Kapitel 52

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In zwei Tagen begann das neue Schuljahr.
Ich hatte mir in den letzten Wochen und Monaten viele Gedanken gemacht. Über meine Zukunft und was ich werden wollte. Der Gedanke, dass dies mein letztes Jahr an der Velvedy Highschool war, verunsicherte mich. Ich sah keine Zweifel darin, dass ich meinen Abschluss nicht schaffte. Nein, ich hatte Angst vor der Zukunft. Was wenn ich mich für das falsche Studienfach entschied oder eine Ausbildung besser zu mir passte? Der Schritt in das Ungewisse ließ mich zittern.

Von Daniel hatte ich nichts weiter gehört. Ich wusste nicht, ob er wirklich zurück kam oder ob Nina nur dummes Zeug geredet hatte.
Ich war mir nicht sicher was ich besser fand. Wenn Daniel zurück kam, würde es Probleme geben und fast verheilte Wunden aufreißen. Das wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Ich wollte auf keinen Fall wieder verletzt werden.

Sky weckte mich, in dem sie ihre warme und feuchte Schnauze zwischen meine Schulter und meinen Hals grub. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass Abby bald landen würde. Sie kam heute aus Norwegen zurück und Liv und ich holten sie vom Flughafen ab.
Ich zog mich also schnell an und machte mich fertig. Dann nahm ich Sky an die Leine und steckte noch einen Apfel in meine Tasche.
Ich lief mit Sky unsere übliche Runde durch den Park. Jedoch lief ich danach nicht wie normalerweise nach Hause, sondern machte mich auf den Weg zu Liv.

Bei ihr angekommen, klingelte ich kurz und wartete dann. Liv's Mom öffnete mir die Tür und sah mich lächelnd an.

"Guten Morgen, Rose. Schön dich mal wieder zu sehen. Willst du vielleicht reinkommen?" plapperte sie herzlich drauf los.

"Nein Danke. Ich wollte nur wissen, ob Liv schon da ist. Wir wollten Abby zusammen vom Flughafen abholen." erklärte ich Mrs. Clark.

"Du hast Glück. Liv ist gerade erst gekommen. Ich hole sie schnell." sagte sie und lächelte mich an.
Dann wandte sie sich ins Haus und rief nach Liv.

Ich hörte Schritte auf der Treppe und kurze Zeit später stand eine strahlende Liv vor mir.

"Rose, endlich seh ich dich wieder." lachte sie fröhlich und umarmte mich.

"Hey." sagte ich.
"Können wir los?"

"Klar. Mark kommt gleich. Er musste noch schnell ins Bad. Männer können ja so eitel sein." lachte Liv und verdrehte die Augen.

"Wer braucht denn immer Ewigkeiten im Bad?" hörte ich die tiefe Stimme von Mark und sah wie er seine Arme von hinten um Liv schlang.

Liv ist mit Abby's älterem Bruder Mark zusammen. Am Anfang war es sehr kompliziert, aber jetzt waren die beiden einfach süß zusammen. Manchmal auch zu süß.
Wir liefen zu Mark's Auto und ich setzte mich mit Sky auf dem Schoß auf die Rückbank. Liv nahm vorne neben Mark Platz, der auch gleich seine Hand auf ihr Knie legte.

Wir fuhren eine ganze Weile zum Flughafen. Ich war echt froh, als wir endlich da waren. Mark und Liv können einem richtig auf die Nerven gehen.
Nach kurzem Suchen fanden wir das Gate, an dem Abby ankommen sollte. Tatsächlich kam sie kurze Zeit später mit vielen Menschen aus der großen Tür. Liv und ich rannten sofort auf sie zu und erdrücken sie fast. Auch Sky freute sich und sprang an Abby's Beinen hoch.

"Lasst mich doch erstmal ankommen und Luft holen." lachte Abby und sah uns glücklich an.
"Hey, Bruderherz." begrüßte sie jetzt auch Mark.

Mark nahm Abby's Koffer und lief hinter uns her, während wir von Abby alles wissen wollten, um keine Neuigkeit von ihrem Urlaub zu verpassen.

"Viel wichtiger ist doch aber, wie es bei euch mit Tyler und meinem Bruder läuft." Abby sah uns abwechselnd an.

Ich berichtete ihr von Tyler und erzählte ihr etwas von meinen Sorgen wegen Daniel. Liv erzählte von Mark und wie viel Zeit sie miteinander verbrachten. Die anfänglichen Schwierigkeiten erwähnte sie nur kurz.

"Klingt nach einem gelungenem Sommer." erwiderte Abby.

Wir quatschten noch die ganze Autofahrt und ich war echt froh, die Gedanken von Mark nicht lesen zu können. Ein bisschen leid tat er mir ja schon, so wie wir über Mitschüler, Klamotten und Promis herzogen.

Als ich wieder zu Hause war, schrieb ich mit Tyler. Er erzählte mir von seiner Partynacht und wie sehr sich seine Freunde betrunken hatten. Er betonte aber immer wieder, er sei brav gewesen. Ich glaubte ihm, aber es machte sich ein mulmiges Gefühl in mir breit. Ehrlich gesagt, interessierte es mich überhaupt nicht wie viel seine Freunde getrunken hatten und wie wenig Alkohol er zu sich nahm. Tyler war erwachsen. Er konnte von mir aus so viel Alkohol trinken wie er wollte, so lange er keinen Mist baute.

Ich hakte nicht weiter nach und beendete dann auch bald das Gespräch. Die Nervosität in mir stieg immer mehr und ich fragte mich wann ich das letzte Mal so aufgeregt vor einem ersten Schultag gewesen war. Es war mein zwölfter Erster Schultag und es fühlte sich wie der allererste an. Ich wusste nicht, ob Daniel kommen würde oder nicht und das war der ausschlaggebende Punkt für meine Nervosität.

Ich suchte die wichtigsten Schulsachen für morgen zusammen und packte sie ordentlich in einen Beutel.
Nachdem alles für morgen vorbereitet war, ging ich auf meinen Schrank zu und fragte mich was ich anziehen sollte. Es war einfach nur schrecklich, bis ich mich endlich entschieden hatte. Ein süßes schwarzes Sommerkleid mit kleinen Blumenmustern war perfekt. Es war schlicht, schick und nicht zu auffällig.

Ich ging noch schnell duschen und machte mich danach für das Bett fertig. Aufgeregt schlief ich mit Sky in meinem Bett ein.

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Was denkt ihr passiert am nächsten Tag? 🙈 Ich will verrückte Spekulationen lesen. 😂

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