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Als ich eintrat zog ich meine Schuhe in Lichtgeschwindigkeit aus und schloss die Tür so leise wie möglich. Dann lugte ich ins Wohnzimmer wo ich meine Eltern reden hörte.
Ich nahm einen Schritt Anlauf und stürmte auf die Treppe zu. Auf der Mitte der Treppe erstarrte ich.
„Jo! Bist du das?!", fragte meine Mutter ernst.
Ich biss mir auf die Lippe und kam wieder herunter.
„Hey, Mama! Papa! Schön euch zu sehen!", sagte ich und grinste übertrieben.
Meine Eltern schauten mich eiskalt an.
„Hast du deine Mathearbeit wieder zurück?!", fragte mein Vater mich.
Ich schluckte. „Also! Ich gucke mal, ob ich sie finde. Ich glaube..., ich habe sie möglicherweise in der Schule vergessen."
Mein Vater streckte auffordernd sein Hand aus. Ich rollte mit meinen Augen und nahm meinen Rucksack ab. Dann holte ich meine Arbeit hervor. Unsicher gab ich sie meinem Vater.
Schnell schulterte ich meinen Ranzen wieder und wollte mich in meinem Zimmer verkriechen.
„Du bleibst hier junger Mann!", keifte meine Mutter, während sie mit meinem Vater nach der Note schaute.
Da erstarrten meine Eltern .
„I-Ich habe ja schon einiges erwartet, aber das nicht. E-Eine sechs?!", rief mein Vater sowohl wütend als auch erstaunt.
„Eine sechs plus!", verbesserte ich ihn.
„Spiel hier jetzt nicht den Klugscheisser! Junger Mann! Wir müssen ein ernstes Wörtchen mit dir reden!", meinte er ernst und funkelte mich wütend an.
Ich senkte den Blick und sie setzten sich aufs Sofa. Ich ließ mich ihnen gegenüber in den Sessel fallen.
„Wie kommt es zu einer solchen Note?!", fragte mich meine Mutter verzweifelt.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Hast du geübt, Jo?!", fragte mich mein Vater und ging vor mir auf und ab.
Ich schüttelte den Kopf.
Mein Vater rückte sich die Krawatte zurecht, während meine Mutter mit ihrem goldenen Armband von 'Bulgari' spielte.
„Was hast du denn in deiner Freizeit gemacht?!", fragte er mich.
„Trainiert!", sagte ich.
Mein Vater setzte sich wieder neben meine Mutter.
„Wirst du dich in Zukunft mehr auf die Schule konzentrieren?", fragte mich meine Mutter ernst.
„Ich kann's versuchen!", meinte ich angwiedert.
„Was soll das heißen, Jonas?!", bellte mein Vater. Ich schnaubte genervt.
„Schule ist kacke. Ich werde Personaltrainer. Daran verdient man voll gut. Außerdem mache dadurch weiter Sport!", meinte ich trotzig.
Mein Vater bebte vor Zorn.
„Wann können Sie ihn aufnehmen, haben Sie gesagt, Frau Falke?", fragte mein Vater ohne den Blick von mir zu nehmen.
Erst jetzt bemerkte ich die Frau welche am Eingang des Wohnzimmers stand. Es war die fremde Frau aus der Schule.
Was hat die denn hier zu suchen?Ich musterte sie böse.
„Am Wochenende kann ich ihn um 10:00 Uhr abholen. Ich stehe dann am Freitag vor Ihrer Tür, Herr Clark.", meinte die Frau freundlich. Sie warf mir noch einen misstrauischen Blick zu und ging dann.
Ich mochte sie nicht.
„Wer war das?!", fragte ich. „Das war Frau Falke, von dem Millound-Internat. Dort lehrt man unanständige Kindern das Benehmen und lernen. Und ab Freitag wirst du darauf gehen. Und kein weiteres Training mehr."
„Was?!", rief ich wütend und sprang vom Sessel.
„Du hast mich schon richtig verstanden!"
„Niemals!", brüllte ich wütend. „Schrei mich nicht an!", rief mein Vater. „Ich hör nicht auf zu schreien, bis ihr eure Meinung geändert habt!", schrie ich und funkelte meinen Vater verächtlich an.
„Du wirst auf dieses Internat gehen und basta!"
„Nie! Nie werdet ihr mich auf dieses blöde Internat kriegen. Nicht ohne Ethan. Und nicht ohne mein Training. Und niemals ohne mein Leben. Hier ist mein Leben. Hier sind meine Freunde und nur hier werde ich bleiben um mich ändern zu können!", brüllte ich außer mir vor Wut.
„Ich glaube eher, dass du dich gerade HIER nicht ändern wirst. Du muss mal woanders hin.", erwiderte mein Vater.
„Nein!", schrie ich. „Hör damit auf und sei leise!", bellte mein Vater. „Niemals! Nie und nimmer. Nein! Ich werde hierbleiben!"
„Hör auf!", brüllte mein Vater so laut, dass meine Mutter sich die Ohren zuhielt.
„Jonas Clark! Du bist ein verwöhnter, kleiner und verzogener Junge!"
Ich kochte vor Wut.

Da spürte ich wie die Energie wieder auftauchte. Das leichte kribbeln kam wieder.
Doch bevor diese wohlige Wärme durch meinen Körper gleiten konnte und mich mit Wärme füllte wurde es zurückgedrängt.

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt