Kapitel 5

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"Hey Mom, ich bin wieder da." rief ich durch das Haus, als ich durch die Haustür trat.

Ich zog meine Schuhe und Jacke aus und ging mit meinem Rucksack erst einmal nach oben, um mir etwas bequemeres anzuziehen. Im Jogginghosen-Look ging ich wieder nach unter in die Küche. Vielleicht konnte ich ja schon meiner Mom helfen und außerdem hatte ich Hunger.
In der Küche angekommen, sah ich sie schon fleißig mit den verschiedensten Zutaten zu arbeiten.

"Hallo Rose. Ich hab dir schon Nudeln gekocht. Du hast wahrscheinlich Hunger." sie lächelte wie immer eines ihrer warmen Mom-Lächeln. Das Gute war, dass meine Mom von zu Hause aus arbeitete und mir somit meistens etwas kochte, wenn ich von der Schule kam.

"Danke Mom. Ich sterbe fast vor Hunger." lachte ich leicht.

Mit einem Teller voll Nudeln setzte ich mich an den Tisch und begann zu essen. Nebenbei unterhielt ich mich mit meiner Mom und checkte mein Handy. Fertig aufgegessen, räumte ich alles weg und fragte meine Mutter, ob sie hilfe brauchte.

"Nein, alles gut. Geh ruhig hoch und mach was für die Schule. Ich ruf dich nachher, wenn du mir helfen kannst."

Ich ging also hoch und begann mit den Hausaufgaben. Für Englisch musste ich eine Summary des heutigen Textes bis nächste Woche schreiben. Die restlichen Aufgaben hatte ich schon erledigt, weshalb ich jetzt schon einmal an der Summary zu arbeiten begann. Ich wollte, dass sie gut wird, damit Mr. Smith einen guten Eindruck von mir bekam und somit fing ich einfach schon eher an, um noch genügend Zeit zu haben den Text zu überarbeiten. Als der Text fertig war, nahm ich mein Handy in die Hand und las mir die neusten Neuigkeiten durch. Danach ging ich nach unten in die Küche und half meiner Mom bei den letzten Vorbereitungen mit dem Essen. Anschließend deckte ich noch den Tisch. Zufrieden mit meinem Werk ging ich wieder nach oben, um mich etwas hübsch zu machen. Ich entschied mich für ein einfaches weißes T-Shirt, auf dem beautiful stand, und eine schwarze skinny Jeans. Als ich die Klingel hörte ging ich nach unten und sah, wie meine Mom schon die Tür öffnete und mit einem Mann redete.

"Bonjour, ich bin Jacques." stellte der Mann sich mir mit einem sehr starken französischen Akzent und einem warmen Lächeln vor. Er kam nicht überheblich oder arrogant rüber, wie man es denken könnte.

"Hi, ich bin Rose. Freut mich Sie kennenzulernen." ich erwiderte seine Begrüßung mit einem Lächeln und reichte ihm die Hand.

Wieder begann er zu lachen. "Du kannst mich ruhig dutzen Rose. Mich freut es auch sehr dich endlich kennenzulernen."

Meine Mom bat uns in die Küche und wir setzten uns an den gedeckten Tisch.
Während sie noch ein bisschen mit dem Essen beschäftigt war, unterhielt ich mich blendend mit Jacques. Er schien garnicht so blöd, wie ich ihn mir anfangs vorgestellt hatte. Er erzählte mir von seinen vielen Reisen, seiner Tochter und wie er meine Mutter kennengelernt hatte. Meine Mom stellte endlich das Essen auf den Tisch und wir konnten mit dem Essen beginnen.

"Und wie lange kennt ihr euch jetzt schon? Beziehungsweise seit ihr zusammen?" fragte ich die zwei Turteltauben neugierig.

"Wir kennen uns seit einem dreiviertel Jahr und sind seit einem halben Jahr fest zusammen. Deine Mutter hat mich am Anfang ziemlich zappeln lassen. Deswegen lerne ich dich auch jetzt erst kennen." erklärte mir Jacques die Geschichte.

"So lange schon?" fragte ich ungläubig und starrte die beiden mit weit aufgerissenen Augen an.

Meine Mom hatte mir also ein halbes Jahr ihren festen Freund verschwiegen. Okay, ich würde ihr meinen ersten Freund wahrscheinlich auch erst nach etwas längerer Zeit der Beziehung vorstellen.
Meine Mutter nickte nur zögerlich als Amtwort und aß dann weiter. Die Zwei waren echt süß zusammen, deswegen nahm ich es meiner Mom auch nicht allzu übel, mir erst jetzt ihren neuen Mann vorzustellen.

Wir redeten viel miteinander und räumten nach dem Essen zusammen den Tisch ab. Auf dem Sofa nahm meine Mutter das Gespräch wieder nervös auf.

"Hör zu Rose. Wir müssen dir noch etwas sagen." Sie blickte kurz rüber zu Jacques und mit dieser Pause brachte sie mich fast um den Verstand.
Was gab es denn so wichtiges? Sie war doch nicht etwa schwanger? Oder noch besser verlobt? Nein, bitte nicht!

"Wir haben überlegt, dass Jacques eventuell hier einziehen könnte. Also nur wenn das okay für dich ist, Rose." sprach meine Mutter sacht.
Einziehen? Das wäre noch in Ordnung für mich. Ich mag Jacques und wenn er meiner Mom guttut, bin ich damit einverstanden.

"Natürlich kann Jacques hier einziehen. Das ist kein Problem für mich." ich lächelte sie mit einem warmen bestätigenden Lächeln an.

Eine riesen Last fiel meiner Mom von den Schultern, als ich zustimmte. Wir redeten noch bis spät in die Nacht und Jacques sollte schon dieses Wochenende bei uns einziehen. Hoffentlich ist er auch noch so nett wenn er hier wohnt...
Gegen Mitternacht legte ich mich in mein Bett und fiel in einen Traumlosen Schlaf.

-Donnerstag-

Mein Wecker weckte mich wie immer und ich begann müde und unmotiviert mit meiner Morgenroutine. Ich hatte heute kein Englisch und das zog mich ein bisschen runter. Ich wollte ihn wieder sehen und mit ihm reden. Ihm beim reden zuhören. Ich hatte ein neues komisches Gefühl in meiner Herzgegend. Ich vermisste ihn. Obwohl ich ihn nicht kannte und er mein Lehrer war, vermisste ich ihn.
Mit der traurigsten Musik, die ich auf dem Handy hatte, lief ich bedrückt zur Schule. Wie sollte ich das bitte überleben, wenn er unsere Schule wieder verlassen sollte? Er hatte nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Ich kannte ihn seit nicht einmal drei Tagen und schon vermisste ich ihn. Obwohl er mein Lehrer war! Ganz normal war das auch nicht. Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen...

Ich habe heute die erste Stunde ohne meine beiden Freundinnen Unterricht, deswegen wartete ich nicht auf sie und ging schonmal zu meinem Raum. Der Spanischunterricht war wirklich langweilig und zog sich Ewigkeiten. Als es endlich klingelte, sprang ich auf und packte meine Sachen zusammen. Ich lief die Treppen schnell runter und sah schon meine besten Freundinnen vor dem nächsten Raum warten.

Ich fiel ihnen in die Arme und begrüßte sie. "Ist noch nicht offen?"

"Doch, aber da ist noch ne Klasse drin." erklärte mir Liv.

Wir warteten und endlich verließen die ersten Schüler den Raum. Als fast alle draußen waren betraten wir den Raum und was ich sah, ließ mich kurz innehalten. Mein Herz setzte kurz aus und ich hielt ungewollt den Atem an.
Mr. Smith stand am Lehrertisch und packte sein Zeug zusammen.

Ich zwang mich ihn mit einem schüchternen "Morgen" zu begrüßen und er erwiederte es mit einem fröhlichen "Guten Morgen Rose" und einem wundervollen Lächeln, was mein Herz zum rasen brachte.
Sofort wurde ich leicht rot und konnte nurnoch dümmlich grinsen.
Er verließ den Raum und Liv und Abby begannen gleichzeitig neben mir zu lachen.

"Ha ha. Sehr witzig." sagte ich nicht ernstgemeint und warf den Beiden einen bösen Blick zu. Entschuldigend drehten sich die Beiden um und begannen ihr Zeug auszupacken.

Wieso hatte Mr. Smith nur mich begrüßt? Es waren ja auch noch andere Schüler anwesend. Hätte er uns nicht alle normal begrüßen können? Ich war eindeutig verwirrt und wurde nicht schlau aus ihm und seinen Taten.

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Guten Morgen! 😊 Ich hoffe ihr hattet eine schöne Woche und startet gut ins Wochenende 🤗❤

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