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„Und denkt daran! Es ist wichtig, dass ihr immer freundlich und höflich den Anderen gegenüber seid. Ihr findet viel schneller Freunde, wenn ihr freundlich seid und hilfsbereit seid. Außerdem..."
Genervt schaute ich mich um. Seit dem Beginn des Unterrichts, war mir aufgefallen, dass Lucas und Rose nicht im Unterricht waren. Aber wo konnten sie sein? Vielleicht hatten sie ein wichtiges Treffen, als Vertrauensschüler. Möglich wär es.
Ich schaute mich wieder um. Georg und William saßen aufrecht an ihren Plätzen und hörten aufmerksam zu. Jakob hingegen, saß genauso uninteressiert herum wie ich.
„Jonas!", dröhnte die Stimme von Mrs Chapman. Mein Blick schnellte nach vorne. „Dir ist sicher bewusst, Jonas, dass du hier bist, weil du dich nicht benehmen kannst, nicht wahr?!", fragte Mrs Chapman. „Soweit ich weiß, ist es vor meiner..." „Das war nicht das, was ich hören wollte! Wie ich aus Erfahrung weiß, willst du sicher schnell wieder nach Hause. Also, streng dich an!"
Sie warf mir noch einen mürrischen Blick zu, setzte dann ein strahlendes Lächeln auf und fuhr mit dem Unterricht fort.
Wie ich es vorhergesehen hatte. Mit dieser Lehrerin verstand ich mich einfach nicht. Hoffentlich, würde es mit den anderen Lehrern besser klappen.

In der Pause saß ich gelangweilt auf einer der Bänke. Georg und William waren in der Nähe und unterhielten sich. Ich stand auf und ging auf sie zu.
„Wo waren Lucas und Rose?", fragte ich sie. „Lucas und Rose sind schon so lange hier, die brauchen keinen Kurs in Benehmen. Es wäre für sie nur Zeitverschwendung, stattdessen machen sie etwas anderes.", erklärte William.
Ich nickte und als es klingelte, ging ich in den nächsten Matheunterricht, bei Mrs Porter.
Lucas und Rose waren auch wieder da.

Mathe verlief einigermaßen gut. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sie mich nicht mochte. Bio hatte ich bei Mr Hudson. Ich sage es mal so: Er erinnerte mich an Herr Mason. Also konnte ich alle Naturwissenschaften schon mal vergessen.

In der Mittagspause drückte ich das eklige Essen hinunter und verzog mich anschließend in meinem Zimmer zurück.

,Wie läuft's so bei dir?', fragte mich Ethan, welcher gerade Mittagspause hatte.
,Ich hab's nicht so mit den Lehrern. Benehmen und Respekt habe ich bei Mrs Chapman, aber ich verstehe mich nicht so gut mit ihr. Auch Mathe bei Mrs Porter, ist nicht so gut gelaufen. Ich glaube sie mag mich nicht. Und in Bio heute, hatte ich Mr Hudson. Er erinnert mich an Herr Mason, deswegen, wird daraus wohl nichts. Leider habe ich ihn auch in Physik und Chemie.
Gleich habe ich noch Geschichte bei Mrs Lambert und anschließend noch Englisch bei Mr Daniels. Mal gucken, was sonst noch so passiert. Wenn du wenigstens hier wärst, dann hätte ich jemanden.
Ist echt blöd hier, ohne dich.'

,Hast du dich denn angestrengt? Ich meine wenn du alle so vergraulst wie Herr Mason, dann wundert es mich ehrlich gesagt nicht.
Ich finde es auch blöd, dass du nicht mehr da bist. Beim Training vermissen dich auch alle. Ich hänge inzwischen ein bisschen mit Dave ab. Sonst wäre ich forever alone.'

,Ah, ok!', schrieb ich nur und ging dann offline.
Ich musste zugeben, dass ich ein wenig beleidigt war. Aber ich fand es echt blöd, dass ich mich forever alone hier durchschlug und er einfach sagt, dass er mit Dave abhängt.

Nach der Mittagspause hatte ich Geschichte. Mrs Lambert war sehr seltsam, aber dennoch sehr nett und vielleicht ein bisschen verrückt. Vielleicht hatte ich eine Chance bei ihr gut zu werden.
Sie brachte die Klasse oft zum Lachen und jeder schien sie zu mögen. Nun, sie war ja auch ganz ok.

In Englisch hatte ich das Thema eigentlich recht schnell verstanden, weshalb ich gelangweilt durch die Gegend schaute. Deshalb musste mich Mr Daniels oft ermahnen.

Und schließlich, war der Schultag herum.
Ich saß in dem Sessel und schaute auf mein Handy.
„Bist du schon fertig, mit den Hausaufgaben?", fragte William mich ungläubig. „Nein!", antwortete ich, ohne vom Handy aufzuschauen. „Wir haben ja noch Zeit, bis zum nächsten Mal Mathe und Bio.", erklärte ich.
„Aber morgen haben wir schon wieder Englisch!", erwiderte Georg.
„Na und.", antwortete ich.
„Hör mal Jonas..." „Jo!", sagte ich genervt. „...Von mir aus Jo, aber d solltest die Schule ernst nehmen!", meinte Georg. „Tu ich aber nicht!", erwiderte ich. „Dann solltest du das aber tun. Als ich hier her gekommen bin, habe ich die Schule auch nicht ernst genommen. Das hat fast gar keiner, der hier ist. Aber hier wurden uns die Augen geöffnet. Die Schule ist wichtig für unsere Zukunft.", erklärte Georg. „Sehr rührend, aber bei mir ist es anders. Ich weiß schon, was ich in Zukunft machen werde.", entgegnete ich. „Und was willst du tun?", fragte William. „Das kann euch doch egal sein."
Georg und William seufzten.
„Warum bist du hier?", fragte Jakob plötzlich. Wir drehten uns alle zu ihm um.
Ich überlegte einen Moment und sagte dann ehrlich: „Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden."

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt