Nein! Ich war nicht nervös. Ich bin nie nervös! Nur um das klar zu stellen.
Ich war gerade beim Frühstück und würde gleich zu meiner ersten Stunde mit Frau Falke gehen. Hoffentlich würde sie mir beibringen mein Feuer zu kontrollieren.
Ich wollte keine drei Stunden mit ihr alleine in einem Raum sein.
Ich konnte nur darauf hoffen, dass es sich lohnen würde.
Aber immerhin musste ich nicht zu Mathe.
Ja, es hatte auch Vorteile.„Seit wann liest du Geschichten?", fragte mich Jakob. Ich blickte von meinem Essen auf.
„Wie kommst du denn darauf?", entgegnete ich.
„Ist uns gestern so aufgefallen.", antwortete jetzt Georg und rutschte zu uns herüber.
„Tut doch nicht so überrascht, als ob es jetzt ein Weltwunder wäre, das ich etwas lese!", entgegnete ich vorwurfsvoll.
Sofort viel mir ein Spruch auf einem Plakat ein, welches einfach unverschämt war:
'Schock deine Eltern
Lies ein Buch'
„Hat man von dir halt nicht erwartet!", meinte er entschuldigend.
Und schon wieder eines dieser tollen Vorurteile.
Sarkasmus lässt grüßen.
Ich sagte nichts und widmete mich wieder meinem Essen.
„Nicht beleidigt sein!", meinte jetzt Jakob, mit einer gespielt kindlichen Stimme.
„Wieso sollte ich?", fragte ich provozierend.
„Na, wer hätte gedacht, dass du ein Buch lesen würdest. Heutzutage schaut man lieber Filme oder hört CDs. Natürlich gibt es noch Leute die Lesen.
Aber selbst William liest kaum Bücher!", sagte jetzt Georg, schlug sich schnell eine Hand vor den Mund und nuschelte ein Entschuldigung und das es ihm leid tue.
„Das stimmt doch gar nicht! Ich lese sehr wohl Bücher!", empörte sich William.
„Tust du nicht!", erwiderte Georg. „Tu ich wohl!", entgegnete William und so ging es weiter, bis sie sich langsam entfernten.
Wie Kleinkinder.
„Komm wir müssen los!", meinte Jakob jetzt.
Ich seufzte und brachte mein Geschirr weg.
„Ach, Jakob! Ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt Nachhilfe habe.
Du hast noch nicht herausgefunden in was, oder?", sagte ich grinsend und Jakob verdrehte seine Augen.
„Das werde ich schon noch herausfinden!", meinte er und dann trennten sich unsere Wege.Jetzt saß ich hier, in einem besonderen Klassenzimmer, welches mit zahlreichen Feuermeldern und Wasserständen bestattet war. Die Wände waren brand sicher, sowie der Boden.
„Also, Jonas! Setzt dich doch erstmal. Wir werden jetzt versuchen dein inneres Feuer heraufzubeschwören.
Du musst dich jetzt konzentrieren, versuche deine gesamte innere Energie zusammen zu holen. Schicke sie durch deinen Körper. Spüre die angenehme Wärme und lass sie laufen.
Du solltest dich aber nicht entspannen, sondern ihr etwas nachhelfen. Aber nicht zu viel!
Und du brauchst nicht enttäuscht zu sein, wenn es nicht klappt, das ist ganz normal. Jetzt konzentriere dich und..."
Sie verstummte.
Ich hielt bereits mein Feuer in der Hand. Und ihr Blick war einfach nur zu amüsant.
„Ich habe jetzt nur das Problem, dass ich das Feuer...", ich verstummte, als meine Flamme mal wieder begann aus meiner Hand zu fliehen. „...nicht kontrollieren kann."
Frau Falke schien immer noch sehr geschockt.
„Wie hast du das schon beim ersten Mal hinbekommen?!", fragte sie ungläubig.
„Ich kanns halt!", erwiderte ich nur. Sie brauchte ja nicht zu wissen, dass ich ein paar Versuche gebraucht hatte.
Als mein Blick auf die herumtollende Flamme traf, fügte ich jedoch hinzu:
„Das Heraufbeschwören jedenfalls!"
Frau Falke hatte sich wieder gefasst und schaute der Flamme hinterher.
„Nun gut, wenn du deine Flamme schon heraufbeschwören kannst, können wir ja gleich damit weitermachen, wie du lernst sie zu verformen."
Sie begann mit einer Wasserflasche auf die Flamme zu zugehen. Aber diese wich ihr aus. So entstand schließlich eine wilde Verfolgungsjagd.„Halt sie endlich an!", rief sie nach einer Weile, komplett aus der Puste.
Ich rief: „Stopp!" Und die Flamme blieb stehen.
Na, das hatte doch schon besser geklappt, als bei den letzten Malen.
Frau Falke löschte die Flamme und kam dann wieder mit einem sehr genervten Blick zu mir zurück.
Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Hast du das etwa absichtlich gemacht?!", fuhr sie mich wütend an.
„Natürlich nicht!", entgegnete ich. „Ach ja?!", fragte sie, immer noch wütend und herausfordernd.
„Hätte ich das extra machen können, könnte ich meine Flamme bereits sowohl kontrollieren, als auch verformen, also wieso sollte ich mich dann freiwillig drei Stunden, mit Ihnen alleine in einem Raum aufhalten, wenn ich schon alles kann?!"
Sie schaute mich noch grimmig an, bevor sie tief Luft holte und versuchte sich beruhigen.
DU LIEST GERADE
Fire
Fantasi„Es ist vollbracht!", flüsterte er. „Mit dieser Waffe kann ich die vier Elemente endlich unter meine Gewalt bringen. Und keiner kann mich aufhalten!", rief er und lachte. ---------------------------------------------------------- Dann stöhnte ich...