Ein Tag mit Idioten

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Sanft lächelte er mich an und legte seine Hand an meine Wange. „Schreib mir, okay?", fragte er mich worauf ich nickte. „Kannst ja ein paar Minuten später rüber kommen, ist nur seltsam, wenn wir zur selben Zeit antanzen, zumindest in Akitos Augen und ich habe keine Lust, dass er bei dir vor der Tür antanzt. Zumal ich gestern sagte, dass ich nur KURZ weg bin, aber das war definitiv nicht kurz", erklärte ich Kai. „Na und wenn schon...was hast du auf einmal solche Bedenken?", fragte Kai schließlich mit hochgezogener Augenbraue. „Weiß nicht...Intuition", antwortete ich murmelnd und wandte den Blick ab und schenkte nun den Boden meine Aufmerksamkeit. „Ist das nicht eigentlich so ein Frauen-Ding?", fragte Kai nun noch verwirrter und skeptisch. „Na hör mal! Jeder hat eine Intuition, die Frauen und Mädchen hören nur öfters drauf", protestierte ich ein bisschen beleidigt mit verschränkten Armen vor der Brust und aufgeblasener Wange. Dies lies Kai schmunzeln und er wuschelte durch meine braunen Haare. „Ist ja gut, du beleidigte Leberwurst. Jetzt geh schon, umso länger du wartest, desto aufgeregter wirst du. Am Ende kannst du ja noch immer zu mir flüchten, okay?", versuchte Kai mich zu beruhigen und streichelte wieder meine Wange, was tatsächlich, zumindest etwas, klappte. Tief durchgeatmet, stimmte ich ihm mit einem Nicken zu, gab ihm diesmal von mir aus einen Kuss zum Abschied, ehe ich die Tür öffnete und durch diese trat. Als sie sich schließlich hinter mich schloss, schloss sich auch die Tür zum Rückzug. Na dann, auf gehts!

******************************************************************************************************************************************************************************Mit langsamen und mit vorsichtigen Schritten begab ich mich zurück zu dem Haus, in dem ich wohnte. Da der Weg nur wenige Sekunden dauerte, stand ich auch relativ schnell vor der Tür, einmal tief durchatmen und dann klopfte ich auch schon gegen die Tür. Mit pochendem Herzen wartete ich darauf, dass sie mir geöffnet wurde, aber eine Zeit lang geschah nichts. Das Pochen meines Herzen wurde stärker, meine Hände wurden schwitzig und ich musste mehrmals schlucken. Es quälte mich einfach so sehr, dass es so lange dauerte, es fühlte sich wie Stunden an, was mehr als unerträglich war. Doch dann der Lichtblick. Endlich wurde die Tür geöffnet, was sich aber wie Zeitlupe anfühlte und als die Tür dann endlich komplett geöffnet war, atmete ich erstmal erleichtert durch. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte. 

Vor mir stand meine Mutter die mich erfreut anlächelte und sofort in die Arme schloss und mich an sich drückte. „Mum Luft....ich brauch Luft", krächzte ich vor mir, da sie mich so sehr zerquetschte, dass sie mir den Sauerstoff abdrückte. Sie löste sich mit einer Entschuldigung und blickte mich nochmal breit lächelnd an. „Hab ich dir so sehr gefehlt?", fragte ich meine Mutter ein wenig amüsiert und lächelte ebenfalls. „Klar hast du das, auch wenn es nur eine Nacht war, aber trotzdem und jetzt komm rein. Du hast was zu erklären, junger Mann", wies mich meine Mutter an, worauf ich nickte und eintrat. Die Aufregung ist zum Glück um einiges gesunken, sie war zwar noch da, aber es war nur noch halb so schlimm. 

„Gut, dann erzähl mal", meinte meine Mutter gespannt, als wir uns schließlich auf das Sofa setzten. Akito schien nicht in diesem Raum zu sein, was mich doch sehr erleichterte. Somit fing ich an zu erzählen, angefangen mit der Sache mit Akito, dann weiterhin zu meiner Entscheidung einen kleinen Spaziergang zu machen, dann erzählte ich weiter von dieser kleinen Begegnung mit Elias, den ich allerdings nur als jemanden erwähnte, der Kai zu kennen schien und letztendlich ging ich dahin über, dass ich mit zu Kai gegangen bin. „Ja und den wesentlichen Rest kennst du ja eigentlich, ich habe dich gefragt, ob ich dort schlafen dürfe und du hast es unter der Bedingung erlaubt, dass ich es dir heute erkläre. Nun, das war meine Erklärung", endete ich mit meiner Erzählung und ehrlich gesagt war ich froh, dies meiner Mutter erzählt zu haben. Denn auch, wenn es nur ein kleines bisschen ist, fühlte sich die ganze Sache doch etwas leichter an. „Und du bist dir sicher, dass es nicht aus Provokation war? Du weißt, wie er ist", hakte meine Mutter nochmal nach. „Genau deswegen ja, gerade, weil ich weiß, wie er ist, bin ich mir sicher, dass es nicht aus reine Provokation war", versicherte ich meiner Mutter, die darauf nur nickte. „Ach Haru, auch mal wieder da? So viel zum Thema, du bist nur kurz weg. Dir ist klar, dass ich mich ziemlich verarscht fühle, oder? Worüber habt ihr gesprochen?", der Klang dieser Stimme lies mich erschrecken und als ich zum Besitzer dieser Stimme sah, sah ich einen Rotschopf, der uns, insbesondere mich, fragend anblickte und dabei leicht den Kopf schief legte. Auf einmal nahm ich ihn anders wahr, als all die Jahre zuvor. „Sorry, aber ich brauchte nach der Aktion einfach Abstand", „Ist ja auch kein Problem, aber mir zu verschweigen wo du dich befindest? Glaubst du nicht das ist ein bisschen übertrieben?", fragte mich Akito nun. In seiner Stimme lag irgendwas undefinierbares, irgendwas, was mir einen Schauer über den Rücken jagte, aber nicht die gute Art. 

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