Glücklich und Gedanken

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Die Pause verging und der Unterricht rief uns wieder, also machten Kai und ich uns auf den Rückweg ins Klassenzimmer, dabei hielt Kai meine Hand, wogegen ich auch nichts hatte. Mir doch egal, wenn sie es nicht akzeptieren konnten, dass es Menschen mit anderen Sexualitäten in dieser Zeit gibt. Auch dieses mal liefen wir Akito zu unserem Glück nicht über den Weg und konnten in Ruhe in unsere Klasse zurück gehen. Langsam machte ich mir meine Gedanken, natürlich war es gut, dass Akito uns in Ruhe lies, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er schon seinen nächsten Zug plante und sich bereit hielt, aber ich sollte mich jetzt erstmal auf den Unterricht konzentrieren, sonst wird das nichts mehr. 

******************************************************************************************************************************************************************************Im weiteren Verlauf des Tages ließ Akito sich ebenfalls nicht blicken. Es war schon echt seltsam, dass er mich scheinbar in Ruhe ließ, doch das konnte und wollte ich nicht glauben. Er plante definitiv irgendwas, nur was? Eine Frage auf die ich leider keine Antwort hatte. Naja, ich kann ja wohl schlecht in die Zukunft sehen. Wenn ich es könnte, wären mir einige meiner Probleme erspart geblieben. Zum Beispiel der Ärger mit Akito und der Vorfall mit ihm. Hätte ich gewusst, was passieren würde, hätte ich ihm nicht zugesagt, dass er her käme. Aber Fehler sind nun mal dazu da, um aus ihnen zu lernen, egal wie schwerwiegend sie sein mögen, sie bringen uns Erfahrung und formen unser Leben, das wir später führen werden und unseren Charakter formen sie auch. Naja, ich schweife ab. Jedenfalls nahm der Unterricht endlich sein Ende und somit konnten wir alle endlich nach Hause, ich freute mich schon darauf mich in mein Bett zu legen und die Augen zu schließen und mich einfach auszuruhen. Vielleicht würde ich sogar ein bisschen Zeichnen oder sogar schreiben, irgendwie bin ich gerade dazu in der Stimmung. 

„Du bist heute wirklich gut drauf", kommentierte eine Stimme hinter mir, die mich bei ihrem Klang sofort zum Lächeln brachte und meinem Herzen einen kleinen Sprung versetzte. Lächelnd drehte ich mich zu der Person um und schaute glücklich zu ihr hinauf, den Kommentar quittierte ich mit einem Nicken. „Ich weiß. Ich fühle mich auch besser als die Tage davor und bin wirklich sehr ausgeruht, ausgeruhter geht es nicht", grinste ich meinen Gegenüber an, welcher die Hände sanft um meine Hüften legte und mich näher an sich zog. Reflexartig legte ich meine Arme um seinen Nacken und grinste ihn etwas verträumt an, während ich mich ein bisschen an ihn drückte. „Das freut mich zu hören. Wenn du glücklich bist, bin ich nur noch glücklicher als ohnehin schon", grinste Kai mich an, während ich spürte, wie die Außenwelt mich immer weniger zu interessiert. Es ist so als läge eine Kuppel um uns, die uns von dem Rest der Welt abtrennt. 

„Ich will euch Turteltauben ja nur ungern stören, aber wir sollten mal langsam los, wir sind die letzten im Klassenraum. Im übrigen, ich unternehme heute was mit Elias und gehe direkt mit zu ihm, also werde ich nicht mit euch beiden mitgehen. Schönen Tag noch", holte uns die Stimme meines besten Freundes aus meine und Kais Welt, weshalb wir auch voneinander abließen, nur unsere Hände waren noch miteinander verschränkt, während wir den Braunhaarigen nur anschauten, um ihm zuzuhören. Bei der Erwähnung von Elias konnte ich deutlich spüren, wie sich mein Freund anspannte, jedoch hielt er sein Pokerface aufrecht und ließ sich nichts anmerken. Erst als Masahiro mit seinem neu gewonnenen Freund den Raum verließ, entspannte sich mein Freund wieder. „Würdet ihr euch bitte beeilen? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit", merkte unsere Lehrerin leicht genervt an, woraufhin wir uns tatsächlich beeilten und schnell den Raum verließen. 

Draußen angekommen, machten wir uns händchenhaltend auf den Weg nach Hause, wobei wir beide wirklich glücklich sind. Doch dann kam mir Masahiro in den Sinn und mein Blick wurde trüber. „Was ist los?", fragte mich Kai besorgt und schaute mich auch so an. „Ich mach mir irgendwie wegen Masahiro Sorgen. Glaubst du, dieser Elias ist ein guter Umgang für ihn?", sprach ich meine Gedanken aus und schaute fragend zu meinem Freund, welcher ein wenig zerknautscht und nachdenklich schaute. „Du weißt, dass ich bezüglich Elias keine schönen Erinnerungen habe. Ich hoffe nur für deinen Kumpel, dass dieses Arschloch das damalige Geschehen nicht noch einmal wiederholt und dass er Elias zur Vernunft bringen kann, sollte er jemals in dieses Muster zurück fallen. Ehrlich gesagt, finde ich, dass Elias kein guter Umgang für Masahiro ist, aber ich denke, dass er schon früh genug erkennen wird, wenn der Blondschopf nur ein Spiel mit ihm spielt. Er kann gut Sachen durchschauen, erst recht, wenn er die Person kennt", antwortete der Dunkelhaarige. Ich nickte nur, nicht fähig, anders darauf zu reagieren. Kai hatte schon recht, Masahiro war fähig andere zu durchschauen und trotzdem machte ich mir sorgen, während wir gemeinsam weiter den Weg entlang trotteten. 

Friendship and RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt