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Ein weiterer überflüssiger Schultag. Weitere Geschenke von schwärmenden Mädchen. Weitere lustige Unterhaltungen mit Jakob und Ethan.
Bis der Tag herum war und ich mich auf den Weg zu Raum C 389 machte.
Meine Idee wurde zu einem Plan, mit dem ich halbwegs zufrieden war.
Ich hatte weder mit Frau Falke, noch mit Mrs Lawrence geredet. Wir hatten uns gegenseitig ignoriert.
Was Mrs Lawrence gesagt hatte, wusste ich immer noch nicht. Und ich hatte das Gefühl, dass ich das auch nicht so schnell erfahren würde.
An der Tür von Mrs Lawrence blieb ich stehen und lauschte.
Da nichts zu hören war, öffnete ich sie lautlos. Niemand war zu sehen, weshalb ich hineinschlich.
Leise öffnete ich eine Klappe an der Wand.
Zum Vorschein kamen mehrere Schlüsselbänder.
Gezielt griff ich nach einem und verschwand, ohne dass es jemand bemerkt hatte.

Lucas, Olivia und Rose warteten bereits vor der Tür, als ich ankam.
„Und wie willst du jetzt reinkommen ,ohne einen Lehrer? Hm?", fragte Lucas vorwurfsvoll und schien zufrieden mit der Situation zu sein.
Ich lächelte ihn falsch an.
„Mit dem Schlüssel natürlich, oder können wir durch unsere Gaben auch durch Wände gehen?", wollte ich wissen ich. Ich schlängelte mich an den Dreien vorbei und schloss die Tür auf.
Lucas schaute mich wütend und doch etwas überrascht an.
Als wir drinnen waren, schloss ich die Tür wieder ab, steckte den Schlüssel in meine Hosentasche und setzte mich auf den Boden.
„Und wieso genau, mussten wir in diesen Raum gehen?", fragte Lucas.
„Nun mein Lieber, da wir etwas Geheimes besprechen wollen, von dem niemand mitbekommen soll, habe ich mir gedacht, dass es doch sicherlich praktischer ist, in einem schalldichten Raum zu sitzen!", erklärte ich.
Ich deutete den Anderen an sich zu setzen.
Sie kamen meiner Aufforderung nach.
„Na dann, hau mal deinen Plan raus!", meinte Rose und schaute mich erwartungsvoll an.
„Er ist ganz simple!" Ich schaute in die Runde.
„Dennoch würde ich zuerst wissen, was ihr tun würdet."
„Ich würde mich verstecken, im Gebüsch. Und dann würde ich plötzlich angreifen!", meinte Lucas.
„Ich würd es auch so machen, aber man könnte vielleicht eine Person zum Ablenken schicken!", fand Rose.
Olivia nickte nur.
„Dann sind wir uns ja einig! Wir verstecken uns in einem Gebüsch. In einem günstigen Moment greifen wir an.
Die Gegner werden das Gebiet ebenfalls umzingeln, also sollten wir vorsichtig sein.
Wer wo hin geht, klären wir gleich.
Hat sonst noch jemand fragen?"
Alle schüttelten ihre Köpfe, weshalb ich eine Karte von der Lichtung und der Umgebung holte.
„Wo hast du die..." „Ausgedruckt!", unterbrach ich Lucas.
Ich deutete auf die eine Seite der Lichtung und sagte: „Dort wird wahrscheinlich Luan stehen. Seine Leute werden zwei Kreise bilden! Da wir in der Unterzahl sind und am Geschehen dran sein müssen, sind wir wohl oder übel in der Mitte der Kreise.
Beim Zugriff müssen wir auf die Männer im inneren Kreis achten, davor auf die im Äußeren, ist alles klar?" Glücklicherweise nickten alle. „Super! Also wir verteilen uns einfach in die vier Himmelsrichtungen. Rose du hier im Westen, Olivia nach Osten und Lucas du hier in den südlichen Teil.
Ich werde mich hier positionieren.
Beim Termin müssen wir darauf achten leise zu sein, es wird zwar schwer sein lautlos durch die Bäume zu klettern, aber wenn sie wissen wo genau wir sind, dann könnte es ungemütlich werden.", meinte ich.
„Wieso sagst du: Wo genau wir sind?", fragte Lucas. „Da sie bereits wissen, dass wir uns im Gebüsch verstecken werden. Sobald sie unsere genaue Lage kennen werden sie zugreifen und das müssen wir verhindern.", erklärte ich.
Lucas nickte.
„Und wie geben wir uns das Signal zum Zugreifen?", fragte Rose.
„Blickkontakt!", antwortete ich.
„Also, das wars. Wir können die Sitzung jetzt abschließen.", sagte ich stand auf und schloss die Tür auf.
Nacheinander verließen sie den Raum. Als alle draußen waren, schloss ich die Tür ab und brachte den Schlüssel zurück ins Büro.

