Kapitel 44

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Es waren ein paar Tage vergangen und mittlerweile war es Samstagmittag. Täglich ging ich mehrere Male mit Sky kleinere oder größere Runden spazieren und trainierte mit ihr die Grundlagen, die ein Hund können musste. Sky machte sich wirklich sehr gut und lernte schnell. Auch meine Mom und Jacques waren sehr hingerissen von der Kleinen und behandelten sie wie eine Prinzessin. Leider bekam sie auch mal ein Leckerchen zu viel von ihnen, was ich eigentlich ausdrücklich untersagt hatte.
Der Hund bekam nichts vom Tisch!
Daran hielt nur ich mich und Sky beklagte sich auch nicht über die zusätzlichen Leckereien.

Ich lief mit Sky durch die Stadt und war dabei mit ihr zu üben, dass sie unter vielen Menschen und Reizen weitestgehend entspannt blieb. Allerdings führten mich meine Beine nicht wie gewollt in die Innenstadt, sondern immer mehr in die Richtung von Daniel's Wohnung. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich mich von ihm verabschieden sollte oder nicht.
Ich war hin und her gerissen und wusste einfach nicht was ich machen sollte.

Ich ließ mich auf eine Bank am Straßenrand fallen und hob Sky hoch auf meinen Schoß. Automatisch hob sich meine Hand und ich streichelte ihr weiches Fell. Nachdenklich sah ich in den Himmel. Er war grau und spiegelte irgendwie meine Stimmung wieder. Trist und einfarbig.

Ich beschloss nicht zu ihm zu gehen. Sicherlich wartete er nur darauf, dass ich angerannt kam und ihm heulend in die Arme fiel.
Aber das konnte er vergessen. Ich brauchte einen klaren Schlussstrich und keine verwaschene Linie.
Entschlossen setzte ich Sky wieder auf den Boden und lief mit ihr nach Hause.

Ich verbrachte den restlichen Tag vor dem Fernseher mit Sky und versuchte nicht alle fünf Minuten auf mein Handy zu sehen, um zu wissen, ob Daniel mir vielleicht doch geschrieben hatte.
Aber das hatte er natürlich nicht getan.

So ging ich am frühen Abend noch einmal eine kleine Runde mit Sky spazieren und machte mich dann für das Bett fertig. Mittlerweile schlief Sky jeden Abend mit mir im Bett.

Das Wochenende verging rasend schnell und Daniel war weg. Weder er noch ich hatte geschrieben und so war er ohne eine Nachricht abgereist. Vielleicht war es auch besser so und ich konnte jetzt, ohne Jungs und Liebe, mich voll und ganz auf die Schule konzentrieren.

Einige Wochen später machte ich mich noch etwas müde fertig und ging mit Sky nach unten. Wie jeden Morgen wollte sie nicht wirklich aus meinem Bett raus. Ich nahm die Leine und ihr Halsband und legte es ihr an. Mit meinem Schlüssel und Handy verließen wir das Haus und machten uns auf den Weg in den Park.

Unter der Woche liefen wir immer die selbe Strecke, da sie die perfekte Länge von einer halben Stunde hatte. Es war fast schon zur Routine geworden und zum Glück kam ich dadurch fast nie zu spät. Wenn ich dann in der Schule war, ging meine Mutter gegen zehn oder elf Uhr noch einmal eine größere Runde mit Sky spazieren.

Zu Hause wieder angekommen machte ich etwas zu Essen für Sky und für mich. Bevor ich ihr ihren Napf hinstellte, ließ ich sie Sitz machen. Das konnte Sky zum Glück schon richtig gut. Als sie versorgt war, setzte auch ich mich an den Tisch und aß mein Müsli.
Fertig aufgegessen, räumte ich schnell alles weg, nahm mir meine Schulsachen und verabschiedete mich von Sky, bevor ich das Haus verließ.

An der Schule angekommen warteten schon Liv und Abby auf mich. Lächelnd ging ich auf die Beiden zu und umarmte sie zur Begrüßung. Zu dritt betraten wir das Schulhaus und liefen zum ersten Raum.

"Du bist so fröhlich heute. Ist alles okay bei dir?" fragte mich Liv verwundert.

Ich nickte. "Klar, was soll denn sein?"

Unsicher sahen sich Liv und Abby an. "Mr. Smith ist schon eine Weile weg und du benimmst dich als wäre nie etwas gewesen." sagte Abby.

Ich verdrehte die Augen und betrat den Klassenraum.
"Er ist mir egal. Für mich ist das Kapitel beendet."

Wir setzten uns auf unsere Plätze und warteten darauf, dass der Unterricht begann.
Unsere Lehrerin kam ein bisschen verspätet in den Raum gestürmt. Hinter ihr trat ein unbekannter Junge in den Raum. Zugegeben, er sah nicht gerade schlecht aus.
Nicht nur ich schien ihn bemerkt zu haben, denn einige Mädchen begannne leise zu tuscheln und betrachteten dabei den Jungen abschätzend.

"Tut mir leid für die Verspätung. Ich habe euch einen neuen Mitschüler mitgebracht. Möchtest du dich vielleicht der Klasse kurz vorstellen?" erklärte unsere Lehrerin.

Ich betrachtete den Unbekannten etwas genauer.
Er hatte braune, lockige Haare und soweit ich das erkennen konnte blaue Augen. Er war groß, trainiert und hatte kantige Gesichtszüge. Der Neue sah wirklich gut aus.

"Hi, ich bin Tyler." stellte er sich kurz und knapp vor, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ.
Sein Blick glitt durch die Klasse und blieb an mir hängen. Langsam bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen, aber ich konnte es nicht einschätzen. Schnell sah ich weg. Mir war sein Blick mehr als nur unangenehm.

"Wie alt bist du und wie bist du hierher gekommen? Wir wollen schon ein bisschen mehr von dir wissen, Tyler." half ihm unsere Lehrerin auf die Sprünge.

"Ich bin siebzehn Jahre alt und wie ihr euch jetzt denken könnt bin ich sitzen geblieben und musste deswegen die Schule wechseln. Fragen?" erklärte er sehr monoton und gelangweilt.

"Wieso bist du sitzen geblieben?" fragte ein Mädchen von vorne.

"Habe nicht gelernt für die Prüfungen." erklärte Tyler ihr immer noch monoton und gelangweilt.

"Bekomm ich deine Nummer?" fragte ein anderes Mädchen, Nina, welches für ihre nuttige Art bekannt an der ganzen Schule war.

Ich war gespannt auf seine Antwort. Die meisten Jungs sabberten Nina hinterher oder hatten schon was mit ihr gehabt.

"Vielleicht beiweist du mir deine Fähigkeiten erst einmal, bevor ich dir meine Nummer gebe." sagte er in einem verführerischen Ton und zwinkerte ihr zu.
Dann wandte er sich unserer schockierten Lehrerin zu.
"Wo kann ich sitzen?"

"Such dir einfach einen Platz aus."

Tyler's Blick ging wieder durch die Klasse und suchte nach freien Plätzen. Es gab nur zwei freie Plätze ganz vorne und so musste er sich in die zweite Reihe genau vor mich setzen.
Sobald unsere Lehrerin mit dem Unterricht begann, drehte er sich zu mir um und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Gekünstelt lächelte ich zurück und wollte mich wieder auf den Unterricht konzentrieren.

"Hey Süße, erfahr ich vielleicht deinen Namen?" fragte er mich.

"Ich denke eher nicht." antwortete ich ihm ein wenig zickig.
Ich wollte ihm lieber gleich jede Hoffnungen zerstören. Egal wie gut er aussah, der Charakter machte für mich alles aus. So wie es schien, war er nicht gerade der nette Junge von nebenan.

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Was haltet ihr von Tyler? Denkt ihr er ist wirklich ein Fuckboy? 😏🤔

Tut mir leid, dass das Kapitel erst heute kommt. Mein Schuljahr hat gestern gestartet und ich bin in das Kurssystem gekommen, also wurde alles neu für mich. Da muss man sich auch erstmal dran gewöhnen. 🙈❤

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