Alles eine Kopfsache

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Haru POV:

Im Bad legte ich mein Handtuch ab, das ich die ganze Zeit um die Hüfte trug und schlüpfte in meine frischen Klamotten. Was denkt sich Akito nur dabei?! Das kann er doch unmöglich ernst meinen! Und dieser Kuss, ich weiß nicht, was ich davon halten soll...mochte ich es? War ich neutral dem gegenüber gestimmt? Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass ich es nicht allzu schlecht fand, aber so ein überwältigendes Gefühl wie bei Kai war es nun auch wieder nicht. Dieser Kuss verursachte weder ein Flattern im Bauch, noch empfand ich dem gegenüber Ekel...wahrscheinlich empfand ich neutral...Aber im ernst, schon wieder sowas? Schon das mit Masahiro hatte mir so viel Ärger beschert...deswegen hatte er sich ja auch erst entfernt. Und wenn beide wüssten, was Akito scheinbar empfindet, kann ich mit den dreien nicht mehr in Ruhe durch die Straßen laufen. Auch, wenn ich selten das Haus verließ, eine unbeschwerte Stimmung war mir dennoch wichtig. Die beiden könnten mich vor die Wahl stellen, Akito oder Masahiro und Kai...bis dahin konnte ich es einfach nicht kommen lassen. ABER WARUM AUCH IMMER ICH?!?! Dass mich dieser Scheiß nicht wenigstens in den Ferien in Ruhe lassen konnte...Was soll ich nur machen?

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Ich atmete einmal tief durch und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, um mich bei Verstand zu halten. Was ist denn nur in Akito gefahren? Er wirkt so...anders...Meint er wirklich ernst, was er da sagt? Aber selbst wenn, ich kann dem nicht zustimmen, es geht einfach nicht. Ich habe Kai und ich liebe ihn, mehr als alles andere, und das muss Akito begreifen, vielleicht hat er es begriffen, ist aber einfach viel zu ehrgeizig. Dabei habe ich keinerlei Interesse an ihm, mal ganz zu schweigen davon, dass wir, wenn auch um viele Ecken, verwandt sind. Das wäre doch total seltsam, und wenn ich schon nichts bei dem Kuss gespürt habe, dann ist doch alles andere geklärt, dann sollte doch sicher sein, dass ich nichts empfinde und trotzdem fühle ich mich so unsicher. 

„Verdammte scheiße, warum auch immer ich?", murmelte ich leise, atmete nochmal tief durch und ging dann langsam und Schritt für Schritt auf die Tür zu. Wie in Zeitlupe hob ich meine Hand, mein Herz klopfte aufgeregt. Die Hand fand zur Türklinke und ich drückte diese langsam aber sicher runter. Ich hielt kurz inne, ich schluckte, und dann schob ich, immer noch gefühlt in Zeitlupe, die Tür auf. Hinter mir schloss ich sie wieder, ein letztes Mal durchatmen und dann ging ich auch schon langsam und irgendwie auch unsicher zurück ins Zimmer, diesmal allerdings bekleidet. 

„Da bist du ja wieder", meinte Akito mit einem Lächeln als ich wieder kam und musterte mich einmal kurz von oben bis unten und umgekehrt. „Schade, nur mit dem Handtuch sahst du verführerischer aus~", grinste er, woraufhin ich unwillkürlich rot wurde und den Blick abwandte, der eigentlich die ganze Zeit auf ihn lag. „Halt die Klappe...", grummelte ich und ließ mich auf mein Bett nieder. Akito kicherte  kurz, hörte dann aber auch schon wieder auf. „Eine Runde zocken?", fragte er mich und hielt mir dabei einen der beiden Controller vor die Nase. Ich überlegte kurz, aber dann griff ich nach diesem und Akito startete kurz darauf das Spiel. „Ich mach dich platt!", kündigte er mir noch an, ehe es auch schon losging. Es wurden Gegner für Gegner gekillt, bis wir beide uns gegenüber standen. Ein heftiger Kampf entfachte, bis ich ihn schließlich erledigte. „Wie war das? Du machst mich platt? Das sah aber anders aus", meinte ich und grinste ihn provokant an. „Pff, du hattest bloß Glück", beschwerte sich Akito und schien doch ziemlich gekränkt. „Also wenn ich nur Glück hatte, können wir gerne noch eine Runde spielen", schlug ich grinsend vor, und ohne zu zögern, stieg Akito entschlossen mit ein. 

Somit spielten wir noch eine Runde, allerdings machte ich Akito schon wieder platt. „2:0 für mich, würde ich sagen, so viel zum Thema, es sei nur Glück", grinste ich ihn nun breiter an, er schmollte ein wenig, was mich irgendwie amüsierte. „Noch eine Runde, diesmal aber wirklich!", meinte Akito nun entschlossener als je zuvor. Grinsend ging ich darauf ein, diesmal stellte er sich tatsächlich besser an, allerdings hätte ich ihn ganz leicht ausschalten können, jedoch fand ich es irgendwie amüsant, wie er sich Mühe gab, weshalb ich ihn ausnahmsweise gewinnen lies. „Geschafft!", freute er sich und ich musste leicht lachen. „Ach nein wie schade~", alberte ich rum und tat so, als wäre ich gekränkt, naja, theoretisch würde ich das machen, praktisch klappte das nicht so, da ich die ganze Zeit grinsen musste. Akito erwiderte nach einer Weile dieses Grinsen, und kam mir wieder etwas näher, zu nah für meinen Geschmack. 

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt