Was ist dein Geheimnis?

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„Aber da ist doch noch was anderes", meinte Kai auf einmal, wieder musterte ich ihn mit einem fragenden Blick von der Seite. „Was soll denn da sein?", fragte ich. „Sag du es mir", erwiderte er, ich konnte seine Blicke weiterhin auf mir ruhen spüren. Dies machte mich irgendwie ein wenig nervös und trieb meinen Puls nach oben, dennoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, das wärs ja noch, wenn er Bestätigung bekäme, dass er etwas bewirkte. Es war klar, dass er so versuchte, mir meine Worte zu entlocken, mich aus der Reserve zu locken, was mich schlucken ließ. „Ach Quatsch, das bildest du dir nur ein...", entgegnete ich ihm mit nervöser Stimme. Seine Blicke ruhten weiterhin auf mir, während ich mich nach vorn auf die Tafel und den Unterricht konzentrierte, der zuvor angefangen hatte. Doch es brachte nichts, ich fühlte mich unter seinen Blicken unterdrückt, mein Herz pochte unaufhörlich und ich schluckte schon wieder. „D-da ist echt nichts....", versicherte ich etwas stotternd und verunsichert, also ganz das Gegenteil, wie es eigentlich klingen sollte. Sehr überzeugend, Haru. Tadelte ich mich dennoch selbst, Kais Blicke sahen mich weiterhin an. Kann der Kerl mal aufhören zu glotzen?! Fragte ich mich in Gedanken, es machte mich einfach wahnsinnig. „Und wenn da etwas wäre, ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte!", Sagte ich schließlich gefasster, kälter und mit verschränkten Armen vor der Brust und schloss somit die Türen, damit er endlich aufhörte, mich so anzuglotzen. Ich vernahm ein Seufzen, doch er schien still zu bleiben, so konnte ich mich wenigstens auf den restlichen Unterricht konzentrieren. Na geht doch....

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Es vergingen Wochen, in denen sich Masahiro immer mehr von mir distanzierte und sich die Freundschaft zwischen mir und Kai vergrößerte. Er war zwar immer noch ein nerviger Vollidiot, aber mittlerweile eher auf der positiven Art und Weise.

Masahiro wich mir seit diesem Vorfall immer aus. Wenn ich ihn sah und begrüßte, sah er mich nur mit diesen traurigen und leidenden Blick an, der mir jedes mal einen Stich versetzte, und wandte sich schließlich von mir ab. Trafen sich aus irgendwelchen Gründen unsere Blicke, wandte er seinen sofort ab. Seine Zeit verbrachte er auch nicht mehr bei uns, nein, stattdessen suchte er sich Anschluss bei diesen Typen, die nur Probleme machten. Er kam vollkommen von seinem Weg ab und jedes mal, wenn ich versuchen wollte, ihn zu Vernunft zu bringen, lief er davon. Es machte mich fertig ihn so zu sehen und ich sah, dass er es eigentlich nicht wollte. Sogar seine Mutter hatte mich beziehungsweise meine Mutter angerufen, die sie dann an mich weiterleitete. Seine Mutter fragte mich, ob ich wüsste was los sei, ich sagte ihr, dass ich es nicht genau wüsste. Ich ging schließlich auch davon aus, dass er seiner Mutter nichts davon sagen wollte, dass er auf seinen besten Freund, also auf mich, stand.

Und ich wollte auch nicht ihm in den Rücken fallen. Jaa, eigentlich könnte es mir egal sein, da Masahiro mich ja hat praktisch stehen lassen, doch ich konnte einfach nicht anders. Wir waren seit der Mittelschule miteinander befreundet und jetzt in einer Krise, wo er selbst nicht mehr wusste, was er machen und lassen sollte, durfte und konnte ich mich einfach nicht abwenden. Natürlich könnte es auch sein, dass Masahiro gerade dann, wenn ich mich abwende wieder auf mich zukommen würde. Es wäre eine Möglichkeit, aber ganz ehrlich, so ganz glaubte ich nicht daran.

