Die Hölle geht weiter

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„Du Elias...glaubtest du damals daran, dass du jemals eine andere Person lieben kannst?", fragte ich ihn dann und griff somit das alte Thema wieder auf. „Damals glaubte ich ehrlich gesagt nicht daran, aber heute schon. Naja, wenn ich ehrlich bin, liebe ich vielleicht schon jemand anderen, aber das muss ich noch herausfinden", meinte er, was mich irgendwie traurig stimmte. „A-Achja? U-und wer?", fragte ich dann verunsicherter. Was war denn aufeinmal los mit mir? „Wirst du dann sehen", antwortete Elias nur und ich konnte heraus hören, dass er ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. „Du, ich geh mich mal hinlegen, Schlaf hilft doch immer noch am besten dabei den Kopf zu ordnen", informierte ich Elias mit einem kleinen Lächeln. „Alles klar,  ich meld mich bei dir, sobald ich kann, Nummern haben wir ja ausgetauscht", sagte Elias, woraufhin ich mit einem knappen 'ja' nickte, auch wenn er es nicht sah. Daraufhin schaltete ich die Konsole aus und legte mich in mein Bett, wo ich es mir gemütlich machte und auch schon einschlief. Wie es morgen in der Schule aussehen wird?

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Masahiro POV:

Am nächsten Morgen in der Schule kam ich noch gerade so rechtzeitig an. Ich rannte die Straßen entlang, dann direkt durch die Eingangstür, über alle Flure huschen und dann schnell im Klassenzimmer ankommen und sich schnellstens auf den Platz setzen und sich darum bemühen, die eigene Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Jap, das war ein wundervoller Start in einen Dienstag. Ich sah mich kurz nach Kai und Haru um, wie erwartet, hatte Haru sich wieder zu Jana gesetzt. Diese blöde Kuh, ich weiß genau, dass sie was von Haru will und das macht sie zu meinem Feind, auch, wenn ich weiß, dass er niemals was von ihr wollen würde. Aber immerhin saß Kai alleine, was mich dann doch irgendwie erfreute. Sicher, Kai und Haru sind eigentlich schon zusammen, aber ein bisschen Schadenfreude war doch erlaubt. 

So gut wie es mir möglich was hörte ich unserem Lehrer für Japanisch zu, dass man einem in der Schule auch noch die eigene Sprache beibringen musste, war doch irgendwie komisch, aber natürlich ging es dabei nur darum, wann genau man welche Zeichen benutzt, wann man informell und formell spricht und all der Mist, alles, was mich so gar nicht interessierte und dann natürlich noch die Ausdrucksweise. Naja, es gab schwierigere Sprachen, das musste ich zugeben. Nachdem der Unterricht vorbei war, machte ich mich schon aus dem Staub und wartete nicht erst auf Kai und Haru. Ja, ich weiß, eigentlich hatten wir das geklärt, aber ich brauchte nun mal einen klaren Kopf, aber so oder so war das eine dumme Idee, naja, ich hätte es mir denken können.

„So sieht man sich wieder", erklang eine belustigte Stimme, dessen Besitzer schelmisch grinste. „Ist auch alles schön verheilt?", fragte er eher spöttisch und trat auf mich zu, ich blieb stocksteif stehen, zeigte keinerlei Emotionen und sah ihn einfach unbeeindruckt an. „Ben, lass mich einfach in Ruhe", sagte ich mit klarer, monotoner Stimme, doch er und sein Gefolge lachten nur bitter. „Das hättest du wohl gerne was, du Freak?", fragte er spöttisch und trat bedrohlich auf mich zu, wobei er sich vor mich aufbaute, seine Kumpels folgten ihm. „Ich meins ernst, lasst mich in Ruhe!", knurrte ich, doch wieder lachten sie nur und nahmen mich überhaupt nicht ernst. „Du siehst aus wie ein Chihuahua, den man nur hochheben muss und einen anknurrt und bellt, aber sonst nichts macht. Ganz nach dem Motto: 'Hunde die bellen beißen nicht'", spottete dieser möchtegern-Gangster weiter und wieder lachten die anderen Kerle. „Na, was sollen wir heute mit dir anstellen? Prügel sind doch viel zu harmlos, dafür, dass du deine Kumpels einfach hast stehen lassen. Hat man dir denn keine Manieren beigebracht? So ein ungezogener Junge", meinte er und schüttelte gespielt tadelnd den Kopf, die Augen geschlossen. Die anderen Deppen standen einfach im Hintergrund und grinsten sich einen ab. Solche Mitläufer, dachte ich mir und sah dann wieder in die hässliche Visage dieses Kerls, welcher mich mit komischen Blicken musterte. „Hmm, fast so hübsch wie ein Mädchen und genauso wehrlos, steckt man dich in ein Kleid, würde das bestimmt keiner merken", meinte der Typ und hielt mich an meinem Haarschopf fest. 

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt