„Aufstehen!", dröhnte eine Stimme.
Ich stöhnte und blinzelte.
„Aufstehen!", nervte Ethan weiter.
Ich warf mein Kissen nach ihm, welches er nur lachend auffing.
„Aufstehen!", sagte er noch einmal provokativ.
„Ich habe dich nicht hierher geholt, damit du mich nerven kannst, Ethan!", brummte ich verschlafen.
„DU hast mich ja auch nicht geholt."
„Ach sei doch leise!", meinte ich und wollte gerade den Kopf unter die Decke stecken, da entriss Ethan sie mir.
„Aufstehen, Jo! Es ist immer noch Schule, heute!"
Ich seufzte, gab mir einen Ruck und stand auf.
Ich schlurfte unter Ethans belustigtem Blick ins Bad, um mich erstmal frisch zu machen.
Als ich dann auch wach war, hatte ich mich schnell angezogen und wir konnten zusammen frühstücken gehen.„Was steht heute auf dem Stundenplan?", wollte Ethan wissen.
„Die ersten beiden Stunden „Respekt", bei Mrs Chapman. Nach der Pause eine Doppelstunde Französisch, mit Mrs Lambert. Danach habe ich „Kontrolle" und du hast Physik bei Mr Hudson.
Nach dem Mittagessen haben wir Deutsch bei Mrs Lawrence und zum Schluss eine Einzelstunde Englisch bei Mr Daniels.", zählte ich ihm auf.
„Ach, stimmt!", stöhnte er. „Der Unterricht hier ist viel länger und mit diesem „Respekt" und „Benehmen". Hatte ich ganz vergessen.", meinte er genervt. Ich tätschelte ihm den Rücken.
„Du wirst es überleben!"
„Haha!", meinte er ironisch. „Du freust dich doch nur, dass du jetzt nicht mehr alleine bist!"
Ich grinste und dann waren wir auch im Speisesaal angekommen.
Wir holten uns Besteck und gingen anschließend zum Büfee.
„Boah. Gibt's hier viel zu Essen!", meinte er und ich musste lachend beobachten, wie sich das Essen, auf dem Teller meines Freundes, sich geradezu stapelte.
Als wir dann Beide unser Essen hatten, steuerte Ethan geradewegs auf die Gruppe von Lucas, Olivia und Rose zu.
Ich folgte ihm, widerwillig.
„Einen wunderschönen guten Morgen!", begrüßte Ethan sie und ließ sich auf den Stuhl plumpsen.
„Guten Morgen", ertönte es von ihnen.
Ich setzte mich hinzu und begann zu essen.
Als ich fertig war schaute ich Ethan dabei zu, wie er sein Essen in sich reinschaufelte.
„Wie kann man nur so viel Essen?", fragte ich amüsiert.
„Na, wenn man Hunger hat.", entgegnete er mit vollem Mund. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf.Als endlich auch Ethan fertig war, machten wir uns auf den Weg zu dem Klassenraum.
Wir setzten uns nebeneinander und warteten auf die Lehrerin.
„Wie hieß sie noch mal?", wollte er wissen.
„Mrs Chapman"
„Ruhe, meine lieben Schüler!", rief Mrs Chapman in die Klasse.
Und so begann ein langweiliger Schultag, geradezu ätzend, wenn Ethan nicht dabei gewesen wäre.„Jo, du bist zu spät! Ich bin mir sicher, dass Ethan daran Schuld hat, hätte ich es mir doch denken können", sagte Frau Falke. „Da haben sie die 43 Sekunden richtig gezählt, Frau Falke, Herzlichen Glückwunsch.
Und Ethan hat damit nichts im Geringsten zu tun. Eher damit, dass ich mein Schulsachen wieder in meine Tasche packen sollte und dann noch hierher kommen musste"
Frau Falkes Blick wanderte auf ihre Armbanduhr.
„Da du nun endlich hier bist, können wir ja anfangen. Wir beginnen zum Reinkommen erstmal mit dem Heraufbeschwören."
Ich ließ meine Flamme erscheinen und holte auch noch Kasu dazu, welcher sich neben mich legte und dem Unterricht zuschaute.
Ich sollte Ethan Kasu endlich mal vorstellen. Kasu kennt Ethan zwar schon, aber anders herum nicht.
„Gut. Ich werde dir jetzt einen Weg aufzeichnen, den deine Flamme gehen muss."
Ich nickte und als ich Frau Falkes Zeichnung bekam begann ich.
Sie hatte die Linie einfach wahllos über das Blatt gekritzelt und meine Flamme bewältigte diesen Weg ziemlich schnell.
„Sehr gut. Als nächstes möchte ich, dass du mit deiner Flamme einmal alle Zahlen bis zehn und einmal das ganze Alphabet nachziehst."
Ich kam ihrer Aufforderung nach.
Anschließend machten wir noch weitere ähnliche Übungen, bis die Stunde vorbei war.Beim Mittagessen setzten wir uns wieder zu den anderen Elementen.
„Und wie findest du das Internat bisher?", wollte Rose wissen.
„Also die Schultage sind meiner Meinung nach ein bisschen zu lang, aber ansonsten ganz cool.", antwortete er.
„Ach, da gewöhnst du dich schnell dran.", meinte Rose mit einer wegwerfenden Handbewegung.
„Na, wenn du meinst. Ihr solltet es ja wissen."
„Eher nicht, sie sind hier aufgewachsen, was anderes kennen sie gar nicht!", meinte ich.
„Oh! Echt? Ihr seid hier schon euer ganzes Leben lang?", fragte Ethan erstaunt.
„Ja!", sagte Lucas nur trocken. „Na, unser ganzes Leben sind wir jetzt auch nicht hier. Wir waren schon einige Zeit bei unseren Eltern. Und sie kommen uns auch häufig besuchen.", erzählte Rose.
„Das tut mir leid.", meinte Ethan.
„Muss es dir nicht! Wir kennen es ja nicht anders.
Und Jo sollte auch früher hierherkommen, aber es ist etwas dazwischengekommen."
„Was bin ich froh, nicht hier aufgewachsen zu sein", meinte ich.
Lucas schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Dann hättest du wenigstens Benehmen."
„Wer sagt, dass ich mich nicht benehmen kann?! Vielleicht will ich es auch einfach nicht. Immerhin hatte ich ein richtiges Leben!"
Ethan wandte sich zu mir und schaute mir fest in die Augen.
„Lass gut sein, Jo! War doch nur ein blöder Kommentar.", meinte er gelassen.
Ich wandte mich wieder meinem Essen zu und beobachtete die Anderen.
Rose strahlte über das ganze Gesicht und sie flüsterte etwas zu Olivia, welche es mit einem heftigen Nicken und ebenfalls einem Lächeln bestätigte.
Es dauerte nicht lange, da waren die Drei schon in eine nette Unterhaltung gefallen, bis wir wieder in den Unterricht mussten.
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Fire
Fantasy„Es ist vollbracht!", flüsterte er. „Mit dieser Waffe kann ich die vier Elemente endlich unter meine Gewalt bringen. Und keiner kann mich aufhalten!", rief er und lachte. ---------------------------------------------------------- Dann stöhnte ich...