Also entschied ich mich dazu, stets mein bestes zu geben und dabei unterstützte mich auch Kai. Komischerweise tat mir seine Unterstützung sogar sehr gut, obwohl ich ihn am Anfang nicht leiden konnte und jetzt waren wir gut befreundet. Schon verrückt wie sich sowas ändern konnte. Jedenfalls half er mir wirklich sehr dabei nicht den Kopf zu verlieren.

„Sag mal, warum versuchst du so sehr Masahiro daraus zu holen?", fragte Kai mich irgendwann, als wir auf dem Heimweg waren. „Er ist mein bester Freund, wir kennen uns jetzt schon einige Jahre, sind immer wieder gemeinsam durch dick und dünn gegangen und jetzt, wo er mit sich selbst zu kämpfen hat und nicht mehr mit sich im reinen ist, soll ich ihn einfach aufgeben? Vergiss es, dann wäre ich ein verdammt schlechter bester Freund", antwortete ich und seufzte. „Ganz ruhig, ich hab ja nicht gesagt, dass du ihn hängen lassen sollst. Ich frag nur, weil...empfindest du vielleicht mehr für ihn als du denkst?", fragte Kai dann, ich sah ihn nur schräg von der Seite an, als hätte er nicht mehr alle Latten am Zaun. „Quatsch nein. Ich geb ja zu, ich steh auf Kerle, aber nicht auf Masahiro, er ist mehr wie ein Bruder für mich", antwortete ich und seufzte erneut, mein Blick ziemlich trüb und niedergeschlagen zu Boden gerichtet. Kais Blicke hefteten an mir, das spürte ich. „Ich mein ja nur, weil du dich so sehr ins Zeug legst, als würdest du was für ihn empfinden", „ich empfinde ja auch was für ihn, nur nicht auf diese Weise, wie gesagt", entgegnete ich Kai. „Ehrlich gesagt, gerade weil jemand etwas für den anderen empfindet ist es soweit gekommen...", sagte ich schließlich. „Aber du stehst doch nicht auf ih- ohhh", kam es dann von Kai, ich sah zu ihm auf und konnte deutlich die Überraschung aber auch die Erkenntnis in seinem Gesicht sehen. „Also ist er Schwul?", fragte Kai schließlich, „nein, Bi", korrigierte ich den Volltrottel, er nickte nur. „Tut mir leid...ich bin wohl auch nicht ganz unschuldig, dass er sich plötzlich von dir fern hält...", murmelte dann Kai, der jetzt damit dran war, den Blick trüb zu Boden zu richten. „Wie meinst du das?", fragte ich und hob eine Braue an, während ich Kai skeptisch musterte und mir alle möglichen Szenarien vorstellte, die irgendwie nicht zu dem Kai passten, den ich kannte und so gut kannte ich ihn nun auch wieder nicht, aber all die Sachen, die waren so absurd, dass man wieder drüber lachen könnte. Kai seufzte, ehe er zum Reden ansetzte. „Naja, ich hab ihm da was gesagt, dass ihm wohl doch nicht so passte, wie er zeigte. Er ging so offen und freudig damit um, dass ich all die Details nicht beachtet habe. Wie er nachher auf einmal ganz schnell weg musste oder dass sein Lächeln kein echtes war und dass er auch mit sich zu kämpfen schien, scheinbar hat er es erst jetzt so richtig akzeptiert...", sprach er ein wenig in Gedanken, was mich jetzt nur noch mehr verwirrte. „Kai...was. Hast. Du. Gesagt?", fragte ich tief und fordernd, ja schon fast bedrohlich. Wieder seufzte Kai. „Kann ich dir nicht sagen, zumindest noch nicht...", antwortete er dann zögerlich, was mich dann doch ziemlich ärgerte. Ich meine, mein bester Freund steckte in einer Grube, die ihn weiter und weiter runterzuziehen scheint, ich will ihn retten, aber es fehlt ein letztes Stück. Und wenn ich dieses Stück nicht bald erreiche, beziehungsweise eine Idee habe, dieses Stück zu überlisten, wird er nicht mehr zu retten sein. Und dieses Stück schien das zu sein, was Kai zu wissen schien.

