*10*

4.2K 195 8
                                    

Das Bankett

Taran sah sie nervös im Raum um. Das war nicht gut... Michel, Joe und Samuel... Eric, Ben und Avan. Oh mein Gott, wer hatte etwas ausgefressen!? Er war es nicht! Da sah er auch schon Arin mit Elain. Sie sahen sich im Rittersaal um und wunderten sich ebenfalld über die heitere aber gedämpfte Stimmung.

"Was hast du gemacht?" Fragte er Arin direkt.

"Was hast du gemacht?"

Kora kam von der anderen Seite und starrte Arin an. "Was hast du Angestellt?"

"Ich habe nichts verbrochen, zum Teufel. Gerade wo ich endlich meine Ruhe habe."

Da kam ihnen allen drei der selbe Gedanke. Gleichzeitig sahen sie die ach so unscheinbare Elain an. Sie hob die Augenbrauen. "Verzeihung?"

Taran schnaubte. "Naja, wer legt sich denn die ganze Zeit mit Avan an?" Erleichtert fuhr er mir durch die Haare. "Dann bin ich ja aus dem Schneider und kann entspannen."

Elain verstand unser Verhalten nicht ganz. Kora klärte sie deshalb auf. "Wenn alle großen zusammen kommen, endete es immer unangenehm für einen von uns." Schadenfroh grinste er. "Aber das wirst du bald erleben."

Spätestens als Avan nur Kirschkuchen servieren ließ, war klar das hier etwas im Gange war. Der Kirchkuchen musste eine Sache zwischen Elain und Avan sein. Leider war keiner der Mäde die bedienten Sienna... Verdammt seist du Bea.

Gemeinsam mit Arin marschierte Taran zu Michel und Joe, die sehr selten auf der Burg waren. Joe machte die Finanzen der Burg und Michel war Jäger und Sammler. Joe war ein recht steifer Mensch, der nicht viel von Körperkontakt hielt. Deshalb umarmten sie Michel und klopften Joe nur auf die Schulter.

"Alles klar, Joe?"

"Seit wir den Bengel eingefangen haben, ja."

Arin lächelte und legte den Kopf schief. "Sei doch froh über die Abwechslung."

Joe lachte und kniff die Augen zusammen. "Ich geb dir gleich eine Abwechslung!"

Michel reichte ihnen ein Stück Kuchen. "Avan ist und bleibt der Drama Meister."

Plötzlich stellten sich die beiden neben einander und musterten Arin und Taran streng. Joe verschränkte die Arme. "Wer von euch beiden hat was zu beichten?"

Sofort zeigte Taran auf Arin. "Seine Frau."

Michel sah an ihnen vorbei in eine Ecke. "Die was dort mit Avan und dieser Schreckschraube steht?"

Die beiden jüngsten Campbells wandten sich um. Arin wuchs bei den Anblick seiner Frau zwischen den Fronten scheinbar ums dreifache an. Ohne sich absprechen zu müssen setzten sich beide Brüder an einen Tisch und beobachteten das Spektakel.

Beide würden sich nicht einmischen. Sie konnten Avan vertrauen. Aber nicht Florenz oder Eberhart. Und Taran würde an Arins Seite sein, was er auch vor hatte. Das wussten sie beide. So war es immer.

Plötzlich erhob Avan die Stimme. "Ihr habt sie erpresst?" Es wurde still in dem großen Rittersaal. Florenz zischte und starrte Elain an wie den Teufel. "Ihr habt meine Schwägerin erpresst, wolltet Euch Geld von mir ergaunern, weiter bei mir wohnen undmeine Gastfreundschaft ausnutzen."

Natürlich spielten alle mit und murrten erschüttert. Als Eric finster grinsend in ihren Blick kam, standen die beiden Bruder auf und gesellten sich zu ihm. Eric schlug Arin auf die Schulter. "Lange nicht gesehen, gehst du mir aus den Weg?"

"Nicht absichtlich."

"Deine Frau gehört jetzt offiziell zu uns."

Taran legte einen Arm auf Arins Schulter. "Ich wollte immer schon eine Schwester."

Da erhob die Eberhart und wollte auf Avan zu gehen, doch Michel packte an ihn an der Schulter und drückte ihn zurück auf einen Stuhl. Sein Sohn lachte boshaft und streckte die Zunge raus.

"Ihr habt ausgenutzt, das ich euch nicht einfach vor die Tür gesetzt habe. Ich hatte ja auch keinen Grund dafür!"

Arin war plötzlich auf und davon. Kaum war er bei Avan, stürzte sich florenz auf Elain. Doch Ben zerrte sie rechtzeitig weg. "Und jetzt habt ihr die Frau meines kleinen Bruders angegriffen. Hiermit verbanne ich euch von meinen Grund und Boden. Wagt es ja nicht wieder zu kommen."

Florenz führte sich ungeniert auf wie einen verrückte, als Ben und Kora sie und ihren Mann Eberhart hinauswarfen. Avan hob lässig seinen Weinkelch. "Gute Reise."

Daraufhin begann ein Fest das diese Burg wirklich nötig gehabt hatte. Es wurde getrunken, dreckige Witze gerissen und scherzhaft gerangelt. Taran liebte es wenn seine Brüder auch mal so gut drauf waren. Dann konnte man so schön mit ihnen Wetten.

Dieser freche Hund Syman wurde mal wieder gejagt, Wein wurde immer mehr getrunken und Musiker stolperten irgendwann dazu. Bald wurden sie weniger und bertunkener.

Taran saß bei Avan und Arin der schon ein wenig schwankte und Elain auf die Pelle rückte. Als sie doch noch ins Zimmer gingen, wackelten sie so sehr, das Taran schon dachte sie fielen hin. "Wenn Elain so weiter wackelt, wird Elain traurig einschlafen."

***

Paula lächelte als sie in den Hof trat. "Oh, Sienna! Du hast ehrlich was verpasst. Die Campbells sind ausgelassener Stimmung!" Sie fuhr sich über die Stirn. "Sie sind alle betrunken."

"Sind wir nicht." Aus den Schatten einer Fackel tauchte Taran auf und erschrack mich fast zu tode. "Viele Schwägerinnen sind Nüchtern."

Grinsend lehnte er an der Wand. "Du aber nicht mehr, was?"

"Nein Maid Sienna, ich bin betrunken." Als ich näher kam hob er einen Arm einladent. Ich war tatsächlich versucht. "Meine schöne Maid Sienna..."

Paula musterte das ganze und beschloss unauffällig zu gehen. "Jetzt hast du sie vergrault, Taran."

"Sie kann mit dir nicht mithalten..."

"Geh ins Bett, ja?"

Da packte er sanft mein Handgelenk und zerrte mich an seine Brust. Liebevoll legte er eine Hand ganz sanft an meine Wange. "Ich hab ja versucht an dich zu denken und dir nicht zu nahe zu kommen."

"Ach ja? Wann genau?"

Seine Augen fixierten mich, todernst. "Ich sagte nicht das ich es geschafft hätte... Aber ich kann dir nicht wiederstehen. Du bist wichtig für mich."

Wow. Ich starrte in diese dunklen und geplagten Augen. So niedergschlagen sah er noch nie aus. "Bin ich nur ein Freund, Sienna?"

"T... Taran. Was redest du denn?"

Nun nahm er auch die zweite Hand und hielt meinen Kopf sanft fest. "Nur ein Freund?"

Einen Augenblick hörten wir nur die Fackel knacken. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. "Nein."

Sein Daumen fuhr über meine Lippen, als ich nicht weg zuckte, kam er mir viel näher. So nah, das ich hoffte er küsse mich. Doch dann legte er nur die Stirn an meine und lächelte zaghaft. "Nicht in versteckten Ecken wenn ich betrunken bin. So eine bist du nicht."

Langsam ließ er mich los. "Bis Morgen, Sienna..."

Der feurige RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt