• A C H T Z E H N •

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M a s o n
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Jede Blondine in dieser verdammten Lounge drehe ich herum, um ihr Gesicht in dem spärlich beleuchten Raum zu erkennen. Jedes Mal spüre ich die Hoffnung in mir, es möge sich um Joyce handeln und jedes Mal, wenn es eine Fremde ist, wächst mein schlechtes Gewissen weiter und weiter.

Jetzt im Nachhinein mache ich mir ununterbrochen Vorwürfe, warum ich sie aus dem Raum stürmen lassen habe. Ich habe mich lieber mit Cameron angelegt und ihm meine Meinung gegeigt, anstatt mich erst einmal um sie zu kümmern. Allein schon an ihrem Blick konnte ich erkennen, dass sie das nicht wollte und spätestens bei den Tränen hätte es mir klar sein müssen.

Ich bin so ein Idiot! Und jetzt ist sie schon seit über einer Stunde verschwunden und niemand hat sie gesehen! Camerons Haus ist riesiger, als es von außen scheint. Es könnte lange dauern, sie zu finden, wenn sie sich in irgendeiner abgelegenen Ecke versteckt hat. Doch deshalb gebe ich noch lange nicht auf. Und zum Glück versicherte mir Luke sofort seine Hilfe, nach ihr zu suchen. Auf Sav ist sowieso kein Verlass mehr, seitdem sie sich an diesen James klammert, da sie kaum noch alleine stehen kann. Und Cameron wäre die letzte Person, die ich jetzt um Hilfe bitten würde. Zumal er ja der Auslöser für dieses ganze Dilemma ist.

Als ich mir nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich sicher bin, dass sie sich momentan nicht in der Lounge befindet, seufze ich tief, da ich nun in der Eingangshalle nach ihr suchen werde. Dort tummeln wie auch sonst haufenweise Menschen, da es hier wegen der offenen Haustüre einigermaßen kühl ist. Ich will gerade wieder die erste Blondine umdrehen, als mein Handy in der Hosentasche plötzlich zu vibrieren beginnt. Sofort ziehe ich es heraus und hoffe, Joyces Namen auf dem Display aufleuchten zu sehen, doch es ist ein anderer Name, der in mir aber mindestens genauso viel Hoffnung weckt. Sofort gehe ich ran.

»Keine Panik, ich habe sie gefunden. Sie steht gesund und unverletzt hier neben mir. Wir treffen uns in der Eingangshalle.« Und schon hat Luke aufgelegt und ich lasse meine Schultern vor Erleichterung leicht nach unten sacken. Was hatte ich Angst um sie, dass sie in irgendeiner versteckten Ecke möglicherweise von einem betrunkenen Idioten bedrängt wird und niemand ihr helfen könnte.

Auch bin ich auf mich selbst unglaublich wütend, da ich ihr eigentlich versprochen habe, auf sie aufzupassen. Ich hätte sie nicht einmal allein mit Cameron mitgehen lassen dürfen und habe es doch getan. So gesehen bin ich also auch zum Teil selbst schuld, dass das alles passiert ist.

Das alles macht mich doch schon ziemlich fertig, vor allem wenn ich daran denke, dass ich es hätte ganz leicht verhindern können, dass Cameron Joycelin küsst. Schon allein der Gedanke daran treibt mir die Wut erneut vor Augen und am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte nach ihm gesucht, um ihm eine reinzuhauen. Doch als ich Luke auf mich zukommen sehe, der Joyce am Arm gepackt dicht hinter sich herzieht, rutscht Cameron in meinen Gedanken in den Hintergrund. Fürs Erste.

Als die beiden bei mir ankommen, ist Lukes Gesichtsausdruck ganz ernst und Joyce sieht mich nicht einmal an. Sie hat den Kopf zur Seite gedreht und pures Unbehagen spiegelt sich in ihren leicht geröteten Augen wider, sodass mein Herz schwer wird, ich sie am liebsten in den Arm genommen und mich für mein mieses Verhalten entschuldigt hätte. Doch ich tue es nicht. Stattdessen starre ich sie nur an.

»Egal, was zwischen euch passiert ist, ihr müsst es dringend klären. Aber nicht hier und nicht heute. Mace, du bist angetrunken und ich würde dir selbst an deiner Stelle vorsichtshalber nicht zutrauen, dass du ein Gespräch führen und dabei einen kühlen Kopf bewahren kannst. Und Auto fahren darfst du sowieso nicht mehr. Deshalb werde ich jetzt jemanden suchen, der Joyce nach Hause bringen kann.«

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