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Es war Abend, als ich wieder aufwachte.
Als ich ein Tablett auf meinem Nachttisch sah, merkte ich erst wie hungrig ich war.
Schnell nahm ich es auf meinen Schoß. Es gab Nudeln mit Tomatensoße. Endlich mal etwas normales zu Essen.
Genüsslich aß ich alles auf.
Gesättigt griff ich nach meinem Handy. Mein Ladekabel lag daneben.
Ich musste grinsen. Ethan hatte mir geantwortet.

, Ok, das klingt alles wirklich sehr unrealistisch🤔. Du bist dir wirklich sicher, dass du dir das nicht eingebildet hast?
Ich weiß, dass du sonst nicht schreiben würdest, dass es wirklich passiert ist, aber vielleicht, hast du dir manches auch nur eingebildet.
Ich an deiner Stelle würde so schnell wie möglich zur Direktorin gehen und Antworten verlangen. Das geht gar nicht.😤

Aber wenn es ein Film🎥sein sollte, wieso war an der Stelle wo du gegen die Wand geknallt bist keine Matratze befestigt? Hätten doch nicht riskiert dass dir wirklich etwas passiert.

Ich würde mich auch über deinen plötzlichen Anfall informieren. Das war nicht normal. Schon gar nicht diese Knälle💥und Erdbeben.

Ich wünsche dir noch eine gute Besserung.🤕🤒😷
Hoffentlich, kommst du bald wieder. (Aus irgendeinem Grund😅.)'

, Danke, für die gute Besserungswünsche.
Ich wüsste auch nicht, weshalb sie es riskiert haben sollen, dass ich mich verletze.

Am besten mache ich mich jetzt gleich auf den Weg zur Direktorin.
Die Sanitäter sind nämlich gerade nicht da. Das sollte ich nutzen. '

Schrieb ich zurück und schlug die Decke zur Seite. Das Handy steckte ich in meine Hosentasche und ich zog mir schnell Socken an.
Als ich aufstand begann mein Kopf zu pochen und mir war ein bisschen schwindelig. Auch mein Körper tat bei jedem Schritt weh.
Hatte ich mir etwas gebrochen?
Wenn ja, dann wäre es bestimmt nicht gut, jetzt aufzustehen.
Also setzte ich mich wieder und schrieb Ethan, das mir mein Körper zu sehr wehtun würde, wenn ich aufstehe und ich deshalb noch warten musste.
Gelangweilt schaute ich mich um und legte mich anschließend wieder hin.

***

„Du weißt auch nicht, was mit Jonas los ist, oder?", fragte Georg, aber William schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist er ja wegen des Erdbebens, die Treppe herunter gefallen.", sagte Georg.
„Möglich wäre es. Er sah echt nicht gut aus, in der Nacht.", fügte William hinzu.
Georg nickte und meinte: „Jakob! Wolltest du Jonas nicht ins Krankenzimmer bringe?"
„Wir sind nicht weit gekommen. Mrs Lawrence hat uns abgefangen und gesagt, dass ich zu den Anderen in den Versammlungsraum gehen soll.", berichtete er und wandte sich dann wieder seinem Handy zu.
„Der Film gestern, war aber auch blöd!", maulte Georg.
„Naja! Du musst bedenke, dass 3 jährige dabei waren. Mit denen kann man halt nicht einfach so ,In time' oder, Bourne' gucken.", meinte William. „Ja, trotzdem. Man kann ja auch ein bisschen an die Älteren denken.", jammerte Georg. William verdrehte die Augen.

„Habt ihr das Knallen auch gehört?", fragte Georg nach einer kurzen Redepause. „Und während der Filmpause, konnte ich leise Kampfgeräusche hören. Glaubt ihr, dass das Internat angegriffen wurde?"
„Glaube ich nicht. Das war einfach nur irgendein Knallen, mehr nicht. Und die Kampfgeräusche, hast du dir sicher nur eingebildet.", wehrte William ab. „Aber ist dir nicht aufgefallen, dass die Erdbeben, immer nach dem Knallen kam?", hackte Georg weiter.
„Das war sicher nur ein Zufall. Wie soll man denn ein Erdbeben kontrollieren?", meinte William. Georg zuckte mit den Schultern und sie wandten sich wieder ihren Hausaufgaben zu.

