• V I E R Z E H N •

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M a s o n
🦋

Tage vergehen, bei dem einer ungewöhnlicher und auch irgendwie aufregender für mich als der Nächste ist. Ständig werde ich von neuem überrascht und bin mit diesen ganzen Veränderungen doch schon ein wenig überfordert.

Ich konnte ja nicht ahnen, dass sich die Freundschaft zwischen Joyce und Sav so schnell entwickeln würde und dass sie sich innerhalb von einer so kurzen Zeit schon so nahe stehen!

Bereits seit über zwei Wochen fährt Joyce und gelegentlich auch mal zu - meinem großen Erstaunen - Emily mit Sav und mir nach Hause, wo die drei viel Zeit miteinander verbringen und ich das Gefühl nicht loswerde, dass sich eine starke Gruppe aus ihnen bilden wird. Ich bin darüber unglaublich froh, da Savannah immer weniger Zeit mit Crystal verbringt, die deshalb auch zunehmend deprimiert ist und ihren Frust zwar an uns Jungs rauslässt, indem sie mehr Zeit mit uns verbringt und nun hemmungsloser zu flirten beginnt, doch das soll mir recht sein, wenn sie sich dafür mehr von Sav und den anderen beiden Mädchen fernhält. Allerdings scheint damit auch ihr Hass auf Joyce und Emily zu steigen und ich beginne mir allmählich Sorgen zu machen, wie lange sie noch tatenlos herumsitzen und zusehen wird, wie sie nach und nach ihre beste Freundin verliert.

Nach wie vor bin ich ziemlich nervös, wenn Joyce bei mir im Auto mitfährt und ich schaffe es kaum, mein wild schlagendes Herz zu beruhigen, das mich niemals vergessen lässt, wer da gerade auf dem Rücksitz Platz genommen und nun mit nachdenklicher Miene aus dem Fenster nach draußen in den regnerischen Himmel sieht.

Mehr als einmal bin ich ein wenig unaufmerksam, was den Straßenverkehr angeht, da ich Joyce beobachte. Doch immer wieder zwinge ich mich dazu, mich zusammenzureißen, um keinen Unfall zu verursachen, bei dem Joyce etwas zustoßen könnte. Und meiner Schwester natürlich auch. Und Emily.

Jedes Mal durchspült mich eine kleine Welle der Erleichterung, wenn ich das Auto unbeschadet in der Garage geparkt habe und den Motor abschalte. Allerdings bin ich schon kurz darauf wieder niedergeschlagen, wenn sich die Mädchen kurz nach dem Mittagessen sofort in Savs Zimmer verziehen und ich so Joyce erst wieder zu Gesicht bekomme, wenn sie sich abends auf dem Weg nach Hause macht.

Einmal hatte ich zwar das Glück, sie nach Hause zu fahren, da ihr Dad, wie sie erzählt hat, wieder mal auf Geschäftsreise ist und ihre Stiefmutter bei Freundinnen ist und ihr eine kurze Nachricht schrieb, dass es später werden würde und sie deshalb nicht dazu kommen würde, sie abzuholen. Ohne groß zu zögern habe ich mich sofort bereiterklärt, sie nach Hause zu fahren.

Die Fahrt verlief recht schweigsam, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte und Joyce mir keine Zettel vor die Nase heben konnte, da ich am Fahren war.

So tauschten wir nur ein leichtes Lächeln aus, als wir angekommen waren und sie winkte mir noch zu, ehe sie ausstieg und sich auf dem Weg zur Haustüre machte.

Ich wartete noch solange, bis ich mit eigenen Augen sah, dass sie das Haus betrat und erst dann fuhr ich weg. Und die ganze Zeit über verfluchte ich mich selbst, da ich eine Gelegenheit, mich ungestört ein wenig mit ihr zu unterhalten, so ungenutzt gelassen hatte.

Allerdings ist das jetzt auch schon wieder einige Tage her und bis jetzt musste ich sie nicht erneut nach Hause fahren.

Heute ist erneut einer dieser besonders merkwürdigen Tage, da ich es nicht besonders oft erlebe, dass mein Auto voll ist.

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