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Rose p.o.V.

Und da war er. Sedonas. Unser Feind. Ich konnte es nicht glauben. Mein ganzes Leben lang, hatte ich mich auf diesen Tag vorbereitet. Doch als ich ihn nun sah, war ich komplett überfordert. Zuerst dachte ich, ich würde träumen, weil ich einfach nicht glauben konnte, was ich sah. Die Informationen, welche meine Augen an mein Gehirn weiterleiteten, ergaben einfach keinen Sinn.
Sedonas sah genauso aus wie Jo. Die gleichen dunklen Haare, die gleichen dunklen, braunen Augen und sogar die gleichen Gesichtszüge. Ich konnte es nicht glauben. Das war Jo. Nur als Erwachsener. Wie war das möglich? Wie konnten sie so gleich aussehen? Wieso sahen sie sich so ähnlich?
Ich war so geschockt, dass ich eine Weile brauchte, um zu begreifen, dass sie verwandt waren. Um genau zu sein, waren sie Brüder. Allein dieser Grund, überforderte mich total. Wie konnten zwei Geschwister so aussehen wie Zwillinge? Und die allerwichtigste Frage: Wie konnte Sedonas der Bruder von Jo sein?
Je mehr ich darüber nachdachte, desto eindeutiger wurde es. Wie hatten wir nicht über die Möglichkeit nachgedacht, dass Jonath die Dunkelheit war? Schließlich sind sie so wie Lucas und Olivia Geschwister und beide hatten Kräfte. Zudem ist Jonath auch der größere Bruder. Natürlich hatte er auch die Kraft. Und da alle Elemente schon vergeben waren, blieb nur noch die Dunkelheit übrig. Warum haben wir nie darüber nachgedacht. Dabei war es doch so offensichtlich. Hätten wir früher erfahren, wer Sedonas war, so wäre es viel leichter ihn zu bekämpfen.

Ich schaute zwischen den beiden Brüdern hin und her. Beide standen einfach nur da und starrten sich an. Es war komplett still. Niemand wagte sich zu sprechen. Oder es wusste einfach niemand was zu sagen, da alle zu geschockt waren. Aber was würde jetzt wohl passieren? Ich schaute zu Lucas, welcher ebenfalls ziemlich überrumpelt zu sein schien. Mit weit aufgerissen Augen schaute er zu mir. Ich erwiderte seinen Blick, indem ich die Schultern hochzog und meinen Kopf schüttelte. Wir schauten beide wieder zu den Brüdern.
„Wie geht es dir?", fragte Jonath, ich meine Sedonas, mit einem arroganten Lächeln, welches ich augenblicklich als eine typische Geste von Jo erkannte. Überrascht wie ähnlich sich die Beiden waren, zog ich scharf die Luft ein. Mir wurde bewusst, wie viel komplizierter alles war, wenn mich alles, was Sedonas tat, augenblicklich an Jo erinnerte. Warum nur, sahen die Beiden so identisch aus?!
„Ausgesprochen gut,... Mr. Clark", antwortete Jo, mit einer unglaublichen Ruhe, welche mich unglaublich aufregte. Wie um Himmelswillen, konnte er so ruhig sein, wo er doch gerade erfahren hatte, dass sein Bruder die Dunkelheit war?
Sedonas grinste höhnisch. „Aber natürlich. Wie immer. Nicht wahr, kleiner Bruder?", meinte er, wobei sein Grinsen, wenn möglich, noch breiter wurde.
Ich konnte nicht anders als ungläubig zwischen den Beiden hin und her zu schauen. Auch die Anderen starrten die Beiden an, nicht wissend was sie nun tun sollten.
„Wie immer.", antwortete Jo, mit dem gleichen höhnischen Grinsen auf dem Gesicht.
„Ist das eigentlich euer Ernst?!", fragte Ethan plötzlich verärgert. Alle Blicke richteten sich auf ihn.
„Ihr steht hier einfach nur herum und haltet Smalltalk, obwohl uns ein Kampf bevorsteht? Ihr seid verdammt noch mal Feinde! Denn egal, wie lange ihr eure dämliche Konversation führt, am Ende werdet ihr euch doch sowieso bekämpfen. Können die Clarks sich nicht einmal im Leben wie normale Menschen verhalten?! Einmal? Ich meine, müsst ihr denn immer so außergewöhnlich und besonders sein? Selbst wenn etwas komplett Überraschendes passiert und jeder normale Mensch erstmal mit dieser neuen Situation klar kommen muss, seit ihr natürlich ganz ruhig und cool und verhaltet euch wie der krasseste Boss von allen. Seid realistisch. Und kommt verdammt noch mal von eurem hohen Ross herunter."
Wir schauten ihn perplex an. So etwas hatten wir nicht erwartet. Schon gar nicht von Ethan. Ich meine so etwas zu seinem Feind und besten Freund zu sagen ist doch verrückt. Wobei, Ethan das wahrscheinlich auch wegen deren Streit gesagt hatte. Ich hatte wirklich gehofft, dass ihre Auseinandersetzung sich inzwischen gelegt hatte. Jetzt wo die Feinde vor uns standen, hatte ich gehofft, die Beiden würden wieder als Team arbeiten. Aber scheinbar schien das Verhalten von Jo, Ethan erneut aufgeregt zu haben.
Ich meine Unrecht hatte Ethan wirklich nicht. Während wir alle überrascht zu Ethan schauten, blickten die Clark-Brüder nur ruhig zu ihm herüber.
„Aber natürlich", sagte Sedonas, zu allem Übel, mit einem warmen Lächeln. Ein gruseliges warmes Lächeln! Denn er schien wirklich Empathie gegenüber Ethan zu empfinden. Und das war absolut nicht gut. Sofort begannen alle Alarmglocken zu schrillen.
Jo's Ausdruck wurde todernst. Mit einem mörderischen Blick wandte er sich Sedonas zu. Es sah so aus, als ob er etwas sagen wollte, aber blieb dann doch still.
Stattdessen warf er einen riesigen Feuerball auf Sedonas. Dieser lies den Feuerball jedoch elegant in einem schwarzen Loch verschwinden.

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