Wieder seufzte der dunkelhaarige. „Ich kann es dir echt nicht sagen, Haru. Tut mir wirklich leid, aber es geht nicht", „dir ist aber schon klar, dass mein Freund gerade mitten im nirgendwo steckt und mit sich selbst kämpft?", fragte ich sarkastisch mit gehobener Augenbraue. Und noch ein Seufzer. „Das ist mir bewusst aber-", „na also, dann hindert dich also nichts daran mir zu sagen, was du weißt", fiel ich ihm ins Wort und drängte ihn dazu mit der Wahrheit herauszurücken. Ich hatte ja keine Ahnung, was Kai mir da verheimlichte.

Deutlich genervt fasste sich Kai mit daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel und zog deutlich die Augenbrauen zusammen und schien genervt zu sein. Doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken und blieb weiterhin stur, ich wollte es unbedingt wissen, ich musste doch Masahiro helfen. „Naja, weißt du, Masahiro liebt dich ja wie es aussieht, sicher kann er einfach nicht ertragen, dass ich ständig bei euch bin", versuchte er abzulenken, doch ich ließ nicht zu, dass er dies schaffte. „Netter Versuch, aber erstens, das hat er selbst schon gesagt und zweitens, das ist ein zweiter Grund, aber da gibt es noch was, eine Art Auslöser", erwiderte ich dann. Und wieder seufzte Kai. „Du bist echt hartnäckig und nervig, wenn es um sowas geht, weißt du das?", fragte Kai immer noch etwas genervt, musste sich wohl, wie es aussah, ein Schmunzeln verkneifen. „Jap, ist mir bewusst, also, was ist es, dass du Masahiro gesagt hast?", wiederholte ich meine Frage. „Haru, lass es doch einfach, ich verstehe ja, dass du Masahiro helfen willst, aber bitte, lass ihn sich sammeln und misch dich da erstmal nicht ein, er wird schon zurück kommen", bat mich Kai mit einem flehenden Blick. „Wie soll ich mich denn nicht einmischen, wenn ich eh schon mit drin stecke?", fragte ich nun wieder skeptisch. Dieser Typ machte mich irre, anstatt, dass er mir einfach sagte, was los war, nein, er behielt es lieber für sich. „Indem du Masahiro einfach lässt und mich nicht weiter mit einer Frage durchlöcherst, die ich dir eh nicht beantworten kann!", entgegnete mir Kai forsch, ehe er auf sein Zuhause zu ging, die Tür aufschloss und dann hinter sich - mehr oder weniger - zu knallte. „Was ist dem denn über die Leber gelaufen...?", fragte ich mich verwirrt murmelnd selbst.

Schließlich schüttelte ich einfach den Kopf. Ich ging zu mir nach Hause, also rüber, trat ein, begrüßte meine Mom, als ich an der Küche vorbei kam und stapfte sofort hoch ins Zimmer. Ich schloss hinter mir die Tür, zog mir was bequemes an und knallte mich schließlich auf mein Bett, um an die Decke zu starren. Na wenigstens war das fürs erste der letzte Schultag, naja, für die nächsten zwei Tage...dachte ich und seufzte. Was geht da nur wieder ab?

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Geschafft. I know, it isn't the best...und ehrlich gesagt, ich bin tierisch unzufrieden mit dem Kapitel, ich habe das Gefühl, als hätte ich einfach irgendwelche Wörter zusammengereimt, um ein (verdammt schlechtes) Kapitel hochladen zu können. Naja, ist aber nur meine Meinung.

Update: Letztlich bin ich doch ganz zufrieden mit dem Kapitel, keine Ahnung was da oben mit mir los war. Mein Vergangenheits-Ich hatte wohl echt eins an der Klatsche. Jedenfalls wollte ich nur sagen, dass ich doch das Kapitel supi finde, trotzdem wüsste ich gern eure Meinung.

Wie ist denn eure Meinung so?

Lasst es mich gerne wissen ^^

Ansonsten habt eine/n schöne/n Morgen, Mittag, Nachmittag, Abend oder Nacht.

Sayōnara

Yuko_Inuzuka

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt