Zorn und andere Emotionen
Taran schliff sein Schwert vor dem Kamin, als ich am Abend wieder ins Zimmer kam. Das Feuer loderte, ebenso wie sein Blick als er aufsah. Dafür war ich nun wirklich zu erschöpft. Ich steuerte unseren Waschtisch an und machte eine Katzenwäsche. Während mein Kopf im Leinen vergruben war, hörte ich das Schwert schaben und Tarans Schritte. "Warum bist du so stur?"
Ich schubste das Tuch fort und band mein Kleid langsam auf. "Taran, ich möchte nicht diskutieren. Das ist meine Entscheidung und die ist nicht mehr zu ändern."
Er schüttelte den Kopf. "Wenn ich sowas zu dir sagen würde, würdest du mir die Zähne ausschlagen."
"Nur kein zwang, Baby." Müde schüttelte ich mein Haar aus. "Aber dabei versuch wenigstens mich zu verstehen."
Taran zog sich sein Hemd und seine Hose aus. "Unglaublich..." beleidigt setzte er sich ins Bett und beobachtete, wie ich mein Kleid auszog.
Wir musterten uns gegenseitig, als ich auf ihn zukam und mich neben ihn unter die Decke schmiegte. Beinahe automatischt, war seine Hand an meiner Hüfte und rutschte an meine Seite. "Ich mache mir Sorgen, Sienna."
Auch ich wollte ihn spühren. Deshalb legte ich meine Hand an seine Brust und fühlte seinen Herzschlag. "Ich will nicht streiten, Taran. Ehrlich nicht."
Sein Zeigefinger zog sanfte Kreise an meiner Rippe. Er ließ seinen Blick so genau an mir auf und ab schweifen, das mir warm wurde. Sein Blick erzählte so viel. "Ich bin aber nich nicht fertig."
"Bist du zornig?"
Sein Kiefer mahlte. "Du hast vorher nicht mit mir gesprochen."
"Ich wusste ja was du sagen wirst." Noch ehe ich den Satz beendet hatte, rollte er mich auf sich.
Seine große Hand lag an meiner Hüfte. "Und was ich sage hat keinen Wert für dich?"
"Du weißt, das es nicht so ist."
Seine warme Weiche Brust unter meiner Hand hob und senkte sich. Seine Hand meiner Hüfte brannte förmlich auf meiner Haut. "Ich bin so wütend..."
Ich senkte mich zu ihn herunter und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss zwar, aber ich merkte das er wirklich kochte. Seine Hand drückte meine Hüfte in position und biss mir auf die Lippe. Kurz darauf, keuchten wir beide auf. Nun ging der Streit auf einer anderen Ebene weiter. Worte waren überflüssig.
Knurrend schloss Taran einen Moment die Augen und sah zu mir auf. Seine Augen loderte nicht nur aus Zorn. Ich stützte mich an seiner Brust ab und bemühte mich zurück zu starren, aber wie so oft verlor ich auf diesem Gebiet kläglich. Immer wenn sein Blick diesen ganz eigenen Ausdruck mit seinen ganz schwarzen Augen annahm, gab ich Kleinbei und sah weg.
Nun knurrte ich und drückte meine Nägel ein wenig in seine Haut. Überrascht stöhnte Taran auf. Packte meine Hüfte fester und drehte uns beide. Als er nun über mir war, drückte er meine Hände neben meinen Kopf aufs Bett. Bei seinen darauffolgenden Tempo, musste ich ihn die Beine um die Hüfte schlingen, um nicht quer über das Bett zu rutschen.
Er ließ meine Hände los, um sich besser halten zu können. Als es dem Ende näher kam, vergrub ich meine beiden Hände in seinem Haar. Statt zu stöhnen, wie sonst an dieser Stelle, brummte und knurrte Taran so tief, das es in meiner Brust wiederhallte.
Verschwitzt und immer noch ineinander verkeilt, lagen wir dann beide da. Nachdem der nachall verebbt war, musterte ich Tarans Brust an der Stelle an der ich meine Nägel eingesetzt hatte. Man sah nichts.
Taran lächelte müde. "Bewunderst du deine Tat, ja?"
"Man sieht doch gar nichts. Heulsuse." Unendlich erschöpft nach den langen Tag und unseren Streit, schmiegte ich mich an ihn.
Frech zupfte er an meinen kurzen Strähnen. "Wie nennst du mich, Maid? So redet man nicht mit einen Lord."
Ich wollte schlagfertig antworten, aber ich war einfach zu müde. Und sein ganz typischer Geruch der nach dem Streiten immer intensiver war, machte mich im Moment sowieso ganz zahm. Kurz bevor ich einschlief, ergriff er doch noch das Wort.
"Ich bin trotzdem beunruhigt, Sienna. Allein die Vorstellung das dir wieder was geschieht raubt mir den Verstand."
"Mein Ritter beschützt mich schon..."
"Hab ich doch das letzte mal auch so gut geschafft."
Was? Da lag der Hund begraben! Wieso war ich da nicht schon früher darauf gekommen? Ich hob den Kopf von seiner Schulter und fuhr ihn über seine Stirn. "Das darfst du nicht, Taran. Dir Vorwürfe machen. Damit konnte niemand rechnen. Paula war meine engste Freundin."
"Ich wusste das du und ich mit dem Feuer spielen. Es war mein Fehler dich nicht zu begleiten."
Lag ihm das denn all die Wochen im Magen? Mir wurde schlecht. Sowas durfte er doch nicht in sich hinein fressen... "Du bist aber nicht mein Wächter, Taran. Neben deinen vielen kleinwirkenden Arbeiten hast du auch noch ein Leben und Familie. Früher oder später wäre etwas passiert, denn du kannst nicht ständig auf mich aufpassen."
"Ich..."
"Kannst du nicht." Nun schien er nicht mehr böse, sondern traurig. "Und musst du auch nicht. Denn ich bin erwachsen und hätte selber wissen müssen wie riskant es war. Aber so ist es nun mal nicht gewesen. Und weißt du was? Nichtmal als ich in den Spiegel sah und meine Haare weg waren, habe ich bereut dich kennengelernt zu haben."
Ich sah ihn schlucken. "Nicht mal bei den Schmerzen durch die Striemen auf deinen Rücken damals?"
"Noch nicht mal da. Schon allein weil sie das gewollt hätte."
Lächelnd schlang er seine Arme um mich. "Gut, ich bin eine Heulsuse."
Ich schnalzte mit der Zunge. "Du hast dir erst einen Zahn ziehen lassen. Ich glaube, ein paar Sorgen machen dich da noch nicht zu einer Heulsuse." Nicht ganz überzeugt grinsend fuhr er über meinen Rücken. "Also ist mein Lord mir wieder wohlgesinnt?"
"Holst du das Seidentuch wenn ich ja sage?"
Meine Hand verschwand unter meinen Kopfkissen und zauberte das wunderschöne Geschenk von damals hervor. Tja, wer braucht schon schlaf wenn er einen Campbell im Bett hat?

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Der feurige Ritter
Ficción históricaSienna hatte von ihm gehört. Jeder in Dorf hatte das. Keine Magd und keine Küchenhilfe waren vor Taran Campbell sicher. Den charmanten und verdammt gutaussehenden Ritter mit den schwarzen Haaren und diesem sexy Grübchen, konnte einfach niemand wiede...