"Na endlich, Rose. Wieso hat das so lange gedauert? Was wollte er denn?" plapperte Liv gleich darauf los, als ich bei meinen Freunden ankam.
Ich verdrehte leicht die Augen. "Er wollte nur wissen, ob ich einen Vortrag halten will." improvisierte ich.
"Einen Vortrag?" fragte Abby zweifelnd.
"Ja einen Vortrag. Ich habe gesagt, dass ich dafür keine Zeit habe."
"Aber dann hättest du Zeit mit ihm verbringen können!" erwiderte Liv.
"Wieso sollten wir eigentlich den Raum verlassen, wenn er so etwas Banales fragt?" fragte Abby weiterhin verwirrt und kam mir damit langsam auf die Schliche.
Ich hatte mir auf dem Weg hierher überlegt, dass ich den Beiden nichts von der Sache erzählen werde, so wie es Mr. Smith wollte.
"Keine Ahnung, Abby." sagte ich kraftlos und versuchte damit das Gespräch zu beenden.
Zum Glück klingelte es dann auch schon zur nächsten Stunde und ich machte mich alleine auf den Weg zu meinem Spanischraum. Liv und Abby hatten das Glück und haben das naturwissenschaftliche Profil gewählt. Somit hatten wir die nächsten zwei Stunden getrennt voneinander Unterricht.
Ich ging den Gang entlang zu meinem Raum und sah Mr. Smith schon von weiten mir entgegen kommen. Als er an mit vorbei ging, lächelte ich ihn schüchtern an und er erwiderte es. Mein Herz machte einen kleinen Sprung und mit ganz vielen Glücksgefühlen im Körper betrat ich den Raum für den Spanischunterricht. Jedoch konnte ich mich nicht besonders gut konzentrieren, was eindeutig an Mr. Smith und seinem Lächeln liegen musste.
Diese kleinen Grübchen wenn er lächelte, seine grün-braunen Augen und seine blonden Haare und der drei Tage Bart machten das Bild in meinem Kopf perfekt.
Er lenkte mich eindeutig ab und das war ganz und gar nicht gut.Der Tag verging unendlich langsam und müde und ausgelaugt kam ich zu Hause an.
"Bin wieder da." rief ich durch das Haus während ich meine Schuhe und Jacke auszog.
"Rose, sehr gut. Komm mal in die Küche." hörte ich Jacques' Stimme.
Ich ließ meinen Rucksack liegen und ging in die Küche, wo er schon wieder am Herd stand."Hier probier mal."
Er reichte mir einen Löffel, auf dem eine weiße Creme war. Ich kostete davon und war überrascht. Es schmeckte himmlisch nach Vanille.
"Mmhh. Jacques das ist mega lecker. Was ist das?"
"Mouse au Chocolat. Mit weißer Schokolade und Vanille." grinste er stolz.
"Bekomm ich mehr davon?" fragte ich sogleich ganz aufgeregt. Ich wollte unbedingt mehr von der weißen Himmelscreme.
Er begann zu lachen "Erst später. Deine Mutter ist noch unterwegs."
Mit einem Schmollmund im Gesicht verließ ich die Küche und ging hoch in mein Zimmer, um mit den Hausaufgaben zu beginnen. Allerdings konnte ich mich nicht besonders gut konzentrieren. Dennoch löste ich die Aufgaben und als ich endlich fertig war, wurde ich zum Essen gerufen.
"Wow das sieht echt lecker aus Jacques." lobte ich ihn als wir am Tisch saßen.
Meine Mutter stimmte mir mit einem verliebten Lächeln zu und Jacques bedankte sich. Wir aßen und als der Nachtisch endlich kam, gab ich einen zufriedenen Laut von mir, als ich den ersten Löffel nahm. Das Mouse au Chocolat war einfach göttlich. Wir saßen alle gemütlich beisammen und redeten über verschiedenste Dinge. Bis meine Mom das Thema auf die Schule lenkte.
"Du Rose, bevor ich es vergesse." begann sie und machte mich neugierig. "Ich habe eine E-Mail von deiner Schule bekommen. Es gibt wieder Elterngespräche. Ich würde gerne mit deinem neuen Englischlehrer Mr. Smith sprechen. Wärst du so lieb und würdest ihn fragen wann er Zeit hat?"
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und begann zu husten. Schnell trank ich ein paar Schlucke Wasser und versuchte meinen rasenden Puls zu kontrollieren.
Meine Mutter sah mich verwirrt an."Ist alles okay Rose?" fragte sie besorgt.
Ich nickte schnell und beruhigte mich langsam wieder. "Ja alles gut. Ähm, klar kann ich Mr. Smith fragen."
"Sehr gut." Somit war das Thema für sie beendet und sie begann mit Jacques ein neues Thema.
Ich allerdings war noch sehr mit dem Thema Mr. Smith beschäftigt. Sie wollte ein Elterngespräch mit ihm? Was sollte er denn bitte von mir denken, wenn ich ihn um ein Elterngespräch bat? Er wird zu hundert Prozent denken, ich hätte meiner Mutter von der Sache erzählt, was ich natürlich nicht habe. Außerdem wusste ich auch nicht was daran so dramatisch war. Wir hatten uns auf Instagram abonniert, na und? Sicherlich gab es noch andere Schüler und Lehrer bei denen das auch so war.
Nach dem Essen ging ich nach oben in mein Zimmer und legte mich mit meinem Handy auf mein Bett. Ich schaute durch Instagram und sah, dass mir eine Nachricht geschrieben wurde. Von niemand anderen als daniel_smith.
Ich ging auf die Nachricht und laß sie mir mehrfach durch."Hey Rose. Hast du morgen Zeit in der Pause mal bei mir vorbei zu kommen?"
Das war alles. Er wollte also, dass ich zu ihm kam. Wollte er mit mir reden? Wenn ja, worüber? Unsicher tippte ich mehrere Varianten von Nachrichten ein und löschte sie dann alle wieder. Wie sollte man bitte mit seinem Lehrer schreiben? Ich entschied mich für die kürzeste Variante.
"Klar kann ich machen." Jetzt ist nurnoch die Frage wo er in der Pause war.
"Wo sind Sie in der ersten großen Pause?" schickte ich noch schnell hinterher bevor ich es mir anders überlegen konnte.
Nach kurzer Zeit kam auch schon die nächste Nachricht von ihm."In A205, das Vorbereitungszimmer."
Zufrieden lächelnd legte ich mein Handy weg und ging wieder runter, um Fernsehen zu schauen. Ich setzte mich zu meiner Mom und Jacques und wir schauten zusammen einen romantischen Film. Jacques schlief währenddessen vor Langeweile ein und meine Mom und ich heulten Dutzende Taschentücher voll.
Als der Film vorbei war, verabschiedete ich mich und begann mit meiner Abendroutine. Im Bett konnte ich immer noch nicht realisieren, was wenige Stunden zuvor geschehen war. Mr. Smith hatte mich angeschrieben. Er wollte mich morgen sehen und mit mir sprechen. Mit stark klopfendem Herzen und einem kleinen Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.
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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ab jetzt wird es spannend. 🤗❤
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Our Story
Teen FictionEs gibt Momente im Leben, in denen sich alles ändert. Diesen Moment gab es auch im Leben der Schülerin Rosalyn Parker. Nie hätte sie damit gerechnet in der Schule die Liebe ihres Lebens zu finden. Doch in dem Moment, als sie ihn das erste Mal sah, w...