Epilog

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Kai PoV:

„Die Luftschlangen kommen dahin, nein, dahin!", „Hierhin?", „Ja, genau da", diskutierte ich mit Masahiro. Heute war Harus achtzehnter Geburtstag und wir hatten uns dazu entschieden bei ihm zu Hause eine kleine Feier zu veranstalten. Die Große würde noch folgen, aber damit Haru nichts ahnte, wollten wir das Ganze im geheimen planen. Er war nämlich strickt gegen eine große Feier, aber man wird nur einmal im Leben volljährig und das muss nun mal gefeiert werden! 

Haru war wieder bei einer Therapiestunde. Laut dem Psychologen machte er gute Fortschritte und würde es bald schaffen, das Vergangene zu verarbeiten und die Albträume loszuwerden, etwas, was uns alle sehr freute. „Glaubt ihr nicht, er ist zu alt für Luftschlangen und die ganze Deko?", „Er wollte eine kleine Feier, also bekommt er eine. Er hat uns die Aufgabe zugeteilt ohne konkrete Angaben, also wird er es auch so erleben, wie wir es planen", antwortete ich nur grinsend auf Kazumis Frage, welche leicht lachte. „Macht nur, am Ende müsst ihr mit seinen Launen klarkommen", erwiderte sie schmunzelnd. „Ach, das sind wir schon gewohnt. Ich bin schon seit anderthalb Jahren mit ihm zusammen und Masahiro ist schon sehr lange mit ihm befreundet. Da wissen wir allmählich, wie wir mit ihm umzugehen haben", erwiderte ich, worauf Harus Mutter nickte. „Es ist schön, dass ihr schon so lange zusammen seid. Du tust Haru gut, das merkt man", „Und das obwohl er mich am Anfang eiskalt abgewiesen hat", „Und dann habe ich ihm einen Arschtritt gegeben", mischte sich nun auch Masahiro ein, der mit einem Eimer voller Konfetti vor uns stand und grinste. „Wollen wir die Konfettibombe aufbauen?", fragte er mich grinsend, woraufhin ich nickte. „Nur als Info: Das macht ihr sauber!", rief uns Kazumi zu, „Ist uns klar!", entgegnete ich, während ich mich mit Masahiro zur Tür begab. Dort stellten wir den Eimer oben auf die Tür, so, dass er runterfallen würde, wenn Haru herein kam und die Tür weiter öffnete. Es müsste auch bald soweit sein. 

Wir trafen noch die letzten Vorbereitungen, ehe es auch schon Zeit war, sich zu verstecken und alles abzudunkeln. Nach einiger Zeit bewegte sich auch die Wohnzimmertür und ein lautes Scheppern war zu hören.

Haru PoV:

Gerade als ich die Wohnzimmertür öffnete, sah ich nach oben, da irgendwas anders war, ehe ich auch schon sah, wie ein Eimer auf mich zu fiel und genau meinen Kopf mit der Öffnung traf, so dass er nun mein Gesicht versteckte und ich ihn wie einen improvisierten Helm trug. Zu allem Überfluss kippte auch noch der Inhalt über mich und versaute alles. „ÜBERRASCHUNG!!", hörte ich zur gleichen Zeit und nahm den Helm runter. Gleich darauf sah ich Masahiro und Kai, die beide Konfettikanonen in der Hand hielten und sie abgefeuert hatten. Währenddessen trugen sie diese lächerlichen spitzen Hütchen deren Gummi einem die Kehle zerschneiden konnte. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle!", fuhr ich sie schließlich an und war wirklich stinkig. „Ach Haru~ Jetzt sei doch nicht so, du hast Geburtstag", säuselte Kai grinsend und legte den Arm um meine Schultern, während er das Konfetti, das scheinbar in dem Eimer war, aus meinem Haar fischte, als würde er mich lausen. Ich schaute ihn nur zornig an. „Du bist tot", knurrte ich ihn an. Ich würde den beiden sowas von den Hals umdrehen, wenn diese Idioten nicht so wichtig für mich wären und Mord keine Straftat wäre. 

Kai lachte nur auf meine Bemerkung und befreite mein braunes Haar weiterhin von den kleinen Papierschnipseln. „Ich hab versucht, sie aufzuhalten, aber sie wollten dir unbedingt diesen Streich spielen", merkte nun meine Mutter an, ehe ich seufzte und Kais Hand wegschlug. „Ich geh mich umziehen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht auf meine Bitte gehört und aus trotz eine riesen Feier geplant habt?", wollte ich von den beiden  wissen und sah sie prüfend und unmotiviert an. „Ach nein, wir waren ganz brav", versicherte Kai mit erhobenen Händen, doch das Grinsen in seinem Gesicht und das Funkeln in seinen blauen Augen verrieten mir was anderes. „Wenn ich morgen der Teufel in Person bin, seid ihr schuld", knurrte ich und seufzte. Danach begab ich mich nach oben und stieß die Tür erstmal mit dem Fuß auf, nachdem ich sie ein bisschen geöffnet hatte, um nicht schon wieder in eine Falle zu tappen. Man wusste ja nie. Doch es passierte nichts, weshalb ich mich langsam in mein Zimmer begab, das sich über die anderthalb Jahre etwas verändert hatte. Die Möbel standen anders, mein Schrank ist sogar rausgeflogen, und in der Mitte stand ein großes Bett für zwei Personen, da Kai ja öfters hier schlief. Öfters als seine Eltern vermutlich wollten. 

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt