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Grübelnd saß ich über meinem Abendessen.
Ich hatte mit niemanden gesprochen.
In Englisch wurde ich zum Glück nicht drangenommen und Georg und William hatte ich verwundert und verärgert stehengelassen.
Als ich mich gerade fertigmachen wollte, kam mir eine Idee.

Zuerst holte ich mein Handy hervor und schrieb Ethan.
‚Das wird mir hier langsam zu viel!😤😩🙄
Da wollen die mich aufklären und erzählen mir irgendeine erfundene Geschichte😤.
Die behaupten doch ernsthaft, dass es Magie und das es Menschen mit den Kräften der Elemente gibt.
Ich soll die Kraft des Feuers haben🙄😑.
Und dann soll es auch noch irgendeine Dunkelheit geben, die probiert uns zu fangen.

Das soll die Erklärung für die Nacht sein und wahrscheinlich auch warum es 'vor meiner Geburt bestimmt worden ist', dass ich auf diesem Internat bin😖😡😡.

Ich habe mich entschieden❗️
...'
Als ich fertig war, holte ich meinen Koffer unter dem Bett hervor.

Es war fast alles drinnen, da ich mir nicht die Mühe gemacht hatte meine Sachen auszuräumen.
Ich schloss meinen Koffer und zog mir meine Jacke an.
„Was hast du vor?", fragte Georg verwundert.
Ich warf ihm einen verärgerten Blick zu und verließ das Zimmer.
William und Georg folgten mir.
„Du darfst nicht abhauen!", meinte Georg.
Ungerührt ging ich weiter.
„Was ist denn los?!", fragte Georg weiter. „Was war denn los. Warum hat Frau Falke dich herausgeholt. Erklär es uns doch!" „Warum sollte ich?! Lasst mich in Ruhe, ich verschwinde!", fauchte ich.
Georg und William blieben ruckartig stehen.

Ich hatte bereits den Außenbereich erreicht und steuerte auf den Wald zu.
Nachdem ich fast den Abhang, welcher um die große Rasenfläche des Außenbereichs und des Internates umschloss, blieb ich noch einmal stehen.
Vor mir lag der Wald.
Welcher Wald?
Ich holte meine Handy hervor und schaute auf meinen Standort. Ich befand mich Jahrhunderte von meinem Zuhause entfernt. Das war klar.

Sobald ich aus dem Wald heraus war, würde ich mir ein Taxi nehmen.
Ich ging weiter und kletterte die Abhänge hinunter.
Die Wege wurden vom Mond beleuchtet. Es war still. Ab und zu hörte man ein Trippeln im Gebüsch.
Ich wusste aber, dass es keine Menschen waren.
Auf einmal hörte ich etwas, wo ich mir ganz sicher war, dass es ein Mensch war.
Ich schaute mich um.
Dann trat Lucas hinter einem Baum hervor.
„Müsstest du nicht eigentlich im Bett sein und dich besonders fühlen.", fragte er.
Wütend schaute ich ihn an.
Was hatte er denn hier zu suchen. War es etwa seine Aufgabe, als Vertrauensschüler, in der Nacht um das Internat herum zu schleichen und Kindern wie mir, die Flucht zu vermasseln?
Da er mir den Weg versperrte und Anstalten machte mich wieder zurück ins Internat zu bringen.
Also packte ich den Griff um meinen Koffer fester und flüchtete spontan durch das Gebüsch. Durch das Rascheln hinter mir wusste ich, dass Lucas mir gefolgt war.
Mein Koffer behinderte mich sehr stark beim Laufen und machte es mir schwer über die Wurzeln und Äste zu sprinten. Dennoch ließ Lucas nach einiger Zeit von mir ab.
Ich stieß wieder auf einen Weg und schaute mich misstrauisch um.
Ich glaubte einfach nicht, dass Lucas so einfach aufgeben würde. In der kurzen Zeit, in der ich ihn kennengelernt hatte, passte es einfach nicht zu ihm, dass er so schnell aufgab.
Immer wieder drehte ich mich im Kreis und beobachtete aufmerksam die Büsche und den Weg.
Als ich mindesten zehn Minuten meine Umgebung musterte, holte ich mein Handy hervor, um zu gucken wo ich inzwischen gelandet war.
Ich hatte mich ein gutes Stück von dem Internat und meinem Startpunkt entfernt. Leider war ich etwas vom Weg abgekommen.
Es war mucksmäuschenstill. Nirgendwo konnte ich jemanden sehen oder hören. Alles war still. Dennoch wusste ich, dass jemand hier war. Wahrscheinlich versteckte sich wieder jemand hinter einem Baum. So wie Lucas.
War es wieder Lucas?
Mein Verdacht bestätigte sich, als Olivia plötzlich in der Mitte des Weges stand.
Ich musste schon zugeben, dass es extrem gruselig aussah. Mit ihrer schneeweißen Haut, welche mich ein wenig an Porzellan erinnerte und ihren glasigen, zerbrechlichen eisblauen Augen verdeutlichte dies nur. Ihr dünner geschmeidiger Körper warf einen Schatten auf den Boden.
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Vor mir war Olivia. Ich hätte kein Problem damit gehabt, mich an ihr vorbei zu drängen, jedoch hatte ich Angst ihren Körper zu brechen. Rechts von mir war es sehr wahrscheinlich, dass Lucas noch im Gebüsch aufhielt. Und hinter mir führte der Weg zurück ins Internat.
Also begann ich wieder durch das Gebüsch zu fliehen.
Ich hoffte inständig bald wieder in eine Stadt zu kommen.
Nach Hause zu kommen.

Als ich wieder auf den Weg traf, blieb ich stehen.
Ich war mir zu 100% sicher, dass Rose jeden Augenblick auftauchen würde.
Ich konnte zurück in die Richtung laufen aus der ich gekommen war, da ich nicht glaubte, dass Olivia mich eingeholt hatte.
Jedoch tauchte Rose in diesem Moment hinter einem Baum auf.
„Ich hatte gehofft, dass du dich im Internat eingelebt hattest und dich wohlfühltest.", meinte sie etwas beleidigt.
„Ich darf anmerken, dass ich nicht freiwillig hier bin.", erwiderte ich. „Aber wir brauchen dich. Für die Mission. Wir müssen Sedonas besiegen und das geht nur, wenn wir alle Vier zusammenhalten." Sie seufzte. „Lass uns wieder reingehen! Es wird langsam kalt draußen."
Ich spürte nicht den leisesten Hauch von Kälte. Und ich hatte auch nicht vor wieder in dieses Internat zu gehen. Mit DER Direktorin als Verrückte? –Nein, ganz bestimmt nicht.
Ich schüttelte den Kopf und verschwand im Dickicht.
Ich lief diesmal nicht geradeaus, sondern wandte mich mal nach links, mal nach rechts und wieder geradeaus.
Ab und zu warf ich einen Blick hinter mich, der immer wieder nach oben schweifte. Schlitternd kam ich zum Stehen.
Und meine Vermutung bestätigte sich. Ich beobachtete den dunklen Schatten.
Still blieb ich stehen und beobachtete ihn.
Ich wollte mich gerade wieder in Bewegung setzten, da tauchte Frau Falke auf. Und um mich herum traten die Vier Vertrauensschüler aus dem Dickicht.
„Jonas, Jonas, Jonas!", meinte Frau Falke tadelnd. „Verstehst du nicht, dass weglaufen zwecklos ist. Wir können ja verstehen, dass es beängstigend ist. Die Geschichte mit der Dunkelheit, dass Sedonas euch aus dem Weg räumen will. Aber hast du nicht zugehört? Die vier Elemente sind stärker."
Ungläubig starrte ich sie an. Sie glaubten doch nicht wirklich, dass ich mich fürchtete?! Haben die nicht verstanden, dass ich diesen Schwachsinn nicht glaube! Sind die wirklich so dumm und glauben ich habe Angst?!
Sie sind viel verrückter, als ich dachte.
Als Frau Falke meinen Blick sah, sagte sie: „Die Elemente sind wirklich stärker! Wir können es dir später auch demonstrieren, aber jetzt komm erstmal mit herein. Es ist eiskalt draußen.
Sie packte mich am Arm und wollte mich mitziehen. Ich wollte ihr meine Hand entreißen, dachte aber kurz nach und ließ es sein.

***

„M-Meister?!", sagte der Diener ängstlich. „Was?!", fragte er schon ahnend, was kommen würde.
Es würde ihm nicht gefallen, was ihn nur wütend machte.
Der Diener zog den Kopf ein. „D-Die Elemente h-haben das F-Feuer abgefangen.", brachte er stotternd und mit piepsiger Stimme hervor.
Er ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Brustkorb hob und senkte sich aufgebracht.
„Wie war das gerade?!", knurrte er und schwarzer Nebel stieg aus seinen zusammengeballten Händen.
Der Diener zuckte zusammen. „W-Wir haben das Feuer..." „Das ist mir schon klar!", unterbrach er den Diener knapp und aufgebracht.
Der schwarze Nebel breitete sich weiter aus und er musste sich sehr zusammenreißen, nicht...
„Wieso?", fragte er stattdessen hinter zusammengebissenen Zähnen.
Wimmernd betrachtete sein Diener den schwarzen Nebel.
„Antworte!", brüllte er und der Nebel schoss auf den verängstigten Mann zu.
Dieser keuchte.
„Sie haben das Feuer nicht aus den Augen gelassen. Wir konnten uns ihm nicht einmal nähern.", sagte er schnell.
Der Nebel wich zwar ein wenig von ihm zurück, hatte sich jedoch ganz um den Diener geschlossen, sodass er nichts sehen konnte, als den schwarzen dunklen Nebel.
Der Nebel engte ihn immer mehr ein.
„Ihr solltet mir das Feuer bringen!", knurrte er wütend aus dem Nebel hervor.
Der Diener begann leise zu schluchzen. „Herr, bitte..." „Und wo ist es?! Wo ist mein Feuer?!", fragte er sichtlich außer sich vor Wut.
„Meister! Erbarmen!", flehte der Diener mit tränenden Augen.
Er konnte nichts sehen, sich nicht bewegen und nur noch dumpf etwas hören
Der Nebel trübte seine Sinne. Bereitete ihm langsam Schmerzen.
„Es ist nicht da!", brüllte er. „Und dafür wirst du bezahlen!"
Der Nebel verschlang den Diener geradezu, welcher sich vor Schmerzen seine Stimme aus der Kehle schrie. Er krümmte sich auf den Boden, heulte und schrie vor Schmerzen.
Der Nebel um ihn herum war wie ein Tornado, ein großes Durcheinander, bis alles verblasste und noch kleine Fetzen übrig waren.
Seine Arme standen immer noch leicht vom Körper ab. Er war noch wütend, blickte aber zufrieden auf den leblosen Körper seines ehemaligen Dieners herab.

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Hallo meine fleißigen Leser🖐🏼

Es tut mir leid, dass so lange nichts, kam.
Hättet ihr auch so gehandelt wie Jo? Hättet ihr die Geschichte geglaubt? Könnt ihr nachvollziehen, dass er sich verarscht fühlt?

Mira Junior

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt