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Mrs Lawrence P.o.V.

Frau Falke kam stürmisch in mein Büro.
„Das können Sie nicht machen, Mrs Lawrence!", meinte sie aufgebracht und setzte sich mir gegenüber.
„Wir können uns jetzt keine Ablenkung leisten. Jonas erst recht nicht! Er versteht sich schon nicht mit den Anderen. Wenn er jetzt einen Freund bei sich hat, wird er sich komplett abschotten."
„Frau Falke, beruhigen Sie sich!", meinte ich besänftigend. „Ich kann Sie ja verstehen, aber es ist alles besprochen. Wir müssen darauf vertrauen, dass dieser Ethan Jo dabei unterstützt kooperativer zu sein."
„Das wird doch nicht funktionieren! Denken Sie doch nach! Sie lassen sich auf eines seiner Spielchen ein. Lassen sie sich nicht von diesem kleinen Jungen überlisten."
Ich musste mich wirklich zurückhalten, sie nicht darüber aufzuklären, dass dieser kleine Junge, um einiges schlauer war als wir.
„Frau Falke! Sie können mir vertrauen, dass es kein Spielchen von Jo ist. Wir haben uns anständig darüber unterhalten."
„Anständig? Jonas hat doch sicherlich ein paar blöde Bemerkungen gemacht.", beharrte sie. „Ja, aber es waren nicht Viele."
„Na, sagte ich doch! Keine vernünftige Unterhaltung."
Ich seufzte.
„Frau Falke. Wenn wir Ethan hier haben, wird Jo uns unterstützen und helfen. Er wird sich Mühe geben, zum Team dazuzugehören und er wird beim schmieden des Planes dabei sein.", erklärte ich.
„Woher wollen Sie das wissen?! Nur, weil Jonas Ihnen sein Wort gegeben hat. Können wir uns bei ihm sicher sein? Ich denke eher nicht!"
„Jetzt reicht es aber, Frau Falke. Durch Ethan, kommen wir an Jo heran. So ist es nun mal. Dann werden wir eben einen weiteren Schüler aufnehmen. Das ist doch normal und nichts verheerendes! Ethan ist ein ganz normaler Schüler, fertig."
Frau Falke verschränkte ihr Arme.
„Aber dieser Schüler könnte dazu führen, dass wir an dem Angriff von Sedonas scheitern. Das können wir nicht riskieren..."
„Dieser Schüler wird dazu führen, dass wir einen perfekten Plan haben werden und ein super Team!", erwiderte ich.
„Finden Sie nicht, dass Sie ein bisschen zu viel Hoffnung in diesen einfachen Jungen stecken?!", fragte sie vorwurfsvoll.
„Immerhin habe ich Hoffnung in ihn!", fauchte ich.
„Ich werde wenigstens nicht enttäuscht!", keifte Frau Falke.
„Wer sagt, dass wir enttäuscht werden!"
„Na, wenn sie auf Jonas vertrauen!"
„Jonas kann sehr vertrauenswürdig sein! Sie sollten wenigstens versuchen ihm zu vertrauen!"
„Das habe ich, am Anfang. Aber er hat mich ziemlich früh schon enttäuscht."
Genervt seufzte ich und wandte mich ab.
„Mrs Lawrence, ich versuche Ihnen doch nur Vernunft einzureden. Ethan ist eine Ablenkung für Jonas. Also, weshalb haben Sie zugelassen, dass er hierher kommt?"
„Ich habe Sie nicht hergeholt, um das zu besprechen."
„Was dann?!", fragte sie überrascht.
„Das mit Ethan war eigentlich schon klare Sache für mich. Ich wollte mit Ihnen über Jo's Bedingung reden."
„Warten, Sie! Sie haben einfach entschieden, dass Ethan auf das Internat kommt, ohne mich zu fragen?!", fragte sie aufgebracht. Verärgert schaute ich sie an.
„Ja! Ich bin schließlich auch die Direktorin."
„Aber ich habe die Aufgabe mich um die Elemente und das Team zu kümmern.", erwiderte sie.
„Ich habe mich mit Jo unterhalten und Ethan bleibt auf dem Internat. Punkt!"
Beleidigt wandte sie den Blick ab.
Ich nahm einen tiefen Atemzug und genehmigte mir einen Schluck Tee.
„Und was verlangt Jonas?", wollte sie mürrisch wissen.
„Das Ethan mit ins Team aufgenommen wird und an allem teilhaben darf."
Ungläubig schaute sie mich an.
„Nein!", sagte sie schlicht und ergreifend.
„Ich war auch nicht sehr begeistert von der Idee.
Aber sonst können wir von Jo keine Hilfe erwarten und dann haben Sie Ethan umsonst hergeholt."
„Sie wissen, was ich davon halte, also bleibt es bei meiner Antwort: Nein!"
Ich überlegte.
„Ich weiß, dass Sie nicht so viel von Jo halten, aber wir können seine Unterstützung gut gebrauchen. Egal wie sehr ich mich gegen diese Idee sträube, wir müssen Ethan mit einbeziehen."
„Mrs Lawrence, das können Sie nicht machen. Wir können diesen unschuldigen Jungen da nicht mit reinziehen. Wir werden niemanden haben, der ihn schützt. Er kann sich nicht verteidigen, er ist nur eine weitere Last. Wenn ihm etwas passiert, tragen wir die Verantwortung dafür. Das kann ich nicht durchgehen lassen!"
„Sie haben ja in allen Punkten recht, aber..."
Wir brauchen Jo. Unbedingt.
„Selbst Sie, sind nicht davon ünerzeugt. Jo gehört zum Team. Mit oder ohne Ethan. Er hat nicht das Recht irgendwelche Bedingungen zu stellen. Er muss sich anpassen und sich mit dem zufrieden geben, was er bekommt!"
Ich nickte in Gedanken versunken.
„Sehr gut! Ich bin froh, dass wir uns einig werden konnten."
Damit hat sie ja Recht, aber bei Jo ist es etwas anderes. Es macht alles so viel komplizierter, ihr nichts von Jo's Intelligenz zu erzählen.
„Ich habe mich entschieden."
Erwartungsvoll schaute sie mich an.
Es ist wirklich besser Ethan wieder nach Hause zu schicken und noch mal mit Jo zu reden.
„Ethan wird ins Team aufgenommen und darf an allem teilnehmen, so wie Jo es gesagt hat.", sagte ich entschlossen.
Frau Falke erstarrte.
„Ich dachte wir haben uns gerade darauf geeinigt..."
„Ich habe mich entschieden!", unterbrach ich sie ernst.
„Es wir alles so gemacht, wie gesagt habe. Ende der Diskussion!"
Frau Falke schnaubte einmal unzufrieden, erhob sich und verließ das Büro.

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