Letztendlich stand ich auf, damit ich zu Kai gehen konnte, doch es stellte sich schwieriger heraus als zunächst erwartet. Als ich aufstand wurde ich total nervös, als ich weiter voran schritt, verschlimmerte dies die ganze Sache nur. Und überhaupt, warum war ich so nervös, war nicht so, als würde ich ihm die Liebe gestehen, es war nur eine Entschuldigung und der Rückzug des Deals. Genau, keine große Sache und trotzdem reagierte mein Körper so. Mit der Zeit war die Hälfte der Strecke bereits geschafft, doch dem Anschein nach hatte Kai langsam die Nase voll von diesem Ort, denn er war gerade dabei aufzustehen und holte irgendwas hervor, schien sein Geldbeutel zu sein. Und schon legte er das Geld auf den Tisch und zog sich seine Jacke an. Ich stand einfach nur etwas weiter hinter ihm da und stoppte in meiner Bewegung. Sogleich ging ich schneller auf ihn zu, um ihn noch zu erwischen, da er sich bereits auf den Ausgang zubewegte. Kurz vor dem Ausgang erreichte ich ihn auch. „Nicht weggehen!", meinte ich bevor ich stehen blieb. Kai griff nach der Türklinke, um sie runter zu drücken und die Tür zu öffnen, jedoch hielt er inne. „Haru?"
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„Ja, Tag auch Kai", begrüßte ich ihn etwas verunsichert. Kai sah mich nur verwundert an. „Was ist? Du wolltest doch Ruhe vor mir, also warum kommst du jetzt zu mir?", fragte Kai, er schien nicht sonderlich begeistert, aber nicht, weil ich vor seiner Nase aufgetaucht war, da musste was anderes sein. „Ja darum geht es...", sagte ich und wagte es nicht, ihn anzublicken. „Ist es möglich den Deal ungeschehen zu machen?", fragte ich dann und wartete seine Antwort ab, wobei ich mich dann doch überwand und ihn ansah. Meine Güte, warum benahm ich mich gerade so unbeholfen, das war doch nur Kai. „Warum auf einmal?", fragte er. „Naja...mir ist klar geworden, dass du vielleicht doch nicht so nervig bist...", murmelte ich und wandte den Blick wieder ab. Die Zeit verstrich und plötzlich fing er an zu lachen. Was hatte der denn jetzt schon wieder? „Was ist so witzig?", fragte ich verwirrt, nach ein paar Sekunden kriegte er sich dann auch wieder ein und war in der Lage mir zu antworten. „Haru, du benimmst dich gerade wie ein Mädchen, dass seinem Schwarm die Liebe gestehen will", merkte er amüsiert an. War ja wieder klar, dass ihm das zum Lachen brachte. „Klar können wir den Deal ungeschehen machen, ist doch nichts dabei, aber hör auf mit diesem eingeschüchtertem Verhalten, sonst hast du auch den Mund aufbekommen, oder liegt es an deinem Stolz?", grinste Kai, allerdings gab ich ihm keine Antwort.
„Na gut, lässt du mich dann gehen? Wir sehen uns ja morgen in der Schule", sagte Kai und meine Laune sank. Musste er mich denn daran erinnern? Letztendlich nickte ich nur, bevor er sich verabschiedete und ging. Ich atmete kurz aus und ging dann zurück zu Masahiro, der mich schon zufrieden anlächelte. „Er ist trotzdem ein totaler Idiot", meinte ich nur und sah meinen Kakao kurz an, ehe ich den Rest davon austrank. „Du änderst dich nie, oder?", fragte mich Masahiro lächelnd, woraufhin ich nur mit dem Kopf schüttelte, ebenfalls lächelnd.
Nachdem wir dann fertig waren und bezahlten, verließen wir das Café und gingen heim. Masahiros Weg war ähnlich wie meiner, allerdings musste er abbiegen, während mein Weg nur geradeaus verlief. Also gingen wir den Weg so lange gemeinsam, bis Masahiro dann abbiegen musste. Den ganzen Weg redeten wir noch über das eine oder andere, aber das war es dann auch. An der Abzweigung verabschiedeten wir uns, ehe Masahiro seinen Weg und ich meinen ging. Als ich Zuhause ankam und meine Sachen ausgezogen hatte, sah ich ins Wohnzimmer wo die Eltern von Kai und meine Eltern einfach immer noch zusammen saßen und sich ausgiebig unterhielten. Unauffällig und leise verzog ich mich auf mein Zimmer, mir war einfach nicht danach mich mit allen zu unterhalten. Die Unterhaltung mit Masahiro musste für heute reichen. Also lag ich nun da, auf meinem Bett in meinem Zimmer und starrte an die Decke und war ratlos, womit ich mir die Zeit vertreiben könnte. Ich überlegte etwas zu Zeichnen oder an meinen Texten weiterzuschreiben, aber beides war nicht gerade so das, worauf ich so richtig Bock hatte. Aber was anderes fiel mir auch nicht ein, naja außer ein paar Gedanken, die Masahiro betrafen. Ich fragte mich immer noch, warum er für einen kurzen Augenblick so niedergeschlagen drein schaute und warum sein Rat mit dem selbst retten und was weiß ich, sich so anhörte, als hätte er es selbst erlebt. Eigentlich erzählten wir uns immer, wenn wir ein Problem hatten, auch wenn er mich für eine Zeit lang hat links liegen lassen, wegen dieser Tante. Aber diesmal machte es nicht den Anschein, als würde er es mir erzählen wollen und ihn ausquetschen wollte ich auch nicht gerade unbedingt, aber irgendwie wollte ich ihm helfen. Während ich so weiter spekulierte, was mit Masahiro sein könnte, bemerkte ich nicht, dass ich irgendwann einfach einschlief.
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Friendship and Relationship
RomanceTriggerwarnung: Sexual abuse In der Geschichte geht es um den 16-jährigen Haru, welcher wirklich rund um die Uhr von allem und jedem genervt ist. Er schätzt nichts mehr als Stille und Ruhe. Doch damit hat es ein Ende als er eines Tages auf den 17-jä...