen, stöhnte Elain begeistert. Sie biss sich auf die Lippe, packte seinen Kragen und küsste ihm. Arin wollte ihre Hüfte  packen und sie gegen die Wand drücken, gegen die Elain ihn gerade noch presste. Er fuhr ihr durch das ewig lange blonde Haar und über den Rücken, knurrte er als er über ihr Hinterteil streichte. Und sie sich auch noch frech damit gegen seine Hand drückte.

Ohne den Kuss zu unterbrechen sah er sie an. Genau in den Moment biss sie ihn verspielt in die Zunge. Nun war seine Geduld dahin. Gerade hatte er ihre Hüfte, platzte jemand in die kleine Kammer in der sie waren.

Arin dachte es wäre Syman, doch dann erkannte er eine Frau. Diese schien ebenso unschlüssig. Sie wirkte als würde sie gleich hysterisch los schreien. Sie wirkte sogar ziemlich agressiev. Irgendwas stimmte an ihrem schrecken nicht. "Kann man helfen!?"

Sofort schreckte sie zurück. "Oh du meine Güte! Tut mir leid!" Sogleich flog die Tür zu.

Elain und Arin tauschten einen Blick. Beide hatten kein gutes Gefühl.

***

Taran und Avan runzelten die Stirn. "Bist du sicher?"

Arin zuckte die Schultern. "Was weiß ich, aber ich würde das nicht einfach ignorieren nachdem Paula wieder da ist."

Avan nickte. "Was hattet ihr beiden dort eigentlich zu suchen?"

Arin hob nur einen Mundwinkel aber beide Brüder wussten Bescheid. Taran konnte es nicht fassen. "Und da nennen mich alle einen Lustmolch."

"Wir sind aber verheiratet."

"Und die Damen früher?" Arin und er grinsten sich zu, denn beide ließen damals nie wirklich was anbrennen. Wobei Arin da immer etwas skrupelloser vorgegangen war.

Avan verdrehte wie so oft die Augen zwischen den beiden. "Ich sage Ben bescheid, er soll seine Jungs informieren. Taran, als ob ich das erwähnen müsste, aber lass Sienna nicht aus den Augen. Und Arin, wenn du einen Moment deine Frau nicht begrabschen musst, dann komm mit mir ins Arbeitszimmer."

Ungläubig mahlte Arin mit dem Kiefer. "Eine Strafpredigt weil ich meine Frau auf einen Ball entführe?"

"Auf meinen Ball. Aber nein, darum geht es nicht."

Schadenfroh klopfte Taran Arin die Schulter. "Du kennst ja den Weg Brüderchen."

Avan nickte. "Und du nimmst Eric und folgst uns." Arin klopfte nun Taran die Schulter mit diesen Arschlächeln das er bekam, wenn er boshaft wurde. "Und erregt kein Aufsehen... Keiner darf etwas merken."

Taran starrte Avan hinterher. Wie zum Hencker schaffte dieser Kerl es, in wenigen Sekunden einen Plan aufgestellt zu haben und in Minuten umzusetzten? War das normal?

Er sah sie in der großen Halle der Campbells mit all ihren verschieden Masken um. Nein. Hier war nichts normal. Und wenn das nicht das beste an dieser Burg war, dann wusste Taran auch nicht weiter.

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt