Lucas P.o.V. (zur selben Zeit wie in Luans Sicht)
Ich war echt aufgeregt.
Morgen war es soweit.
Ich weiß es war nicht richtig, aber ich musste Frau Falke einfach Bescheid geben.
Das war einfach viel zu Gefährlich.
Und richtig vertrauen tat ich Jo noch nicht.
Wieso auch?
Was hatte er bisher getan, was mich dazu bringen könnte.
Seufzend legte ich mich ins Bett.
Und schon bald war ich eingeschlafen.In der Schule konnte sich keiner konzentrieren.
Nun, Jo tat das sowieso nicht.
Was mich stört war jedoch, dass er komplett gelassen war. Hatte Mrs Lawrence nicht gestern mit ihm geredet?
Was war denn da passiert?
Habe ich was wichtiges verpasst?
„Lucas! Wir haben jetzt Physik!", ermahnte mich Mrs Hudson.
Für den Rest der Stunde versuchte ich aufzupassen.
Nach einer doppelten Stunde Deutsch und der letzten Stunde Englisch, hatte ich den Schultag endlich hinter mir.Als ich mich gerade noch etwas ausruhen wollte, kam Rose herein und holte mich zur letzten Besprechung.
Wir saßen wieder in dem schalldichten Raum.
„Ich wollte nur nochmal erwähnen, dass Mrs Lawrence und Frau Falke dafür sorgen werden, dass wir einen Lastwagen haben, damit wir Luan abtransportieren können."
„Haben sie etwa erlaubt, dass wir dorthin gehen dürfen?", fragte ich ungläubig.
Jo schaute mich an.
Gerade als Mrs Lawrence etwas antworten wollte, sagte er:
„Nachdem Lucas den Erwachsenen Bescheid gegeben hat, wurde ich natürlich sofort zu ihnen gerufen und habe mich ein bisschen mit ihnen unterhalten."
Ich wurde rot.
Rose schaute mich vorwurfsvoll an und ich senkte den Kopf.
„Schluss jetzt! Es war sehr gut, dass Lucas uns gerufen hat!
Hört auf ihm deswegen Vorwürfe zu machen!", fuhr Frau Falke die Anderen an.
Jo warf mir noch einen ernsten Blick zu. Ließ es dann aber sein.
„Hier ist noch einmal der Plan von der Lichtung. Wir sind hier alle eingezeichnet.", erklärte er kurz.
Wir waren auf jeden Fall in der Unterzahl.
Umzingelt und wir waren Kinder. Gegen Erwachsene.
Das waren ja tolle Voraussetzungen.Nachdem wir noch alles weitere wichtige besprochen hatten, konnten wir uns endlich eine wenig ausruhen, bevor es losging.
Ich legte mich in mein Bett und stellte mir einen Wecker.***
Hellwach und ausgeruht standen wir nun auf der Lichtung.
„Der Plan ist klar?", fragte Jo.
Wir nickten.
„Dann auf, auf unsere Plätze!"
Ich ging auf einen Baum zu und kletterte mit wenigen Anzügen hinauf.
Dann suchte ich mir einen guten Platz.
Man durfte mich nicht von der Lichtung aus sehen, ich musste die Anderen sehen können und ich musste immer Absprungbereit sein.
Als ich endlich einen guten Platz gefunden hatte, hielt ich nach den Anderen Ausschau.
Olivia suchte noch. Rose hatte einen Platz gefunden und schaute sich ebenfalls um.
Jo schien schon lange seinen Platz gefunden zu haben, denn er reckte jetzt seinen Daumen in die Höhe und verschwand schließlich hinter dem Baum.
Ich schaute erneut zu Olivia, welche nun auch einen Platz hatte.Nachdem wir eine Weile gewartet hatte, vernahm man leise Flügelschläge.
Und schließlich hörte man Getrappel und das Rufen von dem Hauptmann, der seine Männer auf ihre Posten schickte.
Mein Herz klopfte wie wild, als er auf die Lichtung trat und aufmerksam das Gebüsch absuchte.
War unser Plan so leicht zu durchschauen?
Wahrscheinlich. Wir waren schließlich alle auf dieselbe Idee gekommen.
Ich schaute unauffällig zu Olivia. Sie war ziemlich angespannt und hatte einen viel zu schnellen Atem.
Ich suchte auch Rose's Blick, aber im Moment war sie zu sehr auf Luan fixiert.
Ich schaute auch nach Jo, aber er schien sich wohl immer noch hinter dem Stamm zu verstecken.Mehrere Minuten vergingen. Es war mucksmäuschenstill.
Ich konnte nur hoffen, dass niemand meinen schnellen Atem hörte.
Luan wollte einfach nicht aufhören, aufmerksam das Gebüsch zu studieren. Nach weiteren 5 Minuten, fand ich, dass es an der Zeit war anzugreifen.
Ich schaute zu Jo, aber er schien wohl immer noch nicht da zu sein.
Könnte er sich vielleicht mal melden?!
Ich schaute zu Rose und warf einen Blick in Jo's Richtung, aber diese zuckte nur mit den Schultern.
Ich wurde immer nervöser.
Wieso tauchte der Junge nicht mal auf?
Was macht er da?
Er soll sich doch melden.
Er sollte doch das Zeichen zum Zugreifen geben.
Wenn er sich nicht bald blicken lässt, muss ich das wohl übernehmen.
Ich schaute etwas genervt (von Jo) zu Rose. Anschließend auch zu Olivia.
Dann schüttelte ich den Kopf und schaute wieder zu Luan.
Ich suchte den Blickkontakt zu meinen Freunden und deutete ihnen an gleich anzugreifen.
Ich war gerade dabei anzustimmen, da knackte einer von Olivias Ästen.
Ich konnte sehen wie Luan herumfuhr.
Schnell gab ich meinen Freunden das Signal und wir sprangen von den Bäumen, holten unsere Schutzschilder hervor und griffen an.
Ich wollte Luan gerade mit einer Wasserkugel irritieren, als ich Olivias Schrei hörte.
Ich fuhr natürlich sofort herum und sah wie sie von einem kleinen Sedonas-Mann überrumpelt wurde.
Ich wollte ihr gerade zur Hilfe eilen, jedoch hatte ich mein Schutzschild gesengt und ich wurde getroffen.
Schnell heilte ich meinen inneren Schmerz.
Dann war es wieder still.
Der kleine Mann war mit Olivia zu Luan gegangen.
Ich konnte nichts machen.
Sonst würden sie ihr noch etwas antuen.
Ich war wütend. Sie sollten meine Schwester loslassen!
Wenn sie ihr nun etwas antuen? Das könnte ich mir nie verzeihen.
Und was war das denn auch für ein Plan? Einfach rücksichtslos und ohne Rückendeckung anzugreifen!
Ich hätte besser aufpassen sollen.
„Hände runter, oder der Kleinen passiert was!", sagte Luan.
Nein!
Sofort senkte ich meine Hände. Glücklicherweise machte Rose dasselbe.
Luan grinste zufrieden und ich würde ihm am liebsten den Hals umdrehen.
„Los, Jonas zeig dich! Ihr habt verloren!..." Er hatte Recht! Wo war Jo? Sollte er sich nicht langsam zeigen. Oder hatte er sich aus dem Staub gemacht? Das würde er doch nicht tun!
„...Entweder ihr tut was ich sage, oder das ist das Ende von ihr!", rief er.
NEIN! Das würde er nicht tun. Sedonas braucht uns doch, oder? Oder will er uns doch nur auslöschen!
Mein Herz raste wie verrückt.
JO VERDAMMT, jetzt zeig dich doch einfach! Olivias Leben steht auf dem Spiel!
Hektisch schaute ich mich um.
Wo? Wo ist dieser verdammte Junge?
Immer und immer wieder schaute ich zu dem Baum in dem Jo vor einer Viertelstunde noch saß.
Wo hat er sich hingeschlichen? Er sitzt dort nicht mehr!
Panisch schaute ich zu Rose, die mich nur besorgt betrachtete.
„Das ist das letzte Mal, dass ich das sage: Jonas Clark soll herkommen! Und zwar augenblicklich! Ihr habt verloren! Wir haben die Luft. Wenn ihr euch auch nur einen Millimeter bewegt, könnte das ihr Ende sein!", brüllte Luan jetzt.
Ich erstarrte sofort und konnte diesem kleinen Mann von Sedonas nur tödliche Blicke zuwerfen.
Dieser Dreckskerl drückte noch fester zu und Olivia wimmerte.
LASS DAS DU ARSCHL*CH!
Olivia verstummte, als er ihr etwas zuflüsterte.
Und dieser Luan grinste voller genugtuen.
Das war zu viel.
„Lasst sie in Ruhe!", schrie ich panisch. Ich war wütend und dieser Luan hatte nichts Besseres zu tun, als darüber zu lachen.
Er begann etwas zu sagen, aber ich hörte ihm nicht zu.
Denn in diesem Augenblick zog der kleine Mann seine Maske ab.
Jo!
Da war er. Er war dieser kleine Mann. Er hatte Olivia nichts getan.
Aber wieso...? Wie...?
Plötzlich trat er Luan heftig in den Rücken.
Jo hatte Olivia losgelassen und ich nahm sie schnell in meine Arme und tröstete sie, während Jo begann Luan zu verprügeln.
Angespannt verfolgten wir den Kampf, wobei es gar kein richtiger Kampf war, denn Luan war gar nicht im Stande dazu sich zu wehren.
Und ich musste zugeben:
Jo konnte echt gut zuschlagen.
Schließlich lag Luan auf dem Boden und Jonas beugte sich über ihn.
Seine Faust ging in Flammen auf und damit schlug er ihn mit einer unnatürlichen Geschwindigkeit
K.O. .
So etwas hatte ich noch nie gesehen.
Wie in Trance fuhr ein Lastwagen vor. Zwei Männer sprangen hinten heraus und schleppten Luan ins Innere.
Jo kam auf uns zu und zog uns mit sich.
Nun wir waren einfach nicht ganz dabei.
Wir stiegen ebenfalls ein und dann fuhren wir zurück zum Internat.***
Jo's P.o.V.
Ich folgte den beiden Männern noch mit zur Zelle. Erst als die Tür geschlossen war und ich mich davon überzeugt hatte, dass alles mit rechten Dingen zuging, machte ich mich auf den Rückweg.
„Das war unverantwortlich!", war das Erste was ich hörte als ich den schalldichten Raum betrat.
Vielleicht wird das jetzt unser Versammlungsraum. Der in denen die Sitzungen stattfanden war nämlich nicht schalldicht.
Wie dumm.
Ich zog eine Augenbraue hoch und betrachtete Frau Falke.
„Wenn sie damit meinen, dass ich euch nichts von meinem Plan erzählt habe, dann sage ich nur, dass es anders nicht funktioniert hätte.
Es konnte nichts schiefgehen, ich habe alles durchdacht.
Olivia hat sich nicht einen Kratzer zugefügt und das Lucas sich verletzt hat, ist auf seine eigene Verantwortung zuzuschreiben.", sagte ich nur.
Rose wollte etwas sagen, schloss aber wieder den Mund und setzte sich.
„Wieso haben wir nicht gleich deinen Plan gemacht, anstatt uns diesen schlechten auszudenken?!", fragte nun Lucas zähneknirschend.
„Oh, da gibt es viele Gründe:
Zum einen wegen unserer Feinde.
Ich habe euch gefragt, was ihr machen würdet nicht wahr? Und genauso war es bei Sedonas. Er ist zwar ein schlauer Kerl, jedoch hat er sich gedacht:
Ich bin ein dummes Kind, welchen Plan würde ich nehmen?"
Lucas schnappte empört nach Luft, aber ich ignorierte es.
„So konnten wir also zum einen Sedonas aus dem Weg schaffen und selbst wenn der Spion uns belauscht hätte, was ich übrigens nicht glaube, würde er Sedonas diesen Plan überbringen.
Und wenn der Spion uns nicht belauscht hätte und ich euch meinen Plan geschildert hätte, würdet ihr dadurch falsch handeln.
Wenn ich Olivia geschnappt hätte, klänge der Schrei nicht echt. Lucas hätte sich nicht ebenfalls erschrocken und sein Schutzschild fallengelassen.
Ihr wärt nicht so panisch und nervös gewesen und wärt nicht so ausgerastet.
Außerdem konnte ich die Chance nicht auslassen, euch mal etwas zurückzuzahlen!
Ihr habt mich aus meinem Leben gerissen, nicht einmal Hoffnung ihr in mich gesetzt habt ihr, als ich bereit war hierbei mitzumachen.
Also, nein, ich hätte euch meinen Plan nicht verraten müssen.", sagte ich.
Darauf herrschte Schweigen.
Die Worte sickerten gerade in ihre Köpfe ein, das konnte ich förmlich sehen.
Ich setzte eine gleichgültige Miene auf und ließ mich auf dem Boden nieder.
Dann wartete ich.
Lange geschah nichts. Niemand wusste, was er sagen sollte.
„Was wird jetzt aus Luan?", fragte Olivia leise und vorsichtig.
„Er bleibt fürs erste in der Zelle! Vielleicht können wir ihn als Druckmittel gegenüber Sedonas benutzen.", antwortete Mrs Lawrence.
Wir werden probieren aus ihm herauszuquetschen, was Sedonas' Plan ist und was er mit uns vorhat.
Sedonas würde sich nicht erpressen lassen.
Er würde Luan seinem Schicksal überlassen, dachte ich mir, sagte aber nichts.
„Ich würde gerne sein Gesicht sehen!", meinte ich.
Wie schade es doch war, dass ich es nicht sehen würde.

DU LIEST GERADE
Fire
Fantasy„Es ist vollbracht!", flüsterte er. „Mit dieser Waffe kann ich die vier Elemente endlich unter meine Gewalt bringen. Und keiner kann mich aufhalten!", rief er und lachte. ---------------------------------------------------------- Dann stöhnte ich...