Der feurige Ritter

*14*

Der Kampf

Taran hatte nicht gelogen, Avan war unbesiegbar. Als Taran an der Reihe war, war es Nachmittag. Ich saß mit Elain auf einen extra hergebrachten Baumstamm und fieberte mit Taran. Arin brachte uns kleine Kirschküchlein. "Sieh dir den an... nicht ein bisschen erschöpft."

Elain verputzte das Küchlein schneller als ich schauen konnte. Ohne das sie was sagen musste, reichte Arin ihr seins und larvte sie an ihren scham rosa Wangen. Doch sie verputzte auch dieses.

"Ich bin so gespannt wie Taran sich schlägt."

Arin zuckte eine Schulter. "Taran wird gut sein. Zwar nicht siegen, aber immerhin. Man rechnet es ihm nicht sofort an, weil er immer so ausgelassen ist. Aber Taran ist ein Campbell, man kann ihn nie so richtig einschätzen." Er zwinkerte mir mit diesen beinah schwarzen Augen zu. "Das solltest du immer bedenken."

Da ertönte Beas Ruf und die Schwerter wurden gezogen. Taran sah ganz entspannt und beinah abgelenkt aus, doch als Avan den ersten Schlag setzte, wich er blitzschnell aus um dann wieder abgelenkt zu wirken. Elain riss die Augen auf. "Woah!"

Arin war wohl sein größter Fan. "Ja, verdammt... was denkst du wie stark der ist. Warte ab..."

Und tatsächlich. Als Avan von oben zuhieb, parierte Taran mit nur einem Arm. Er lenkte das Schwert zur Seite und griff erneut blitzschnell an. Doch Avan fing ihm ab. Nach zwei weiteren unfassbaren Schlägen, beendete es Avan. Mit einem gezielten Schlag, flog Tarans Schwert durch die Luft und blieb drei Meter neben ihm in der Erde stecken.

Und anstatt sich grün und blau zu ärgern, warf er den Kopf in den Rücken und lachte lauthals. Noch nie war ich so gefesselt von einem Mann...

Elain lächelte. "Das hatte ich Taran ehrlich nicht zugetraut. Ich dachte er würde eher Scherze machen."

"Dafür ist er viel zu ergeizig." Arin knutschte Elain laut schmatzend und schnappte sein Schwert. "Ich bin dran."

Elain winkte ihm ganz verliebt. Erst wollte ich mich über sie lustig machen, aber dann kam Taran auf mich zu. Da bemerkte ich das ich ihm ebenfalls zuwinkte und bestimmt nicht halb so abgebrüht aussah, wie es mir lieb wäre.

Völlig verschwitzt, beugte er sich zu mir runter und küsste mich. "Hats gefallen, Maid Sienna?"

"Auf jedenfall. Ich hab gewonnen." Er sah mich fragend an. "Hab hab auf Avan gewettet."

Er riss die Augen auf. "Als ob du gegen mich gewettet hättest!?"

"Du sagtesg doch Avan sei unschlagbar. Das nennt man Strategie, Baby."

Syman half Taran aus dem Kettenhemd und reichte ihm ein Tuch zum abtrocknen. "Mensch, Elain... wie viel willst du noch essen? Noch mehr Kuchen?"

Taran nahm sein Hemd und schubste Syman fest. "Das petze ich Arin."

Elain funkelte Syman hinterher, der sofort Land suchte. Plötzlich klirrten laut die Schwerter, so laut das alles ruhig wurde und gebannt zusah. Avan und Arin fechteten nicht nur, die stritten beinahe. Elain runzelte die Stirn. "Um was geht es denn schon wieder?"

Taran schüttelte den Kopf. "Als ob die beiden einen Grund bräuchten. Komm Sienna, ich zeig dir was."

Er führte mich an den Ständen vorbei zu einer Dame, die aussah wie eine Hexe. Sie verkaufte Tücher und Ohrringe und bei bedarf sogar Wunderheilmittel. "Hallo Taran."