In neunzig Minuten erklärte mir Mr. Smith noch einmal ausführlich die wichtigsten Grammatikregeln und übte diese mit mir. Am Ende sollte ich noch einen Text schreiben, welchen er korrigierte. Die heutige Zeit mit ihm half mir schon sehr gut und ich bemerkte wie ich es zu genießen begann Zeit mit meinem Lehrer zu verbringen. Mr. Smith gestaltete die Stunde nicht langweilig. Ganz im Gegenteil, wir lachten sogar einige Male über verschiedenste Dinge. Dabei bemerkte ich wie unfassbar schön das Lachen von ihm war. Immer wieder musste ich ihn mustern, weil die Anziehung so stark war, dass es meinen Blick immer automatisch zu Mr. Smith zog.
"Möchtest du noch etwas Trinken oder vielleicht etwas Essen? Es ist ja schon etwas später und vielleicht können wir uns noch etwas kochen?" fragte mich Mr. Smith schüchtern.
Sein Blick huschte über mein Gesicht und suchte nach einer Antwort. Seine Wangen wurden leicht rosa und die Unsicherheit ließ ihn unglaublich süß aussehen. So gerne hätte ich Ja gesagt. Allerdings stand derMädelsabend noch an und den würde ich auf keinen Fall absagen.
"Tut mir leid, aber ich bin noch verabredet." sagte ich entschuldigend und betrachtete meinen Lehrer traurig.
"Oh natürlich. Dann fahr ich dich nach Hause." sagte er schnell und versuchte sich die Enttäuschung nicht ansehen zu lassen. Dabei sah er wirklich niedlich aus und am liebsten hätte ich ihn in meine Arme geschlossen und fest an mich gedrückt.
"Das nächste Mal vielleicht." versuchte ich uns Beide aufzumuntern. Ohne großen Erfolg.
Mr. Smith nickte. Dann verließen wir seine Wohnung. Wir schwiegen auf dem Weg zu mir nach Hause. Die Stimmung war gedrückt und wir waren Beide in unseren Gedanken versunken. Ich schaute die ganze Fahrt über aus dem Fenster und lauschte der leisen Musik im Hintergrund.
Vor meinem Haus hielt Mr. Smith an. Ich wollte noch nicht aussteigen. Viel lieber wollte ich noch ein letztes Gespräch mit ihm führen. Ich schaute zu ihm und mein Blick traf seinen."Wann möchtest du das nächste Mal kommen?" unterbrach Mr. Smith die Stille.
"Wieder am Freitag? Um die gleiche Zeit?" schlug ich ihm vor.
Er nickte. "Ich hole dich wieder ab. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir einfach schreiben oder in der Schule zu mir kommen."
Ich nickte. "Danke, dass Sie mir Ihre Hilfe angeboten haben. Es hat heute wirklich Spaß gemacht und mich weiter gebracht."
"Kein Problem. Ich fand es auch schön."
Es entstand wieder eine Stille und wir sahen uns einfach nur in die Augen. Die Spannung zwischen uns stieg und meine Haut begann unter seinem Blicn elektrisierend zu kribbeln. Ich musterte sein Gesicht. Er war so schön. Viel zu schön. Meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Erst jetzt fiel mir auf wie nah wir uns gekommen waren. Es trennten uns nur wenige Zentimeter. Ich spürte seinen warmen Atem schwach auf meinen Wangen.
"Du solltest jetzt gehen, Rose." seine Stimme klang tiefer und dunkler als sonst.
Ich nickte zögerlich und nahm meinen Beutel. Ein letztes Mal sah ich noch zu ihm, aber Mr. Smith hatte seinen Blick schon auf die Straße gerichtet. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Tief atmete ich die kühle Luft ein, um wieder einen klaren Verstand zu bekommen.
Der Motor des Autos wurde gestartet und Mr. Smith fuhr davon. Ich schaute seinem Auto noch nach, bis ich es nicht mehr sah und ging dann in das Haus.In meinem Zimmer suchte ich alles, was ich für den Mädelsabend brauchte zusammen und ging dann in das Bad. Dort nahm ich mir ebenfalls alles Wichtige. Mit zwei Beuteln und in einer schönen Jogginghose ging ich wieder runter.
Meine Mom und Jacques hatten ein Date, weswegen ich alleine war. Ich schloss die Tür ab und lief fünf Minuten zu Abby. Es war zwar schon dunkel, aber in Velvedy Hill brauchte man keine Angst haben, überfallen zu werden. Außerdem war ich diesen Weg schon zigmal entlanggelaufen.
Bei Abby angekommen, wurde kurz nach dem Klingeln die Tür aufgerissen. Liv und Abby standen vor mir und grinsten mich breit an."Na endlich Rose!" begann Liv und zog mich in Abby's Haus. Sie umarmte mich fest und danach begrüßte mich auch Abby mit einer Umarmung.
"Komm mit. Jetzt können wir endlich die Masken machen." sagte Abby während wir in die Küche gingen.
Es duftete schon herrlich nach Pizza und mein Magen knurrte.
"Vielleicht solltest du erst etwas Essen." schmunzelte Liv.
Ich nickte und schnappte mir hungrig ein Stück, der selbstgemachten Pizza.
Während ich aß, bereiteten Liv und Abby die Masken vor. Wir lachten sehr viel und es war unglaublich schön wieder so viel Zeit mit meinen besten Freunden zu verbringen. Als ich satt war und die Masken fertig waren, gingen wir in das Wohnzimmer. Wir machten uns gegenseitig die Masken in unser Gesicht und lehnten uns dann in den Sofakissen zurück.
"So Rose, jetzt erzähl uns doch mal bei wem du warst." begann Liv.
"Ich musste meiner Mom und Jacques helfen. Das habe ich euch doch schon erzählt." versuchte ich mich herauszureden.
"Wir wissen alle, dass das nicht stimmt. Also, was hast du gemacht?" schaltete sich Abby ein.
Ich fühlte mich wie bei einem Verhör, auch wenn es nicht ganz so streng war.
"Na gut." begann ich. "Ich musste Mom und Jacques nicht helfen."Liv unterbrach mich. "Ich wusste es!"
"Liv!" Abby bestrafte sie mit einem leichten Schlag auf den Oberarm.
Ich kicherte. "Wenn ich euch das sage, dann dürft ihr niemandem, wirklich NIEMANDEM, etwas davon erzählen! Versprochen?"
Liv und Abby stimmten mir aufgeregt zu und versprachen es mir.
Dann begann ich zögerlich mit meiner Erklärung. "Bei dem Elterngespräch mit Mr. Smith hatte er die Idee, dass ich so etwas wie Nachhilfe bekommen könnte. Damit die Zwischenprüfungen und der Sprung in den Englisch Leistungskurs leichter für mich werden. Fragt mich nicht, warum er nur mir das angeboten hat."
Ich wurde wieder von Liv unterbrochen. "Weil er dich mag!" schrie sie schon fast.
Ich ignorierte ihren Einwurf und erzählte weiter. "Jedenfalls war meine Mutter von seiner Idee begeistert und somit hat er mir dann einen Termin vorgeschlagen. Der war eben heute. Ich hatte ausversehen unser Treffen währenddessen vergessen und habe zugesagt. Er hat mich heute von zu Hause mit seinem Auto abgeholt und ist mit mir zu seiner Wohnung gefahren."
Dieses Mal war es Abby, die mich unterbrach. "Du warst bei ihm zu Hause? Ich bezweifle stark, dass das erlaubt ist."
Ich stimmte Abby zu. "Ja, das bezweifle ich auch, aber er hat gefragt, ob das in Ordnung für mich ist und ich habe zugesagt. Dann hat er mir seine Wohnung gezeigt und danach haben wir Englisch geübt. Als wir fertig waren, hat er mich noch schüchtern gefragt, ob er noch etwas kochen soll. Ich habe Nein gesagt, weil ich ja auch noch zu euch wollte." beendete ich meine Erzählung traurig. Die Rückfahrt und die elektrische Spannung im Auto, bevor ich ausgestiegen war, ließ ich absichtlich weg.
"Er wollte dir etwas kochen?" fragte Liv einige Oktaven höher als sonst. "Wie süß ist das denn bitte? Wieso hast du nicht Ja gesagt? Wir hätten das voll verstanden!"
"Ich weiß nicht. Es ist besser, wenn wir nicht mehr Zeit als nötig miteinander verbringen. Die Zeit bei ihm in der Wohnung ist schon nicht ganz in Ordnung." begann ich mich zu erklären.
"Aber er wollte etwas kochen!" fing Liv wieder an.
"Ich hätte es auch okay gefunden, wenn du bei ihm geblieben wärst. Aber vielleicht hast du Recht und es ist besser so." warf Abby ein.
.
.
.
Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche! 🎉❤
Ist bei euch auch so schönes Wetter? ☀️
DU LIEST GERADE
Our Story
Teen FictionEs gibt Momente im Leben, in denen sich alles ändert. Diesen Moment gab es auch im Leben der Schülerin Rosalyn Parker. Nie hätte sie damit gerechnet in der Schule die Liebe ihres Lebens zu finden. Doch in dem Moment, als sie ihn das erste Mal sah, w...