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Ich konnte nicht anders, als die Flamme anzustarren.
Diese wunderschöne, helle Flamme, erhellte den Raum sofort und tauchte ihn in ein dunkles Orange.
Doch die Flamme blieb nicht lang wo sie war und begann im Raum herum zu hüpfen.
Oh nein! Die Flamme wird noch alles in Brand setzen!
Schnell sprang ich aus dem Bett. Vielleicht etwas zu schnell, den kurz tanzten schwarze Punkte vor meinem Auge herum.
Ich ignorierte sie und lief zum Feuerlöscher.
So schnell es ging löschte ich die Stellen und versuchte das, immer noch herumhüpfende Feuer zu erwischen.
Doch es war zu schnell und schon war der Feuerlöscher leer.
Ich schnappte mir meinen Wasserkrug und lief ihr hinter her.

„Halt doch mal still!", fluchte ich nach einiger Zeit, in der ich immer wieder die Stellen löschen musste, wo meine tolle Flamme, ihr Feuer hinterlassen hatte.
Endlich hörte sie auf mich und hielt still.
Doch mein Wasserkrug war leer.
Also gut! dachte ich mir. Ruhig bleiben! Vielleicht funktioniert es so...
Ich hielt meine Hand in Richtung Flamme.
Lucas hat sie auch wieder verschwinden lassen! versuchte ich mir Mut zu machen.
Aber wie holte man die Flamme wieder rein?
Leider begann sich automatisch die Energie in mir zu sammeln und ehe ich mich versah, begann eine zweite Flamme aus meiner Hand zu schießen.
Ok, daran sollte ich echt noch arbeiten.
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meine innere Energie.
Dann probierte ich die Energie, den beiden Flammen zu entziehen. Sie durch meinen Körper zurückgleiten zu lassen. Sie wieder zurück zu holen.

Als ich meine Augen wieder öffnete, drehte sich im ersten Moment alles und ich war todmüde. Vor mir erstreckte sich ein wildes Durcheinander, von umgeworfenen Möbeln, Papierfetzen und einige verkohlte Stellen.
Doch bevor ich etwas machen konnte, kippte ich um.

***

Er legte sich erstmal auf sein Bett.
Richtig glauben, konnte er es nicht, was Jo ihm erzählt hat, aber Ethan wusste, dass er die Wahrheit sagte.
Er war also das Feuer. Eines der vier Elemente.
Voll cool. Und er war sein Freund.
Wie gerne würde er ihn jetzt sehen, wie er Feuer herzauberte oder andre coole Sachen machte.

Nun, was Jo ihm erzählte ließen wirklich ein paar Lücken schließen, aber längst nicht alle.

Seufzend stand er auf und wollte sich mit Hausaufgaben ablenken. Aber immerzu musste er an das Gespräch denken.
Ist Jo in Gefahr? Er wird doch von dieser Dunkelheit gejagt, wie hieß er doch gleich? Keine Ahnung.
Muss er dann gegen ihn kämpfen? Naja, das kann er ja. Aber kann er auch mit seiner Kraft umgehen? Diese Dunkelheit bestimmt.
Ethan! Da sind die Matheaufgaben!
Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Aufgaben.

„Essen ist fertig!", rief seine Mutter aus der Küche-Wohnzimmer-Esszimmer. Ethan stand schnell auf und ging zum Essen.
„Na, wie ist es denn so, in der Schule, ohne Jo?", fragte seine Mutter.
„Naja, irgendwie langweilig, ich mach zwar was mit Dave, aber das is nich so toll!", meinte er ehrlich und verschlang sein Essen.
„Und wie geht es Jo auf dem Internat?", wollte sie wissen.
„Er ist lieber zuhause!", antwortete er, wahrheitsgemäß.
Sie nickte und dann aßen sie stumm weiter.

***

Als ich aufwachte und mich umblickte traf mich der Schock.
Ich lag auf dem Boden, im Krankenzimmer und um mich herum herrschte Chaos.
Ich blickte auf die Uhr.
Es war 3:47 Uhr.
Ich sollte mich beeilen, wenn ich die Spuren noch verwischen wollte.
Was würde der Arzt von mir denken.
Nun wahrscheinlich fand er mich sowieso schon komisch.

Ich stand schnell auf und begann aufzuräumen.
Mit der Motivation, dass ich es geschafft hatte, meine Flamme HERAUFZUBESCHWÖREN.
Und das von mir aus. Gezielt. Auch wenn es mich viel Kraft gekostet hatte.

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt