Die Zeit verging und irgendwann musste Kai wieder rüber. Ich begleitete ihn bis zur Tür und wir verabschiedeten uns. Ich musste zugeben der restliche Tag war ganz nett. Vielleicht hatte Masahiro ja wirklich recht und ich sollte die Menschen mal mehr an mich ran lassen. Apropos Masahiro, ich machte mir immer noch Sorgen um ihn, vielleicht übertrieb ich es auch, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Am Abend unterhielt ich mich ein wenig mit meinen Eltern, ich sagte ihnen jedoch nichts davon, dass ich mir Sorgen um meinen besten Freund machte, ich wollte sie einfach nicht beunruhigen oder dass sie sich bemühten mich zu beruhigen, was dann eh nicht geklappt hätte. Zudem hätten sie vielleicht die gleiche Theorie wie Kai aufgestellt und nochmal wollte ich darüber echt nicht sprechen. Als ich dann schließllich zu Bett ging, überlegte ich noch eine Weile, was Masahiro haben könnte, ehe ich dann auch schon einschlief.
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Es vergingen Tage und Wochen. Masahiros Verhalten wurde in der Zeit nur noch seltsamer und das Verhältnis zu Kai hingegen besser. Mittlerweile verstanden wir uns ganz gut und ich kam mit ihm auch ganz gut klar. Er wurde sogar zu einem ziemlich guten Freund für mich. Doch in der Zeit in der er hier war, war er natürlich immer noch der Weiberheld und bekam auch immer wieder mal Geständnisse von hübschen und süßen Mädchen, jedoch ließ er bisher jedes abblitzen. Er brachte es ihnen zwar jedes mal schonend bei und sagte ihnen, dass sie den richtigen schon finden würden, jedoch konnte man immer wieder ganz gut den Schmerz in ihren Augen erkennen, was einen selbst natürlich auch weh tat. Doch fragte ich mich ,warum er bisher jedes Mädchen hat abblitzen lassen. Single war er ja, daran konnte es also nicht liegen. Ich spielte manchmal auch immer wieder mal mit dem Gedanken, dass er überhaupt nicht auf Mädchen stand, sicher war ich mir da allerdings nicht, es war mehr so eine Theorie.
Gerade saß ich im Mathematikunterricht und langweilte mich zu Tode, während ich pausenlos auf die Uhr an der Wand starrte und ab und zu meinen Blick durch die Klasse schweifen ließ, der immer wieder bei Masahiro hängen blieb. Sein Blick war wirklich ziemlich niedergeschlagen und sein Lächeln war häufig nur aufgesetzt. Ich hatte ihn schon mal gefragt, was denn los sei, allerdings blieb er stur und meinte, dass es nicht wichtig sei und das jedesmal mit einem aufgesetzten Lächeln. Wenn wir in der Mensa saßen, blieb er meistens auch eher still und verzog sich irgendwann. Ich machte mir wirklich Sorgen um ihn. Kai hatte auch mal nachgefragt, jedoch wollte er mir nicht sagen, ob Masahiro nun ausgepackt hatte oder nicht, ich vermutete schon, sonst würde er nicht so ein Geheimnis darum machen. Vermutlich versprach er Masahiro mir nichts davon zu sagen, dabei fragte ich mich was so schlimm daran wäre, mir das zu verraten.
Das plötzliche Klingeln der Schulglocke holte mich aus meinen Gedanken und erlaubte es mir somit nicht noch weiter darüber nachzudenken. Wie immer gingen wir also zu dritt in die Mensa, es war einfach gemütlicher hier als draußen. Es spielte sich wie immer das gleiche Szenario ab: Wir sitzen am Tisch, Kai und ich unterhalten uns, Masahiro bleibt ruhig, bis er sich schließlich nach einiger Zeit verzieht. Ich fragte mich echt wohin er immer ging, wenn er sich von uns entfernte. Oft überlegte ich, Masahiro hinterher zu gehen, war oftmals sogar dabei dies zu tun, doch Kai hielt mich jedes mal davon ab. Sein Grund: Masahiro würde seine Ruhe brauchen und bräuchte uns gerade am wenigsten in seiner Umgebung. Jedes mal schaffte Kai es auch mich mit dem gleichen Grund aufzuhalten, weil ich es irgendwie nachvollziehen konnte, da Masahiro ja immer wieder wegging. Jedoch glaubte ein großer Teil von mir das nicht so wirklich, dieser Teil war eher der Überzeugung, dass Masahiro uns mehr brauchte als je zuvor.
So war es auch heute. Masahiro stand auf und ging, kurze Zeit später machte ich es Masahiro ein erneutes mal nach und wollte ihn mal wieder hinterher, doch wieder stoppte mich Kai wahrscheinlich auch in der Hoffnung, dass ich wieder auf ihn hören würde, doch dieser Teufelskreis musste durchbrochen werden. Ich kann mir den Kack einfach nicht länger ansehen, Masahiro ist einfach nicht Masahiro. Kai hielt mich derweil mal wieder am Arm und sah mir wie immer in die Augen. In seinen konnte ich deutlich erkennen, dass auch er sich sorgte, aber er sah mich auch bittend an, dass ich es ließ. „Haru, hör doch auf ihm immer wieder hinterher zu wollen. Du weißt ganz genau, dass er nicht auspacken wird, also gib es doch mal auf", meinte Kai, man hörte aus seiner Stimme, dass ihn das auch nicht gerade kalt ließ, aber diesmal konnte ich nicht auf ihn hören. „Ich weiß, dass er sehr wahrscheinlich nicht freiwillig auspacken wird, aber anders geht es nun mal auch nicht und wer weiß, wo er hingeht, vielleicht redet er auch mit sich selbst und dann könnte ich ein paar Infos bekommen", entgegnete ich Kai mit ernstem Blick. „Du weißt genau, dass er uns am wenigsten gerade bei sich haben will", versuchte er es mit der üblichen Masche, doch heute nicht, heute sollte der Teufelskreis durchbrochen werden, heute wollte ich endlich Klartext! „Nein, Kai. Diesmal nicht. Mag sein, dass Masahiro uns momentan vielleicht am wenigsten in seinem Umfeld will, dabei braucht er uns nun mehr denn je! Es ist schon lange überflüssig, dass ich Masahiro hinterher sollte und dieser verdammte Teufelskreis endlich durchbrochen wird. Du willst ja genauso wenig auspacken und ich weiß, dass du irgendwas weißt und Masahiro sich dir wahrscheinlich noch anvertraut hat, sonst wärst du mir nicht jedes mal ausgewichen, wenn ich mal gefragt habe. Also lass mich einfach, er ist mein bester Freund und als bester Freund habe ich mich um meinen Kumpel zu kümmern, wenn es ihm mies geht! Ich kann das nicht länger mit ansehen!", sagte ich ernst und riss mich aus Kais griff, ehe ich mir meine Jacke schnappte und die Mensa verließ. „Haru!!", rief mir Kai noch hinterher, doch ich war schon weg.
Das Dumme war, ich hatte Masahiro doch noch verloren, als Kai mich wieder aufhalte wollte, allerdings konnte ich ein wenig sehen, in welche Richtungen Masahiro ging, den Rest musste ich mir wohl denken, na dann los! Somit verfolgte ich die Richtungen in denen Masahiro ging, soweit ich es sehen konnte. Nun stand ich auf der Strecke, ich wusste nicht mehr wo lang, weshalb ich wohl mein Oberstübchen anstrengen musste. Wenn ich Masahiro wäre und ein Problem hätte, wo würde ich hingehen...? fragte ich mich in Gedanken. Es dauerte eine Weile, bis mir zwei Möglichkeiten in den Sinn kamen. „Aber natürlich!!"
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Mieser Cut, ich weiß und ich bin stolz drauf! Nun, wie fandet ihr das Kapitel so? Also ich finde, dafür, dass ich eine laaaaange Zeit eine totale Blockkade hatte oder gar zum Teil noch habe und momentan auch kaum Zeit zum Schreiben finde, ist es mir ganz gut gelungen. Solche kleinen Time skips sind schon echt hilfreich.
Nun denn, was glaubt ihr, welche Möglichkeiten Haru hat? Und was ist überhaupt Mashiros Problem? Weiß Kai wirklich bescheid?
Schreibt mir eure Vermutungen doch gerne in die Kommis.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, es ist eines von denen, wo ich mal wieder inspiriert war. Das war's dann auch erstmal von mir .
Sayōnara
Yuko_Inuzuka
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Friendship and Relationship
RomanceTriggerwarnung: Sexual abuse In der Geschichte geht es um den 16-jährigen Haru, welcher wirklich rund um die Uhr von allem und jedem genervt ist. Er schätzt nichts mehr als Stille und Ruhe. Doch damit hat es ein Ende als er eines Tages auf den 17-jä...