Mein Blick war starr auf die Tischplatte vor mir gerichtet. Ich traute mich nicht aufzusehen, weil ich Daniel nicht ansehen konnte. Der Schmerz in seinen Augen würde mir nur noch mehr wehtun. Ich wusste, dass ich allein an der jetzigen Situation Schuld war. Aber ich wollte einfach keine Fernbeziehung führen, in der ich mir Hoffnungen machte. Und wenn Daniel dann wiederkam, riss er mir das Herz heraus.
Nein. Ich verletzte mich lieber selbst und wusste, dass ich an dem Schmerz Schuld war. Das machte es vielleicht nur minimal leichter, aber der Gedanke, dass nicht Daniel mich verletzt hatte, beruhigte mich etwas."Wie ihr sicher wisst, ist unsere gemeinsame Zeit bald zu Ende. Deshalb habe ich mir gedacht, wir machen noch eine schöne Exkursion zusammen." hörte ich Daniel sagen.
Sofort lag meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihm. Ich wollte ihm nicht zuhören, aber als seine Stimme durch den Raum tönte, konnte ich nicht anders. Der bloße Klang seiner Stimme ließ mein Herz einen Schlag schneller werden. Jede Faser in meinem Körper sehnte sich nach ihm.
Daniel's Worte rissen mich wieder aus meinen Gedanken.
"Lasst euch überraschen. Ihr werdet früh genug mitbekommen wo wir hingehen. Eure Sachen könnt ihr gerne hier lassen. Ich hoffe ihr benehmt euch, sonst müssen wir wieder herkommen und Unterricht machen."Ein kleines Stöhnen ging durch die Klasse bei Daniel's letzten Worten.
Er nahm eine Mitschülerin dran, die sich meldete.
"Wie lange bleiben wir dort?""Vorraussichtlich bis zur sechsten Stunde. Die siebte habt ihr dann Ausfall. Aber es hängt auch von euch und eurem Benehmen ab, wann wir wieder hier sind." antwortete Daniel ihr und fügte dann noch eine Info an.
"Ihr könnt eure Bücher und so auch in eure Spinde tun und eure Taschen dann mitnehmen wenn ihr wollt. Wir treffen uns in zehn Minuten am Haupteingang."Sofort verließen einige das Zimmer und auch ich wollte mich auf den Weg zu meinem Spind machen. Allerdings wurde ich von Daniel aufgehalten.
"Rose? Hast du einen Moment?" Seine Stimme klang belegt und traurig.
Ich drehte mich zu ihm um.
"Klar."
Ich betrachtete ihn zum ersten Mal heute genauer. Seine Haare waren verwuschelt, seine Augen wirkten traurig, unter ihnen zeichneten sich dunkle Ringe ab und sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Er wirkte nervös und traurig."Ich wollte noch einmal mit dir reden. Können wir nicht einfach die letzte Woche zusammen genießen? Ich will mich nicht von dir trennen, Rose. Du bist mir wichtig. Jeder Moment mit dir ist wundervoll und werde ich nie vergessen."
"Daniel, ich denke nicht, dass ich in der letzte Woche einfach so weiter machen kann, wie die Wochen davor, wenn ich weiß, dass du gehst. Du wirst mich verlassen. Und egal wie viele schöne Momente wir zusammen hatten, der letzte, klar in Erinnerung bleibende Moment wird dein Abschied sein. Unsere Trennung. Es ist sinnlos etwas zwanghaft aufrechtzuerhalten."
Mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ als Letzte den Raum. Erneut hatten sich Tränen in meinen Augen gebildet und nun rollte die Erste meine Wange entlang. Ich lief schnell zu meinem Spind und legte alle Unterrichtsmaterialien hinein. Nurnoch mein Essen und Trinken und ein paar andere Sachen ließ ich in meinem Rucksack.
Ich stellte mich zu Liv und Abby und wartete darauf, dass Daniel kam und wir los konnten."Alles klar, Rose? Du siehst nicht gut aus." fragte mich Liv fürsorglich.
Ich nickte.
"Ja, alles ist gut. Daniel wollte nur noch mal kurz mit mir reden.""Was denkt er sich dabei dich immer wieder voll zu quatschen? Merkt er nicht, dass du verletzt bist und nichts an deiner Meinung ändern wirst?" regte sich Abby auf.
"Ganz ruhig, Abby. Nicht ausflippen." versuchte Liv sie zu beruhigen.
"Aber er ist so-" Abby wurde unterbrochen.
"So, es sind ja jetzt alle da. Dann können wir los." sagte Daniel laut und lief mit ein paar meiner Klassenkameraden vorne weg.
Immer wieder sah ich verstohlen zu Daniel und den anderen aus meiner Klasse. Wie sehr wollte ich, dass Daniel neben mir lief, meine Hand in seiner hielt und sich mit mir unterhielt. Aber das war mir leider nicht gegönnt. Und eigentlich wollte ich Daniel auch gar nicht bei mir haben. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass er weit weg ging und ich nicht wusste wann er wieder kam. Ob er überhaupt wieder zu mir kam.
Wir waren beide daran Schuld, dass wir die letzte Zeit nicht genießen konnten. Er, weil er weg ging und es mir nicht gleich von Anfang an gesagt hatte. Und ich, weil ich Angst hatte und deswegen ein Drama aus allem machte.
Daniel hatte mich so akzeptiert, wie ich war und hatte für mich alles aufs Spiel gesetzt. Und jetzt hatte ich ihn weggestoßen.Wie dumm war ich eigentlich einen perfekten Mann wegzustoßen?
Aber ich hatte Angst davor von ihm verletzt und in ein Loch gestoßen zu werden. Ich hatte Angst davor zu warten und dann nicht mehr gewollt zu werden. Wenn man Angst hatte, machte man Fehler. Aber war es ein Fehler mich jetzt schon von Daniel zu trennen?
Nein. Unsere ganze Beziehung war ein Fehler, weil es verboten und strafbar war. Es war also das Richtige die Beziehung wieder zu beenden. Nur hatte ich das aus den falschen Gründen getan.
Ich tat es nicht, weil es moralisch verwerflich und strengstens untersagt war. Ich hatte es getan, weil ich egoistisch war. Daniel sollte sich nicht von mir trennen, also trennte ich mich von ihm.Ich wurde abrupt aus meinen Gedanken gerissen als ich in jemanden reinlief und fast hinfiel.
"Sorry." nuschelte ich schnell meinem Vordermann als Entschuldigung zu.
Wir waren stehen geblieben und Daniel hatte sich zu uns umgedreht."Wir sind gleich da und vielleicht wissen einige ja wo wir sind. " Daniel legte eine kleine Kunstpause ein, bevor er weiter sprach.
"Wir gehen in ein Tierheim und ich möchte euch bitten, euch angemessen zu benehmen. Verschreckt keine Tiere, seid leise und vorallem höflich zu den Mitarbeitern. Ihr dürft euch frei auf dem Gelände bewegen und wenn ihr Fragen habt, könnt ihr einen Mitarbeiter fragen."
Daniel schaute die Klasse noch einmal intensiv an, bevor wir das Tierheim betraten..
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Das dritte Kapitel 🎉 In circa einer halben Stunde kommt dann der letzte Teil für heute. 💫
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Our Story
Teen FictionEs gibt Momente im Leben, in denen sich alles ändert. Diesen Moment gab es auch im Leben der Schülerin Rosalyn Parker. Nie hätte sie damit gerechnet in der Schule die Liebe ihres Lebens zu finden. Doch in dem Moment, als sie ihn das erste Mal sah, w...