Und es hört nicht auf

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Jedenfalls machte ich mir ernsthafte Sorgen. „Herr Satou? Ich müsste mal dringend auf die Toilette", informierte ich den Lehrer, der nun von dem Lehrbuch aufsah. Seufzend übergab er mir den kompletten Schlüsselbund mit den Worten: „Beeil dich." Ich nickte ihm zu und düste sofort aus dem Klassenraum, ich hatte nicht viel Zeit, um meinen besten Freund zu finden, also musste ich scharf nachdenken. „Wenn ich die Jungs wäre, wo würde ich mein Opfer hinschleppen...", fragte ich mich murmelnd, wobei mein Blick zu den Treppen huschte. Aber natürlich, viel zu offensichtlich! Somit machte ich mich auf den Weg, um Masahiro zu befreien.
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Als ich schließlich an meinem Ziel ankam, klopfte ich gegen die Tür vor mir. „Masahiro?! Bist du drin?!", rief ich und hielt dann mein Ohr an der Tür, um deutlich genug eine Antwort vernehmen zu können. „Haru? Äh ja, ich bin hier!", rief er zurück und schien ziemlich ungläubig. „Ich hol dich da raus!", versicherte ich ihm und holte den Schlüsselbund von dem Lehrer hervor. Aber dann realisierte ich, dass es der Falsche Schlüsselbund war. „Kann der Lehrer nicht EINMAL etwas richtig macht?!", fluchte ich und stopfte den Schlüsselbund wieder in meine Taschen. Das war es dann wohl mit meiner Rettungsaktion. „Was ist, Haru? Stimmt was nicht?", fragte mich Masahiro besorgt. „Eigentlich schon, nur dieser verdammte Lehrer hat mir seinen Schlüsselbund gegeben wo alles dran ist, nur nicht die Schlüssel, die für die Schule und somit auch nicht die, für diese verdammte Kammer", seufzte ich und ließ mich an der Tür hinunter sinken. „Lass mich raten, Herr Satou?", fragte mich Masahiro und seufzte ebenfalls. Ich nickte auf seine Frage nur, doch im nächsten Moment realisierte ich, dass er es nicht sehen konnte. Also gab ich ein leises 'ja' von mir und seufzte wieder. 

Zu allem Überfluss erklang nach einer Weile auch schon die Schulglocke zur Pause, prima, besser kann der Tag nicht laufen. „Ich sollte wieder gehen und dem Lehrer seine Schlüssel geben, ich versuch dich so schnell es geht hier rauszuholen, halt durch", meinte ich zu Masahiro. „Lass dir aber nicht zu viel Zeit, Ben ist auf den Geschmack gekommen seinen Schwanz in den Ärschen von anderen Leuten zu stecken und ich will nicht sein nächstes Opfer sein", meinte Masahiro, worauf ich einfach nur meine Augen vor Entsetzen aufriss. „Ähm ja, ich beeile mich...", meinte ich etwas überfordert und sprintete sofort los. Glücklicherweise kam ich ohne Probleme im Klassenraum an und der Lehrer war auch noch da. „Da bist du ja wieder Haru. Warum so außer Puste?", fragte er mich dann mit gehobener Augenbraue. „Sie haben doch einen Schlüssel für die alte Kammer auf dem alten Flur, oder?", fragte ich ihn, während ich mich langsam wieder beruhigte. „Tut mir leid, aber alle Lehrer mussten die Schlüssel für alle Räume auf diesem Flur abgeben, höchstens der Hausmeister hat einen, aber der kommt ja erst kurz vor Schulschluss. Warum fragst du?", fragte mich Herr Satou nun verwirrter als ohnehin schon. „Mein bester Freund, Masahiro Seijiro wurde dort eingesperrt", meinte ich zu dem Lehrer, der mich zuerst so ansah, als hätte ich ihm gerade mit vollster Überzeugung erzählt, dass es Einhörner wirklich gebe, die Regenbögen kotzen und dessen Furz nach Zuckerwatte rieche.

Aber dann seufzte er. „Wir müssen zum Sekretariat, die müssten noch einen Schlüssel haben", meinte der Lehrer zu mir und ich nickte, scheinbar würde er die Einhorngeschichte glauben...wobei, ernhat sicher einfach schon viel zu viel auf dieser Schule erlebt. „Gehen Sie zum Sekretariat, ich gehe schon mal zur Kammer und halte Stellung", sagte ich zu meinem Japanischlehrer, woraufhin er nur zögerlich nickte, also rannte ich schon mal die Treppen hinauf. Als ich gerade im Flur ankam, hatten sich Ben und die Anderen schon vor der Tür versammelt, jetzt konnte ich ihn wohl doch nicht so leicht da rausholen. Ich schlich mich an den Wänden entlang und huschte in einen der Klassenräume, um von dort aus mehr mitbekommen zu können. 

Masahiro POV:

Als Haru verschwand, kauerte ich mich wieder auf dem Boden zusammen, da ich bis eben noch an der Tür stand. Mit dem Rücken lehnte ich gegen diese und wartete darauf, dass Haru mich hier endlich heraus holte. Eine ganze Weile passierte nichts, dann hörte ich einen Schlüssel im Schloss der Türe und entfernte mich von der Türe, um zu sehen, wer da war. Inständig hoffte ich, dass es Haru sei, doch leider war das Glück heute nicht so auf meiner Seite, weshalb es natürlich Ben sein musste, der mich breit und ekelhaft angrinste, schloss hinter sich die Türe und schon war es wieder stockdunkel. Ich drückte mich gegen die Wand hinter mir, während er mit wenigen Schritten auf mich zu kam und es brauchte auch nicht lange, bis er bei mir war, schließlich war in diesem Raum nicht gerade viel Platz. „Na dann wollen wir mal", grinste er nur noch breiter und ekelhafter. Dieser Kerl widerte mich einfach nur an. 

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt