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Ethan's P.o.V.

Genervt schlenderte ich durch den Schulflur. Es war definitiv cooler und spannender mit Jo.
Meine Zeit verbrachte ich mit Dave, aber wir waren jetzt nicht gerade die besten Freunde. Im Unterricht, fehlten mir und den Anderen die Streitereien zwischen Jo und den Lehrern. Besonders mit Herr Mason. Dieser war einfach nur unerträglich.
Mir rieb er auch immer wieder unter die Nase, das Jo nicht mehr hier war.
Auch beim Training brauchte ich einen neuen Partner. Da aber alle schon einen hatten, musste ich mit dem Trainer machen.
Meine Ellbogen taten immer noch weh.
Auch vermisste ich die vielen Momente mit ihm. Ob es bei einer Übernachtung war, eine Idee von Jo oder einfach eine verrückte Unterhaltung zwischen uns.
Und dann kam diese komische Sache mit dem Internat.
Wenn ich wenigstens ebenfalls aufs Internat könnte.
Auf meiner Schule hielt mich nichts mehr. Üben würde ich dann mit Jo und immerhin könnte ich endlich wieder etwas mit ihm unternehmen.
Aber wir haben ja leider nicht das Geld dafür. Und ich müsste dann natürlich meine Familie verlassen. Aber auch nicht für immer.

Ich seufzte und lehnte mich an einen Spind.
„Was ist los?", fragte Dave. „Nichts", antwortet ich nur. „Na, dann.", meinte er und packte sein Essen aus.
Den Rest der Pause verbrachte ich damit dem essenden Dave zuzusehen und mich zu langweilen, bis es klingelte und ich in den Unterricht musste.

***

Jo's P.o.V.

„Setzt dich doch bitte", meinte Mrs Lawrence, als ich den Raum betrat und deutete auf einen der Stühle.
Ich ließ mich in ihn reinfallen und schaute sie abwartend an.
Sie räusperte sich kurz.
„Jo! Ich möchte mit dir jetzt ein wichtiges Gespräch führen. Bitte, bleibe ernst und unterbrich mich nicht. Du wirst die Möglichkeit bekommen Fragen zu stellen und etwas anzumerken."
Sie schaute mich einmal durchdringlich an, um sich zu vergewissern, dass ich ihrem Wunsch nachkommen würde.
„Ich habe über dich nachgedacht. Über dein Verhalten, deine Reaktionen und deinen Ausdruck. Und da muss ich zugeben, wurde ich sehr neugierig.
Also habe ich mich drangesetzt und ein bisschen recherchiert. Ich habe probiert mehr über dich herauszufinden. Durch ein paar gute Kontakte, konnte ich etwas über dich erfahren. Ich habe sozusagen ein bisschen in deiner Vergangenheit geforscht.
Und als ich zu einem Ergebnis gekommen bin, war echt erstaunt und verwundert. So etwas hätte ich von dir nicht erwartet. Aber es erklärt auch manche Sachen. Wirft aber auch einige Fragen auf.
Jo! Ich bin mir sicher, dass du dir darüber bewusst bist, dass du hochbegabt bist.
Ein Genie mit einem so hohen IQ.
Das ist einfach nur erstaunlich.
Du hast es in weniger als fünf Jahren geschafft den Tests und Prüfungen auszuweichen, sodass niemand davon erfuhr. Du hast es fertig gebracht, dass niemand den Verdacht schöpfte. Mit fünf Jahren, hast die Tests ausgetrickst, welche die meisten nicht schaffen.
Im Kindergarten, hättest du die gesamte Schule mit einem 1,0 Durchschnitt abschließen können, aber aus irgendeinem Grund, hast du es nicht getan.
Du hättest allen zeigen können was für ein Genie du bist.
Wieso nicht? Jo, wieso nutzt du diese Gabe nicht. Warum akzeptierst du es nicht und hilfst mit deinem Wissen. Du hättest nie irgendwelche Probleme gehabt, deine Eltern wären stolz auf dich gewesen. Du kannst genauso groß rauskommen wie dein Bruder.
Bedeutet es dir denn nichts, deine Familie stolz zu machen?
Sie wären so glücklich. Mit zwei hochbegabten Jungen. Ich kann einfach nicht begreifen, wieso."
Sie schaute mir tief in die Augen.
Ich starrte eiskalt zurück. Von außen, ließ sich nicht die kleinste Emotion zeigen. In mir tobte es nur so vor Gefühlen, wie Wut und Enttäuschung.
Ich konnte einfach nicht fassen wie unverschämt es war, über mich zu recherchieren, sich in mein Privatleben einzumischen und mich jetzt auch noch damit zu konfrontieren und kritisieren.
Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Ich hatte mich dafür entschieden und ich hatte Gründe. Gründe, die sie nichts angingen, Gründe die nur ich verstehen und nachvollziehen konnte und sie verdammt noch mal nicht zu interessieren hatte.
„Das können Sie auch nicht begreifen."
„Dann erklär es mir", bat Mrs Lawrence sanft.
Ich schüttelte den Kopf.
„Jo. Ich kann einfach nicht verstehen, dass du dich so damit quälst deine Eltern anzulügen. Das du ihnen vorspielst der dumme Junge zu sein, im Schatten deines Bruders zu bleiben. Ich weiß, dass ihr nicht gerade das beste Verhältnis habt, aber es wäre alles viel friedlicher, wenn du es ihnen sagen würdest. Sie wären bestimmt stolz und beeindruckt. Ihr könntet eine glückliche Familie sein.
Warum tust du dir das also an?
Das musst du nicht."
„Was ich zu meinen Eltern sage, geht Sie nichts an!"
Mrs Lawrence seufzt.
„Ich weiß auch von Ethan."
Wie tief ist sie in meine Privatsphäre eingedrungen?
„Er weiß alles über dich, richtig? Er weiß, dass du ein hochbegabtes Genie bist und auch, dass du ein Element bist.
Das ist nicht in Ordnung! Wir hatten gesagt, dass niemand davon erfahren sollte..." „Von meiner kleinen Sache sollte auch niemand erfahren!", unterbrach ich sie harsch.
„Aber anscheinend war es nötig! Mit deinem Talent kannst du so viel bewirken. Du könntest uns helfen Sedonas zu besiegen. Er hätte keine Chance."
Ich wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster.
„Ich mache dir jetzt ein Angebot."
„Nein, danke. Ich verzichte.", sagte ich sofort, ohne sie anzusehen.
„Du weißt doch gar nicht, was ich dir vorschlage."
„Ich will es auch nicht wissen.", fauchte ich.
Mrs Lawrence räusperte sich.
„Hör zu! Ich kann mir nämlich denken, dass du daran interessiert bist:
Ich würde es organisieren, dass Ethan auf dieses Internat kommt.
Ich würde das finanzielle und schriftliche klären, er könnte übermorgen hier einziehen."
Mein rechtes Bein wippte auf und ab.
„Und im Gegenzug?", wollte ich wissen und wartete gespannt auf ihre Antwort.
„Wirst du ein perfektes Teammitglied und hilfst mit all deinen Möglichkeiten dabei, einen guten Angriff zu planen.
Ihr müsst ein perfektes eingespieltes Team sein. Fehler und Streitereien können wir uns nicht leisten."
Mein Bein wippte schneller.
Ich dachte nach.
„Ich bin kein gutes Teammitglied! Ich bin nun mal mehr der Einzelgänger.", erklärte ich.
„Als Einzelgänger wirst du nicht weit kommen. Mit Ethan scheinst du dich jedoch prächtig zu verstehen."
Sie legte den Kopf leicht schief und musterte mich.
„Ethan ist die einzige Person, mit der ich mich richtig gut verstehe!"
„Deswegen dürfte er ja auch hierher kommen!"
Es war still im Raum.
Wir starrten uns gegenseitig an.
Wir lieferten uns ein Blickduell, während ich über das Angebot nachdachte.
„Einverstanden!", sagte ich.
Das Blickduell hatte ich übrigens ohne Schwierigkeiten gewonnen.
Mrs Lawrence atmete erleichtert aus.
„Aber, ich habe eine Bedingung!", meinte ich.
„Ich habe es befürchtet.", stöhnte Mr Lawrence.
„Ich möchte, dass alles was wir in diesem Raum besprochen haben, nicht nach außen dringt. Es verlässt diese vier Wände nicht. Und sie entsorgen Ihre Unterlagen über mich, so als wüssten Sie nichts!"
Mrs Lawrence zögerte.
„Na, gut!", sagte sie schließlich widerwillig.
„Aber keine Streitereien!"
„Das war noch nicht alles!", meinte ich.
„Ich möchte, das Ethan mit in unser Team kommt."
Ich erhob mich vom Stuhl, ohne weiter zu diskutieren.
„Ich werde darüber nachdenken und mit Frau Falke reden."
„Tun Sie das. Sie kennen meine Bedingungen."
„Das werde ich.
Ich möchte eben noch mit dir über dein Familienverhältnis reden."
„Ich bin nicht der Meinung, dass es Ihnen zusteht, mich zu beraten. Es ist schon empörend genug, dass sie sich ohne eine Erlaubnis, diese Informationen geholt haben.", sagte ich noch mit schneidender Stimmen.
„Du solltest dir einen Berater holen!", rief Mrs Lawrence noch, da war ich schon weg.

***

„Was hast du ihnen erzählt?", fragte er streng.
„Sie wissen nicht viel mehr, als sie schon wussten. Sie wissen, dass du..." „Du hast mich gefälligst zu Siezen!", unterbrach er ihn barsch.
Luan biss sich auf die Lippe und unterdrückte den aufkommenden Zorn.
„Sie wissen, dass Ihr die Elemente lebend braucht und Ihr darauf wartet, dass sie angreifen.", berichtete er.
„Hast du ihnen meine Identität verraten?"
„Nein, Herr!"
„Gut!"
Eine kurze Zeit war es still.
„Wenn sie schlau wären, würden sie sich durch diese Informationen genug Zeit lassen, mit dem Angriff. Es könnte sogar Jahre dauern.
Wenn nicht, dann werden sie in ca. 4-6 Wochen da sein."
„Das bedeutet?"
„Das wir sie auf jeden Fall unter Druck setzen werden.
Jeden Tag werden wir einen Boten schicken, welcher über dem Internat schwebt. Schön sichtbar für die Elemente.
Dabei kann er sich auch darum kümmern, an Informationen zu kommen.
So werden sie nervös und sie werden schneller angreifen.
Du organisierst das, Mexwill. Und ich will nicht noch mal von dir enttäuscht werden!"
„Jawohl, Herr", sagte Luan unterwürfig und verließ den Raum.

***

Die zwei Tage waren endlich herum und ich rief Ethan an, um ihm die Neuigkeiten zu überbringen.
„Hey, Ethan!", begrüßte ich ihn.
„Jo! Schön, dass du dich auch mal wieder meldest."
„Tut mir echt leid! Hier war so viel los."
„Jaja, schon gut! Dann erzähl mal, was passiert ist."
„Also, ich bin dafür, dass ich dir alles genau und im Detail erkläre, wenn du da bist."
„Was?!"
Ich musste Lächeln.
„Wie läuft's in der Schule?"
„Äh, ganz gut... denke ich. Wie? Nein! In der Schule ist es schei*e!"
Ich grinste. Es hatte ihn verwirrt.
„Wieso denn?", wollte ich wissen.
„Weil es langweilig ist und ich niemanden habe, der mir beim lernen hilft.", erklärte er und ich musste lachen.
„Das ist nicht witzig!", meinte er beleidigt. „Du hast da ein tolles spannendes Abenteuer und ich sitze hier fest und muss mir weiter Masons Geschwafel anhören."
„Dann komm doch einfach auch aufs Internat!", meinte ich, ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.
„Jo, du weißt, dass ich liebend gerne kommen würde. Aber wir haben nicht das Geld dafür und wenn du es mir gibst, werden meine Eltern garantiert mit deinen reden!"
„Und wenn das Internat zahlt?", fragte ich auffordernd.
Eine Sekunde war es still.
„Ernsthaft?
Ist das dein Ernst! OMG, Jo!! Wie hast du das hinbekommen?! Das kann nicht dein Ernst sein!
Ich kann aufs Internat? Zu dir? Wie cool ist das denn!"
Ich lachte erfreut über seine Reaktion.
„Ich muss mit meinen Eltern reden. Das ist einfach nur unglaublich."
„Deine Eltern wissen schon Bescheid und haben zugestimmt.", erklärte ich.
„Du bist unverbesserlich, Jo!", meinte er und ich wusste, das er grinste.
„Wann kann ich denn kommen?"
Ich schaute auf die Uhr.
Die Länge des Gesprächs hatte ich perfekt eingeschätzt.
„Frau Falke sollte jeden Moment da sein."
Und schon hörte ich Ethan's Klingel läuten.

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Hallo meine fleißigen Leser✋🏻

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich wollte nur kurz erwähnen, dass ich selber leider nicht so schlau bin wie Jo und es schwerer sein könnte ihn so darstellen zu lassen.
Verzeiht mir das bitte.

Dann noch viel Spaß beim lesen meiner Geschichte.

Mira-Junior

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