Kapitel 12

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Meine Mutter klopfte an der Tür des Zimmers. Ich hatte das Gefühl, mir würde gleich mein Herz aus der Brust springen so schnell schlug es. Nach kurzem Warten öffnete sich die Tür und Mr. Smith kam heraus.

"Schön, dass Sie da sind Mrs. Parker." er schüttelte meiner Mutter freundlich die Hand und bat sie an einem Tisch Platz zu nehmen.
"Hallo Rose." er lächelte mich an und bat mich auch hinein.
Als ich an ihm vorbei ging flüsterte er mir zu. "Du siehst gut aus."

Erneut stieg mir die Röte in die Wangen und mein Herz pochte schneller. Schnell setzte ich mich neben meine Mom. Mr. Smith saß uns gegenüber.

"Danke erst einmal, dass Sie so spontan kommen konnten." begann mein Lehrer das Gespräch.

Meine Mom lächelte ihn an und Mr. Smith sprach weiter.

"Hinsichtlich der anstehenden Zwischenprüfungen und der Tatsache, dass Ihre Tochter Englisch als ein Leistungskursfach wählt, dachte ich, es wäre nicht schlecht, wenn Rose noch ein bisschen mehr Übung bekäme." er setzte sein typisches Lehrer-Pokerface-Lächeln auf. Ein bezauberndes Lächeln, welches seine Augen nicht erreichte.

"Wie wollen Sie das machen?" fragte meine Mutter interessiert nach.

"Die Mitarbeit Ihrer Tochter ist nicht die Beste und dazu kommt, dass sie des öfteren nicht ganz bei der Sache ist. Rose, du solltest deine Mitarbeit dringend verbessern. Dadurch kannst du nur besser werden und aus Fehlern soll man ja bekanntlich lernen."

Jetzt übertrieb Mr. Smith! Ich musste mich zusammenreißen ihn nicht anzuschreien. Die Wut brodelte langsam in mir und ich bemerkte wie sich mein ganzer Körper anspannte. Ich sah meinen Lehrer mit einem solch bösen Blick an, aber natürlich musste er mich ignorieren.

"Ja, ich denke das ist schon mal ein guter Anfang." stimmte meine Mom Mr. Smith zu.
"Was hälst du davon, Rose?" fragte mich meine Mom.

"Wenn Sie denken, dass es hilft." wieder traf ein böser Blick meinerseits, auf den gleichgültigen von Mr. Smith.

"Ich würde mit dir Rose gerne zusätzlich noch üben. Außerhalb des Unterrichts." schlug Mr. Smith vor und taxiete mich mit seinem starken Blick.

"Nachhilfe?" fragte ich entsetzt und starrte Mr. Smith an.

"Ich finde die Idee gar nicht schlecht, Rose." warf meine Mutter ein. Ich spürte ihren tadelnden Blick auf mir. Sie fand es unhöflich von mir, das Angebot abzulehnen.

"Meine Noten sind gut. Ich verstehe nicht, warum wir hier überhaupt sitzen." sagte ich zickig.

"Mr. Smith möchte doch nur, dass du gut durch die Zwischenprüfungen kommst und es in der Oberstufe nicht allzu schwer hast." versuchte sie mich zu besänftigen.

"Das funktioniert nur, wenn du mitarbeitest, Rose. Wir werden einen Weg finden, um dich bestmöglich auf alles vorzubereiten." warf der hübsche Mann vor uns ein.

"Von mir aus. War's das dann?" ich war vielleicht etwas genervt, was auch meine Mutter bemerkte und mir einen weiteren warnenden Blick zuwarf.

"Möchten Sie noch etwas wissen Mrs. Parker?" Mr. Smith klang sehr höflich.

"Wie wäre es, wenn Sie mit Rose gleich einen Termin ausmachen würden für die erste Extrastunde?"

"Eine sehr gute Idee, Mrs. Parker." Hoffentlich rutschte Mr. Smith nicht gleich auf seiner Schleimspur aus.

"Ich muss mich schon einmal verabschieden. Es hat mich sehr gefreut Sie kennenzulernen, Mr. Smith." sie schüttelte meinem Lehrer die Hand und wandte sich dann an mich. "Rose, du kommst selbst nach Hause, oder?"
Ich nickte bestätigend und schon verschwand meine Mutter aus dem kleinen Raum.

Mein Blick traf den von Mr. Smith.

"Ist das Ihr Ernst?" fragte ich ihn.

"Ich denke das ist eine gute Möglichkeit."

"Extraaufgaben hätten es also nicht auch getan?"

"Vielleicht. Aber vielleicht will ich dich auch einfach öfters sehen." er senkte leicht schüchtern den Blick und mein Herz machte bei seinem Satz einen riesen Sprung und pochte viel zu schnell weiter.

Ich ging nicht weiter darauf ein und fragte ihn stattdessen, wann ich das erste Mal kommen sollte.

"Wie wäre es immer freitags so gegen um Vier?" schlug er mir vor.

"Gut. Dann hier in der Schule?" stimmte ich zu. Dummerweise vergaß ich, dass freitags unser Mädelsabend war.

"Ich hole dich ab."

Ungläubig sah ich ihn an und nickte dann. "Okay."

"Soll ich dich nach Hause fahren?" fragte Mr. Smith höflich.

"Nein, das ist nicht nötig. Ich kann laufen." Ich wusste nicht ob ich es 10 Minuten mit ihm allein in einem Auto aushalten würde. Mein Körper spielte jetzt schon verrückt, wenn ich nur daran dachte, dass er mir alleine Nachhilfe gab.

"Es ist schon dunkel, da lasse ich sicher keine hübschen Mädchen alleine draußen herumlaufen. Komm mit." widersprach er mir.

Bei seinem Kompliment wurde ich wieder Mal rot. Schnell stand ich auf und verließ das kleine Zimmer vor meinem Lehrer.
Auf dem Gang wartete ich auf ihn. Er schloss das Zimmer ab und schweigend verließen wir nebeneinander die Velvedy Highschool. Es herrschte eine angenehme Stille. Man hörte nur die Geräusche unserer Schritte. Vielleicht genoss ich seine Nähe gerade mehr als ich sollte.

Mr. Smith steuerte auf den Parkplatz zu und öffnete einen schwarzen Audi A7. Er öffnete mir die Beifahrertür und ich stieg in das schöne Auto ein. Mr. Smith lief einmal herum und stieg dann selbst ein.

"Bist du angeschnallt?" fragte er ohne mich anzusehen.

"Ja."

Er startete den Motor und rollte vom Parkplatz. Ich nannte ihm meine Adresse und schon fuhren wir durch die dunklen Straßen von Velvedy Hill. Die Stille war immer noch angenehm und leise Musik tönte aus dem Radio.

"Wir sind da." sagte Mr. Smith leise. Mein Blick traf auf seinen.

Ich räusperte mich kurz bevor ich ihm antwortete.
"Danke fürs nach Hause fahren und auch für die zusätzlichen Stunden." Ich schaute schüchtern runter auf meine Hände während ich sprach.

"Kein Problem, Rose." Er schaute mich immer noch intensiv an. Meine Haut kribbelte unter seinem Blick und meine Wangen färbten sich leicht rosa. "Du solltest jetzt aussteigen."

"Ich weiß." meine Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern.

Ich blickte hoch zu ihm. Seine Augen waren dunkler als sonst. Ich spürte eine leichte Spannung zwischen uns, als würde gleich ein Feuer ausbrechen. Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper. Meine Hand legte sich auf den Türgriff und ich war bereit sie zu öffnen, doch seine Stimme hinderte mich daran.

"Rose?"

"Ja?"

Mr. Smith wartete kurz und schien mit sich zu hadern. Ein Funke Hoffnung flammte in mir auf. Nach kurzem zögern begann er wieder zu reden.

"Bis Freitag."

Seine Augen waren von einem dunklen Schatten überzogen, aber ich wusste nicht warum. Ich konnte meine Augen nicht von seinen abwenden. Die Spannung zwischen uns steigerte sich.

"Bis Freitag." erwiderte ich leise und öffnete endlich die Tür.

Mit einem merkwürdigen Gefühl in der Brust stieg ich aus und schloss die Tür hinter mir. Ich konnte seinen stechenden Blick in meinem Rücken spüren als ich zur Haustür ging und diese aufschloss. Erst als ich die Haustür hinter mir schloss und mich gegen sie lehnte, konnte ich wieder tief durchatmen in das Engegefühl in meiner Brust ließ nach. Nach kurzer Zeit hörte ich wie ein Motor gestartet wurde und ein Auto wegfuhr.

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Langsam entsehen Spannungen zwischen den Beiden. 😍 Ich finde Daniel und Rose brauchen einen Shipname, habt ihr Vorschläge? 😊❤

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