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M a s o n
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Ich kann Joyce nicht einmal zurufen, dass sie vorsichtig sein soll, da springt sie auch schon aus dem noch rollenden Auto und sprintet die Straße entlang, bis sie irgendwo in der Menge verschwindet.

Ich habe keine Wahl und muss den Wagen noch parken und den Motor abstellen, ehe ich ihr erst hinterherlaufen kann. Bei der Masse an Nachbarn und Schaulustigen angekommen kann ich aber nicht den hellen Blondschopf ausmachen, der zu mir gehört.

Am Rande des Tumults erblicke ich sogar eine Nachrichtensprecherin, die mit einem Mikrophon bewaffnet vor der Kamera steht, im Hintergrund schön das brennende Haus.

Ich wende meinen Blick jedoch ab und versuche stattdessen, irgendwie durch die Menge zu kommen. Dabei trete ich dem ein oder anderen auf die Füße, murmle aber nur immer leise Entschuldigungen und schlängle mich voran. Bis ich endlich beim Absperrband ankomme, habe ich wertvolle Zeit verplempert.

Direkt vor mir steht ein bulliger Polizist, der die Arme vor der Brust verschränkt hat. Er sieht ziemlich genervt aus und aus seinem Walkie-Talkie dringen ununterbrochen irgendwelche Befehle, die ich jedoch nicht verstehe.

Einen Moment starre ich ihn an, unschlüssig, was ich tun soll. Ich schätze, ich muss ihm wohl Bescheid geben, dass ich unbedingt durch muss.

»Hey, entschuldigen Sie, aber ich muss sofort da durch«, starte ich meinen jämmerlichen Versuch und es dauert eine unendlich lange Minute, bis dieser sich dazu herablässt, mich wenigstens anzusehen. Selbst dann dauert es noch eine Minute, bis er eine Augenbraue hochzieht und mir antwortet.

»Ich muss auch viel. Zum Beispiel auf die Toilette. Aber das geht gerade nicht.«

Damit wendet er den Blick wieder von mir ab und verschränkt erneut die Arme vor der Brust. In mir wallt Wut auf. Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit, verdammt!

»Es ist dringend! Meine Freundin wohnt in diesem Haus und ich kann sie nicht finden! Wahrscheinlich ist sie-«

»Hör zu, Junge. Es ist mir egal, wer du bist oder mit wem du zusammen bist. Ich habe Befehle, die ich befolge und die lauten, niemanden durch das Absperrband zu lassen. Hau also jetzt ab oder bleib hier stehen«, keift er mich wütend an, was mich aber nur noch mehr dazu anstachelt, nicht locker zu lassen.

Ich mache mir unglaublich große Sorgen um Joyce und habe Angst. Ich weiß nicht, wo sie gerade ist. Sie könnte ohnmächtig irgendwo in einer Ecke liegen, wo niemand sie findet und ich kann ihr nicht einmal helfen, weil dieser kotzbrockige Typ mich einfach nicht durchlässt!

»Sie hören mir jetzt mal zu! Es geht hier gerade um meine Freundin! Sie ist dabei, nahezu alles zu verlieren, was sie hat und braucht mich jetzt! Also lassen Sie mich gefälligst durch oder ich werde Ihnen Probleme bereiten!«, knurre ich gefährlich leise, aber der Polizist vor mir hat mich verstanden.

Sein Gesicht läuft rot an und er lässt seine Hände sinken. Er macht schon einen warnenden Schritt auf mich zu und hätte mich wahrscheinlich vor allen Leute angebrüllt, dass ich schleunigst von hier verschwinden solle, doch ich komme ihm zuvor. Denn kurz davor erblicke ich eine bekannte Person etwas weiter entfernt und ergreife sogleich meine Chance.

»David!«, rufe ich so laut ich kann und wedle mit den Händen in der Luft. Mein Herz klopft wie verrückt, als er sich zum Glück zu mir umdreht und dann herkommt.

ShutterflyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt