Nervös stand ich vor Tyler's Haustür und wartete darauf, dass mir jemand die Tür öffnete. Ich knetete meine verschwitzten Hände und kaute auf meiner Unterlippe herum. Als ich gerade noch einmal auf die Klingel drücken wollte, wurde die Tür schwungvoll von Tyler geöffnet. Seine Haare waren verwuschelt. Er trug ein lockeres Tanktop und eine kurze Jogginghose.
"Hey, Rose. Ich hab leider nicht so viel Zeit." begrüßte er mich.
"Kann ich rein kommen?" fragte ich und musterte ihn verwirrt.
Er hatte doch gesagt, dass ich vorbeikommen konnte. Wieso hatte er dann keine Zeit?"Ist gerade schlecht. Also, was wolltest du?"
Tyler zog die Tür noch ein bisschen mehr an sich heran, so dass ich nicht in das innere des Hauses sehen konnte."Ich- ich weiß nicht, ob das stimmt oder nur ein Missverständnis ist. Aber jemand hat mir gesagt, dass du mit Nina nach der Schule in dein Auto gestiegen bist. Stimmt das?"
Ich musste mich beherrschen die Tränen zurück zu halten und ein Schluchzen zu unterdrücken."Nein, natürlich stimmt das nicht. Von wem hast du das?" fragte Tyler aufgebracht. Er sah wütend aus.
Als ich antworten wollte, wurde ich unterbrochen.
"Kommst du wieder hoch, Süßer?" rief eine viel zu hohe weibliche Stimme. Das konnte nur Nina sein.
Fragend, wütend und enttäuscht sah ich zu Tyler, der ertappt auf den Boden sah.
"Es ist nicht so wie du jetzt denkst. Ich würde nie etwas mit einer anderen haben. Wir sind doch zusammen."
"Was macht dann Nina bei dir?" fragte ich Tyler so wütend, dass mein Auge zuckte.
"Ich- ich gebe ihr Nachhilfe." brachte er heraus.
Ungläubig sah ich zu ihm hoch. "Nachhilfe? In was?"
"Mathe. Sie hat mich letztens gefragt und ich habe zugestimmt."
"Okay. Dann bis morgen." verabschiedete ich mich und ging.
Vielleicht hatte er Recht und da war nichts zwischen den beiden. Trotzdem konnte ich den Gedanken nicht loslassen, dass Tyler much vielleicht angelogen hatte.Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Tyler Nina in Mathe Nachhilfe gab. Ja, sie war dumm und er konnte Mathe gut. Aber er mochte sie nie und wäre nie auf die Idee gekommen ihr Nachhilfe zu geben. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Magen, wenn ich daran dachte, dass es vielleicht doch nicht nur Nachhilfe war.
Prompt kam bei mir der nächste Gedanke. Bei Daniel und mir hatte es auch mit Nachhilfe angefangen.
Nina schmiss sich doch andauernd an Tyler ran. Warum sollte sie es jetzt also nicht machen?Zu Hause lernte ich für eine Klausur und spielte mit Sky.
Ich war gerade dabei mir etwas zu Essen zu machen, als mein Handy vibrierte."Hey, habt ihr Lust heute Abend feiern zu gehen?" schrieb Liv in unsere Gruppe.
Ich überlegte kurz. Ein bisschen Ablenkung könnte mir gut tun. Außerdem war heute Freitag, also konnte ich morgen ausschlafen.
"Bin dabei." schrieb ich und auch Abby stimmte zu.
Ich aß meinen Teller leer und schrieb meiner Mom, dass ich heute bei Liv übernachtete. Dann ging ich nach oben und überlegte was ich anziehen konnte. Nach langem Überlegen entschied ich mich für eine sehr kurze Hotpants und ein rotes bauchfreies Top. Ich ging noch schnell duschen, bevor ich mir frische Unterwäsche anzog und mich leicht schminkte. Meine Haare band ich zu einem hohen Zopf zusammen. Dann zog ich mir noch meine restlichen Sachen an und schlüpfte in flache Sneaker.
Mit einer kleinen Handtasche, in der mein Handy, Ausweis, Schlüssel und Geld waren, verließ ich das Haus.
Liv, Abby und ich wollten uns vor dem Club treffen. Also lief ich alleine eine halbe Stunde durch Velvedy Hill. Ich hatte keine Lust mir ein Taxi zu nehmen, weil ich es mochte zu laufen.Vor dem Club angekommen, warteten schon Liv und Abby auf mich. Wir begrüßten uns und stellten uns dann in die Schlange des Clubeingangs.
"Was hatte Tyler jetzt eigentlich gesagt?" fragte Abby.
"Wegen Nina? Er gibt ihr anscheinend in Mathe Nachhilfe. Ich kann nur hoffen, dass er die Wahrheit sagt." antwortete ich und sah runter auf den Boden.
"Wie läuft es mit Mark, Liv?" fragte ich meine Freundin, um das Thema zu wechseln.
"Super. Er trägt mich wie auf Händen. Ältere Männer sind einfach viel reifer und wissen was sie wollen."
Abby betrachtete Liv skeptisch und mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.
"Mein Bruder ist gerade mal zwanzig und noch sehr weit entfernt von reif."Als wir an der Reihe waren, bezahlten wir den Eintritt und gingen in das innere des Clubs.
"Erst mal eine Runde Shots." rief Liv über den Lärm hinweg.
Wir liefen also zur Bar und bestellten uns drei Shots. Ich mochte Alkohol eigentlich nicht so sehr, aber wenn ich feiern ging, wollte ich auch Spaß haben.
Mit den Shots stießen wir an und kippten zeitgleich den Alkohol hinter. Ich verzog mein Gesicht und schüttelte mich kurz. Ich merkte wie die Flüssigkeit einen warmen Film in meinem Hals hinterließ. Wir tranken noch ein paar mehr Shots, bevor wir uns Cocktails bestellten.Mit meinem Cocktail in der Hand betrachtete ich die tanzende Menge. Die Meisten bewegten sich gut zu der lauten Musik und andere knutschten wild rum.
Ich trank meinen Cocktail schnell aus und zog Liv und Abby mit auf die Tanzfläche. Mittlerweile hatte ich auch genügend Alkohol intus, um mich lasziv zu den lauten Bässen zu bewegen. Ich gab mich der Musik hin und genoss das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit.Große, warme Hände legten sich von hinten auf meine Hüften. Ein warmer Körper drückte sich gegen mich. Ich drehte mich abrupt um, bereit demjenigen eine Ohrfeige zu verpassen. Als ich aber sah, dass es bloß Tyler war, schaute ich ihn verblüfft an und legte meine Arme in seinen Nacken.
Tanzend betrachtete ich ihn.
"Was machst du hier?""Das könnte ich dich auch fragen. Du gehst doch fast nie feiern." lallte er schon leicht.
Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Der Kuss war hart und nicht so liebevoll wie sonst. Er hatte eindeutig schon genug Alkohol getrunken.Tyler zog mich näher an sich ran und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Seine Lippen streiften meine Haut und hinterließen feuchte Küsse. Ich bekam eine Gänsehaut, aber nicht weil ich es angenehm fand. Im Gegenteil, ich fand es gar nicht gut. Tyler war betrunken und ich fühlte mich nicht wohl bei ihm.
Ich schob ihn etwas weg von mir.
"Wollen wir noch etwas trinken?" fragte ich ihn und er nickte.An der Bar angekommen, bestellte er sich irgendetwas hochprozentiges. Ich nahm nur eine Cola, weil ich merkte, dass ich meine Grenze bereits erreicht hatte.
Tyler kippte sein Getränk hinter und bestellte sich gleich noch mehr. Ich nippte lediglich nur leicht an meiner Cola. Eigentlich wollte ich nichts trinken, ich wollte nur, dass Tyler von mir abließ."Ähm, ich geh mal aufs Klo." erklärte ich Tyler und stand von dem Hocker auf.
"Bleib nicht zu lange weg. Ich hab' heute noch viel vor mit dir, Süße."
Tyler grinste mich dreckig an und leckte sich über seine Lippen, während er mich einmal von oben bis unten abscannte. Seine Worte klangen wie eine Drohung. Er machte mir Angst.Ich drehte mich schnell um und lief zu den Toiletten.
Wieso war Tyler auf einmal so? So kannte ich ihn gar nicht.
Ich ging schnell auf Toilette und wusch mir die Hände. Ich musste unbedingt Liv und Abby wieder finden. So konnte ich nicht wieder zu Tyler gehen.
Wie sehr Alkohol einen Menschen doch verändern konnte, dachte ich und stieß die Tür zum Club auf..
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Ich habe eine kleine Überraschung für euch, als Dank für 4 Tausend Reads. 😍🎉Morgen Abend mache ich eine kleine Lesenacht. 😍 Ich weiß nur noch nicht ganz wie viele Kapitel ich hochladen werde und wann genau es losgeht. 🙈
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Our Story
Teen FictionEs gibt Momente im Leben, in denen sich alles ändert. Diesen Moment gab es auch im Leben der Schülerin Rosalyn Parker. Nie hätte sie damit gerechnet in der Schule die Liebe ihres Lebens zu finden. Doch in dem Moment, als sie ihn das erste Mal sah, w...