***

Die Woche verging wie im Flug.
Ich war meinen Plan nochmal durchgegangen.
Von mir aus, sollte der Tag ruhig kommen.
Es war ja auch schon bald soweit.
Morgen um genau zu sein.
„Na, alles klar?", fragte mich Jakob.
„Ja! Alles bestens!", antwortete ich.
„Du hast mal wieder eine Ladung Briefe und Geschenke bekommen. -Schreibtisch, schon klar, aber willst du sie dir nicht wenigstens mal angucken. Die Mädchen machen sich doch so viel Mühe."
„Vielleicht irgendwann mal, aber nicht jetzt.", meinte ich.
Als es (wie schon so oft) an der Tür klopfte stand ich ächzend auf und öffnete sie.
„Jonas, mitkommen!", sagte Frau Falke ernst und ging los.
„Ich wusste Sie würden kommen!", sagte ich.
Frau Falke drehte sich zu mir um. Schaute mich verwundert an und ging dann los.
Ich folgte ihr bis zum Büro von Mrs Lawrence.
Als ich drinnen war, setzte ich mich ihr gegenüber, nickte einmal zur Begrüßung und sagte:
„Guten Abend, Mrs Lawrence, wie ich mir bereits gedacht habe, hat Lucas Sie über unserVorhaben bereits aufgeklärt.
Dies ist schlecht für das Team, denn wie will man so Vertrauen aufbauen?
Eigentlich wollte ich diesen Termin mit meinem "Team" allein machen, aber das haben Sie uns jetzt wohl versaut.
Aber wenn Sie nun schon dabei sind, könnten Sie uns wenigstens behilflich sein.
Ihr solltet einen Lastwagen besorgen, gute Fesseln und uns Rückendeckung geben.
Hier habe ich Ihnen den Plan der Lichtung mitgebracht. Sie sehen uns in unserem Elementen abgebildet und die schwarzen Punkte repräsentieren die Männer von Sedonas.
Ich rate Ihnen sich an diese Anweisungen zu halten:
Sie halten sich im Hintergrund und suchen in Sedonas' Deckung eine Lücke, um mit dem Lastwagen vorzudringen. Verständlich? Super! Sie werden dazukommen, sobald wir Luan erledigt haben, ihn in den Laster verfrachten und dort auch gut fesseln!
Sie bringen ihn anschließend zurück ins Internat. In den Keller.
Sie wissen welchen ich meine, ich empfehle die Zelle K 3, sie schien mir am sinnvollsten.
Ich möchte hinzufügen, dass Sie sich ruhig auf mich verlassen können.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!"
Wie verwundert die Beiden aussahen.
„W-Woher?", brachte Mrs Lawrence hervor.
Ich stand auf und begab mich zur Tür.
Dort drehte ich mich um und sagte ernst: „Von mir!"
Und dann ging ich.

***

Luan P.o.V.

Am Abend vor dem "Termin", wurde ich nochmal zu meinem Herr gerufen.
„Der Plan von ihnen ist simple.
Sie werden sich im Gebüsch verstecken, in einem günstigen Moment Angreifen und dich anschließend mit dem Laster verschleppen.
Bevor das passieren kann, haben wir die Luft, da sie am schwächsten ist und können somit entkommen.", erklärte er nochmal kurz und ich nickte.
„Darf ich diesem Jonas nicht wenigstens eine kleine Lektion erteilen? Vielleicht krieg ich ihn ja soweit, dass wir ihn auch haben.
Ist es nicht das was Ihr wollt?", versuchte ich erneut diesem frechen, kleinen, nervigen Jungen eins auszuwischen.
„Nein!", sagte er jedoch klar und deutlich.
„Also gut!", gab ich mich geschlagen.
„Braucht Ihr sonst noch etwas?", fragte ich.
Sedonas schüttelte den Kopf und ich konnte gehen.

Dienstag. 17:30 Uhr.
Mein Herr sprach gerade mit den Shaziwen.
Schließlich trabten sie auf uns zu.
Ich begrüßte meinen und setzte mich auf.
Meine (wichtig zu erwähnen: neuen) Männer machten es mir nach.
Wir erhoben uns in die Lüfte und machten uns auf den Weg zum Termin.

Als wir 10 Minuten vor 18:00 Uhr ankamen, versteckten wir die Shaziwen in der Nähe.
Schließlich schickte ich jeden meiner Männer auf ihre Plätze.
Einen ließ ich sehr nahe bei mir. Er war ziemlich klein, was gut war, denn so würde ihn niemand sehen.
Sicher ist sicher.

Die Elemente waren schon hier, dass konnte ich spüren, als ich auf die Lichtung trat.
Es war totenstill.
Ich beobachtete jeden einzelnen Baum. Jeden Busch. Jeden Zweig. Alles was sich bewegte, nahm ich wahr.
Doch noch geschah nichts.

Mindestens 10 Minuten waren vergangen. Nichts hatte sich verändert. Die Elemente hielten sich weiterhin versteckt.
Meine Männer waren auf ihren Posten.
Jeder versuche so leise wie möglich zu sein. Nicht aufzufallen. Gedeckt zu bleiben.
Ich musterte die einzelnen Bäume. Eine leichte Brise ließ die Äste rauschen.
Aufmerksam verfolgte ich die Bewegungen der Äste und lauschte dem Rascheln der Bäume.
Und dann geschah alles ganz schnell. Ein Ast knackte, ich fuhr herum. In diesem Moment kamen die Elemente aus ihrem Versteck geschossen.
Aber nicht alle.
Nein! Jonas der kleine Schisshase hielt sich versteckt.
Ich zog meine Pistole und feuerte auf die leider geschützten Angreifer.
Im nächsten Moment, sprang einer meiner Männer hervor und schaffte es die Luft von hinten zu schnappen.
Sie stieß einen Schrei aus, das Wasser fuhr herum. Ich traf ihn.
Und dann war es plötzlich wieder still.

Mein Mann war bei mir und hatte die wehrlose Luft unter Kontrolle.
Das Wasser funkelte mich wütend an, aber jeder hier konnte ihm seine Angst ansehen.
„Hände runter, oder der Kleinen passiert was!", sagte ich und die Zwei senkten ihre Hände.
Ich musste grinsen.
„Los, Jonas zeig dich! Ihr habt verloren! Entweder ihr tut was ich sage, oder das ist das Ende von ihr.", rief ich.
Wo steckt der Junge?
Ich schaute mich um.
Das tat jeder.
Selbst die Elemente.
Wussten sie etwa auch nicht wo er war?
Mensch, dieser Junge musste sich aber auch immer aufspielen.
Sche*ße, wo ist der Kerl?!
Meine Geduld neigte sich dem Ende zu.
„Das ist das letzte Mal, das ich das sage:
Jonas Clark soll hervorkommen!
Und zwar augenblicklich! Ihr habt verloren! Wir haben die Luft. Wenn ihr euch auch nur einen Millimeter bewegt, könnte das ihr Ende sein!", brüllte ich.
Ein Wimmern riss mich aus meiner Sucherei.
Ich fuhr herum und sah, dass mein Mann die Kleine fester gepackt hatte und ihr etwas zuflüsterte, worauf sie verstummte.
Ich grinste.
Ja, dieser kleine Mann gefiel mir.
„Lasst sie in Ruhe!", schrie das Wasser, fast schon panisch.
Ich lachte.
„Nein! Und Jonas soll jetzt augenblicklich..."
Die Augen der Beiden Elemente weiteten sich plötzlich.
Auf einmal bekam ich einen heftigen Tritt in den Rücken. Ich torkelte nach vorne.
Jedoch schnellte ich herum und sah, dass mein Mann die Luft losgelassen hatte.
Was zum Geier ist denn jetzt los?!Er, einer meiner Männer kam auf mich zu und plötzlich prallte seine Faust auf meine Wange.
Mein Kopf wurde zur Seite geschleudert. Ich unterdrückte die Schmerzen und stellte mich in Kampfposition.
Auf einmal nahm der kleine Mann seien Maske ab und mich schaute ein grinsender Jonas an.
Warte was?
Was zur Hölle?!
Ich starrte ihn an.
Das konnte nicht sein.
Das nutzte er leider aus und er verpasste mir einen weiteren Schlag ins Gesicht. Er rammte mir immer und immer wieder sein Knie in den Magen, während ich mich vor Schmerzen krümmte.
Ich wurde zu Boden gestoßen und er begann mich zu treten.
Schließlich beugte Jonas sich über mich, seine Faust hatte Feuer gefangen.
Ich konnte nicht einmal mit der Wimper zucken, da drosch die Faust auf meinem Kopf zu, die heiße Flamme, traf auf meine Haut, seine harten Knöchel trafen meine und dann war alles schwarz.

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt