Erzähl mir was
Ich fuhr mir mit den Handrücken über die verschwitzte Stirn. Wir waren die ganze Nacht geritten und das war och nicht gewohnt. Aber ich berreute es nicht, mitgekommen zu sein. Es war so viel besser tätig zu werden als einfach zu warten.
Avan und die anderen stiegen ab, ich tat es ihnen gleich, und schlugen das Lager auf. Verbittert brühtete ein jeder über seiner Waffe oder seinen Nachtmahl. Eric, Ben und Avan saßen beieinander, keiner sagte ein Wort aberman spührte, das sie sich irgendwie austauschten. Nach einer ewigkeit hob Eric den Kopf und rief nach mir.
Wir lagerten in einem großen dichten Wald, der zwischen dem Weißen Ritter und einen anderen Land lag. Das Dorf dahinter würde Morgen unser Ziel sein.
Nachdem ich über die Zahlreichen Wurzeln die sich durch unsere Lager zogen, gestiegen war, nahm ich bei den dreinältesten Campbells Platz. "Ihr habt nach mir gerufen?"
Eric nickte, dicke Augenringe und blässe machten den sonst so entspannten Mann fremd wirken. Sie alle waren in dieser Verfassung. "Du kennst diese Magd wohl am besten. Erzähl uns von ihr."
Einen Moment stellte ich kn Frage, ob ich sie denn je wirklich gekannt hatte. Doch das war Haarspalterrei, deshalb erzählte ich ihnen alles. "Sie lebte im Dorf und egal wieviel sie gegessen hatte, sie blieb Mager. Bei jeden Fest im Dorf blieb sie fern und wollte auch keinen Kontakt zu ihren Nachbarn. Eigentlich dachte ich, sie wäre eine arglose Person die schnell und oft übergangen wurde... aber naja, so kann man sich täuschen."
Eric fuhr sich gereitzt durchs Haar, dachte einen Moment nach. "Mehr gibt es Momentan nicht zu sagen? War sie so verschlossen?"
Ratlos hob ich die Schultern. Avan winkte ab. "Es war mehr als wir von ihr wussten, also rege dich nicht so auf."
Der zweitälteste nickte demütiger. "Ich muss einfach eine Runde schlafen."
Ben hatte jedoch noch lange nicht genug gehört. Er, der Soldat und Wachmann, war natürlich an bestimmte Dinge interessiert. Wann ging sie Nachhause? Trafen wir uns immer für den Weg? War ich je bei ihr Zuhause? Reagierte sie auf bestimmte Dinge empfindlicher als auch andere? Was aß und trank sie und was nicht? Nach jeder meiner Antworten zog er sich seine Schlüsse schien in seinen Kopf zu berechnen. Ebenso tat es Avan. Nur Eric war zu ungeduldig und besorgt, als das er viel denken wollte.
So wie Eric im Moment war, erinnerte er mich stark an meinen Taran. Ehe Eric aber was provokantes zu seinen denkenden Brüdern sagen konnte, das ihn offensichtlich gerade auf der Zunge lag, grinste Ben sarkastisch. "Warum kommen uns eigentlich immer die Kleinen abhanden?" Ich musste grinsen bei der Bezeichnung für die drei jüngsten aber nicht weniger muskolösen großen Campbell Brüder.
Avan schüttelte bitter den Kopf. "Was weiß ich. Aber wenn sie so weiter machen werd ich jung eingehen."
Eric nickte müde. "Amen, Bruder..."
Es faszinierte mich wie besorgt die drei waren, obwohl Taran so stark und selbstständig war. Immerhin war er auch erwachsen. Das machte mich neugierig. Da verabschiedete ich mich und suchte nach den beinahe Zwillingsbruder meines Geliebten.
Arin saß am Feuer und schleifte finster sein Schwert, als wäre er jeden Moment fährig jemanden das Leben für seinen Bruder zu nehmen. Ich bildete mir ein, er würde ein wenig mehr leiden als seine Brüder. Vielleicht weil er so finster und still war, aber wenn er sprach es immer so düster hnd gruselig war. Allerdings war es kein Geheimniss, das Taran und Arin sowieso ein dickes Band verband.
Zögernd setzte ich mich zu ihm. Er war nicht im mindesten überrascht. "Wie war Taran als Kind?"
"Lästig." Ich wusste es war sein Frust den er hier rausließ, deshalb wartete ich auf die ernste Antwort. "Nein, er war schon in Ordung. Ein Junge eben. Warum?"
"Ich vermisse ihn. Und ihr alle seit so eng miteinander verbunden, das es mich rührt..."
Arin schluckte. "Vielleicht hat Taran es dir schon erzählt, aber wir drei Letzten wurden von unseren Brüder aufgezogen. Immer wenn ich was ausgefressen habe, und Avan mich bestrafen wollte, versuchte Taran alles mögliche um ihn davon abzuhalten." Ich versuchte mir den kleinen Taran vorzustellen, wie er sich ins Zeug für seinen Bruder legte.
"Ich glaube er war sogar der Meinung, ich hätte nie Prügel verdient. Außer er wollte sich mit mir streiten, dann ging es immer rund zwischen uns."
"Kam das oft vor?"
Schuldbewusst nickte Arin. Die Erinnerung gefiel ihm. "Einmal hat er mir fast die Nase gebrochen als ich Fünf war. Dafür hab ich ihn einen Zahn ausgeschlagen. Und so weiter und sofort... Wir bekamen solch einen Ärger von den Großen. Es kann natürlich nicht angehen, das sich Brüder so ernst verletzen." Er schüttelte den Kopf. "Ich glaube wir haben uns nie wieder so ernst geprügelt." Listig sah er mich an. "Er war immer Brav wenn die Brüder dabei waren, aber wehe sie waren weg."
"Habt ihr Streiche gespielt?"
"Streiche? Taran hat geklaut wie ein Rabe! Bis er erwischt wurde. Und da wollte ich ehrlich nicht in seiner Haut stecken. Dann hat er sich das Wetten angewöhnt."
"Was sehr viel besser ist, nicht wahr?"
Arin fuhr sich über den Mund und gähnte dabei. "Manchmal war ich wütend auf ihn, weil er nie so viel ärger bekam wie ich. Aber irgendwann begriff ich, das er einfach nie so dämlich war wie ich und es darauf ankommen lassen wollte. Wenn Taran eines ist, dann verliebt in seine Familie und eigentlich vernünftiger als der größteil von uns. Er trägt immer sein Herz auf der Zunge und hält nichts davon sich zu verstellen oder falschen Spielchen."
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich vermisste ihn so unheinmlich... Arin laß meinen Blick. "Die drei dort drüben sind unsere Väterlichen Glucken. Lass dich davon nicht beeinflussen. Sie werden Kora, Taran und mich nie als Männer sehen. Aber sei versichert, Taran ist zäh und so nett er auch scheint, so ein Arschloch kann er auch werden."
Ich ließ den Blick durch die Männer schweifen, die alle so eigen und doch so gleich waren. Und auch so nett wie auch grob. Wer hier aufwuchs musste aus hartem Holz geschnitzt sein.
"Ich habe keine Angst um ihn." Arin sah mich an. "Sondern um Paula."
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Der feurige Ritter
Ficção HistóricaSienna hatte von ihm gehört. Jeder in Dorf hatte das. Keine Magd und keine Küchenhilfe waren vor Taran Campbell sicher. Den charmanten und verdammt gutaussehenden Ritter mit den schwarzen Haaren und diesem sexy Grübchen, konnte einfach niemand wiede...