***

Er stand dort und streichelte einem sehr großen Shaziween über den blanken schwarzen Schnabel. Er schaute ihm in seine leeren dunklen Augenhöhlen und dachte nach.

„Ich hätte es wissen müssen!", flüsterte er schließlich. „Ich habe es immer für etwas Außergewöhnliches gehalten und das ist es auch. Aber das liegt doch auf der Hand. Wenn ich. Dann auch er."
Dann schwang er sich auf den Shaziween , welcher sich auf zwei Beine stellte, kreischte und dann los lief, bis er seine schwarzen samtenen Flügel ausbreitete und abhob.

***

„Guten Morgen, Jonas! Na, wie fühlst du dich?", fragte der Sanitäter.
Ich gähnte einmal und sagte dann, dass es mir blendend ging.
Er nickte und sagte: „Du hast Besuch."
Ich zog die Augenbrauen hoch. Ich sollte Besuch haben? Von wem das denn, bitte?
Neugierig schaute ich zur Tür.
Und hinein kamen die Drei, mir inzwischen bekannten Vertrauensschüler Lucas, Olivia und Rose.
Das Erste, was mir ins Auge sprang, war der Verband um Olivias Arm.

„Na, wie geht es dir so, Jo?", fragte Rose. „Hast du dich von deinem Sturz erholt?"
Ich nickte.
„Ok! Ich verlange Antworten! Das alles was in dieser Nacht passiert ist, war nämlich höchst eigenartig!
So wie ich es mir bisher erklären konnte, sollte das alles eine Filmszene sein, von der ich merkwürdigerweise nichts wusste..." „Wovon redest du?", fragte Lucas mich.
Entgeistert schaute ich ihn an.
„Na, von der Nacht am Donnertag, mit diesem komischen Knallen, den Erdbeben, meinem Anfall, dem eindringen dieser Männer, der Abwehr, von Frau Falke, meiner knappen Entführung, mein Fall und diese komischen Wesen.
Du warst doch dabei! Du hast gesagt, dass das Wesen sind, worauf ich nicht fliegen möchte und dann hat mich doch dieser Mann gepackt und ist aus dem Fenster gesprungen und dann sind aus deiner Hand, Rose, Taue, als Ranken verkleidet geschossen und haben sich um mein Fußgelenk geschlungen. Und dann habe ich mich doch befreit und bin gefallen!", erinnerte ich sie.
„Ich glaube er ist noch ein bisschen, angeschlagen , von seinem Treppensturz.", meinte Lucas. „Und was ist dann mit Olivia? Sie hat da doch auch einen Verband, sicher von dieser Nacht! Ihr wart doch alle dabei!", entgegnete ich verwirrt und wütend. Lucas wollte etwas sagen, aber Rose schnitt ihm das Wort ab.
„Lucas, bitte! Es bringt doch jetzt auch nichts mehr. Er wird sowieso alles erfahren.", sagte sie.
„Was?! Was soll ich erfahren!", fragte ich aufgebracht.
Lucas warf Rose einen böse Blick zu, beugte sich dann zu mir vor und flüsterte in mein Ohr: „Wir werden dir alles erklären, sobald du wieder gesund bist. Bitte rede nicht mehr, von dem was passiert ist, niemand weiß davon und die Sanitäter sollen es auch nicht erfahren.", sagte er und stellte sich wieder gerade hin.
„Also dann. Wir werden uns sicher noch mal sehen", rief er, gab den Anderen ein Zeichen und ging.
Am liebsten wäre ich ihnen hinterhergelaufen und hätte sie um eine richtige Antwort gezwungen. Aber das ging leider nicht.

Was war das denn jetzt für ein Geschwafel? Das passte doch alles nicht zusammen. Es also auf jeden Fall passiert.
Sollten die Sanitäter etwa nichts davon mitbekommen, weil es illegal war diese Szenen zu drehen. Ich hatte mich ja ernsthaft verletzt. Und Olivia vielleicht auch.
Möglicherweise war das auch ein illegales Internat. Deswegen lag es auch so abgeschieden und versteckt.
War das vielleicht der Grund, warum alle so ein großes Geheimnis daraus machten? Möglich wäre es. Vielleicht wurden die Drei ja auch gezwungen das zu machen.
Deswegen, hatte man mir nicht Bescheid gesagt.

Das konnte doch sein. Jedenfalls war es für mich die einzige logische Erklärung für alles was passiert war.

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt