Bonuskapitel 🎄🎅

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Weihnachten, bevor Daniel nach Südamerika ging

Es war Dezember und das bedeutete, die Weihnachtszeit war in vollem Gange. Überall roch es nach Zimt, Lebkuchen und Plätzchen. Deshalb liebte ich Weihnachten so sehr. Besonders wegen dem Essen, aber auch, weil alles einfach sehr gemütlich und familiär war. Es schien, als sei die Welt im Dezember für ein paar Tage friedlich und still. Einfach wunderschön.
Bei uns hatte es leider noch nicht geschneit, aber noch waren ja ein paar Tage Zeit bis Weihnachten.
Weiße Weihnachten wären perfekt dieses Jahr. Alles sah dann aus wie unter einer riesigen Schicht Puderzucker.

Ich betrat das Schulgebäude und auch hier stand in der Aula schon ein großer, geschmückter Weihnachtsbaum. Unter ihm lagen einige schön verpackte Geschenke. Ich glaubte allerdings, dass es nur leere Kartons waren, die jedes Jahr wieder unter dem Baum landeten.
Mit einem guten Gefühl setzte ich meinen Weg fort und steuerte die Treppen an.

Heute war der vorletzte Schultag, bevor die Ferien begannen. Kein Lehrer machte heute noch richtigen Unterricht mit uns. Die Meisten würden bloß Filme schauen oder irgendwelche Weihnachtsdekoration mit uns basteln. Dabei lief immer die gleiche Weihnachtsmusik.
Ich war sehr gespannt, was Mr. Smith mit uns machte, denn die ersten beiden Stunden hatte ich bei ihm Englisch. Vielleicht schaute er auch einen Film mit uns. Der Bastel-Typ war er wohl eher nicht.

Ich lief den langen Gang entlang und steuerte auf den Englischraum zu. Auch dieser war weihnachtlich geschmückt, wie ich feststellte. Es waren so gut wie keine Schüler anwesend. Also eigentlich war ich die Erste. Von Daniel war auch noch nichts zu sehen.
Ich zog meine dicke Jacke aus und hing sie über meinen Stuhl. Da ich noch sehr viel Zeit hatte, packte ich erst einmal gemütlich meine Materialien aus und betrachtete dann die Dekoration im Zimmer.

An den Fenstern hingen weiße, aus Papier gebastelte, Schneeflocken. Auf dem Lehrertisch stand eine sehr entzückende Schneekugel mit einem Weihnachtsmann und seinen Rentieren darin. Überall im Raum waren kleine Schneeflocken, wie an den Fenstern, aufgehangen. Und über der Tür hing ein kleiner Mistelzweig. Hoffentlich würde darunter niemand zusammenstoßen. Wobei, eigentlich wäre das schon ziemlich romantisch. Ein Kuss unter dem Mistelzweig.

Ich schaute eine Weile aus dem Fenster, bis es mir alleine in dem großen Raum zu langweilig wurde. Langsam stand ich auf und beschloss zur Toilette zu gehen. Mit langsamen Schritten durchquerte ich den Raum und kam an der Tür an.
Bevor ich sie jedoch öffnen konnte, wurde sie schon geöffnet und ich prallte mit jemandem zusammen.

Ich schwankte etwas und machte mich dafür bereit gleich zu fallen, aber zwei starke Arme hielten mich fest und drückten mich an eine warme Brust.

Leicht überfordert durch den vielen Körperkontakt und die Nähe sah ich nach oben. Mir begegneten zwei wunderschöne grün-braune Augen. Mit einem sanften Lächeln sah mich Daniel an.

"Ich muss dich küssen." flüsterte er mit rauer Stimme.

Es klang so gut, dass meine Beine fast unter mir nachgaben.

Jedoch verwirrte mich sein Satz so sehr, dass ich ihn hilflos ansehen musste.
"Wa- Was?"

"Schau nach oben." Daniel deutete mit seinem Blick über uns.

Und tatsächlich. Da hing der Mistelzweig. Wir mussten uns küssen, sonst würde Weihnachten in einer Katastrophe enden.

"Ein Weihnachtswunsch geht dieses Jahr also auf jeden Fall in Erfüllung." Daniel lächelte mich warm an und kam meinem Gesicht ein paar Zentimeter näher. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Sofort wurde mein Herz schneller und meine Beine wackeliger. Ich war froh, dass Daniel mich in seinen Armen hielt.

Am liebsten würde ich ihn erneut fragen, was er damit meinte, aber ein bisschen konnte ich es mir schon denken.

Daniel sah mich fragend an und sein Blick wechselte immer wieder von meinen Augen zu meinen Lippen.
Mein Herz setzte immer wieder aus und raste dann weiter. Mein Kopf war so leergefegt, dass ich nicht anders konnte als mich ein Stück vorzulehnen.

Langsam schloss ich meine Augen und spürte gleich darauf Daniel's weiche Lippen auf meinen. Ganz zart begann er mich zu küssen. Sofort erwiderte ich seinen Kuss und strich mit meinen Fingern seine Oberarme entlang, an denen ich mich kurz zuvor noch festkrallen musste.
Daniel verstärkte den Kuss und drängte mich sacht etwas weiter in das Zimmer. Die Tür fiel hinter uns in's Schloss.

Unbeirrt küssten wir uns langsam weiter. Der Kuss war so schön und romantisch, dass ich ihn nie enden lassen wollte. Daniel ließ seine Hände auf meinem Rücken verweilen und hielt mich fest.
Nach einer Weile lösten wir uns dann doch sanft voneinander. Langsam öffnete ich meine Augen und sah Daniel etwas überfordert an. Er lächelte zaghaft und gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Völlig benebelt stand ich da und konnte auf nichts reagieren. Ich war komplett verzaubert von dem Kuss.

Mein Weihnachtsmärchen war in Erfüllung gegangen.

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Ich hab gerade gesehen, dass Our Story 15'000 Reads erreicht hat. Da musste ich einfach nochmal DANKE sagen und euch ein kleines Zusatzkapitel schenken. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt die Weihnachtstage gut überstanden.❤
Bis bald! 💫

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