Kapitel 67

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Nachdem wir uns noch ein Mal verlaufen hatten, ich war mir nicht ganz sicher, ob es ausversehen war oder ob Daniel das mit Absicht getan hatte, kamen wir nach eineinhalb Stunden bei der Lagerfeuerstelle an. All die anderen Gruppen waren schon da. Somit waren wir die letzten.
Daniel's Hoffnungen hatten sich also erfüllt.

Wir versammelten uns alle um Mr. Sullivan, der noch ein paar Worte sagte.
"Ich freue mich, dass ihr alle wieder hier seid. Leider kam die Gruppe von Mr. Smith zuletzt an, weswegen ihr euch um das Lagerfeuer kümmern müsst."

Ein kollektives Stöhnen aus meiner Gruppe erklang.

"Aber ihr müsst noch nicht jetzt losgehen. Ihr könnt euch noch etwa eine Stunde entspannen und regenerieren und gegen sechs Uhr werdet ihr losgehen und das Holz sammeln, so dass dann gegen sieben Uhr hoffentlich das Feuer brennt."

Die große Gruppe löste sich auf und alle verteilten sich auf der Wiese. Auch Liv, Abby und ich setzten uns auf die Wiese und entspannten uns. Wir quatschten eine Weile, bis wir dann von Mr. Smith gerufen wurden.
Wir liefen zu ihm und warteten darauf, dass er was sagte.

"Wir werden jetzt immer in zweier oder dreier Teams Holz suchen gehen und die anderen bauen die Zelte auf. Ich würde einfach mal sagen die, die zusammen in einem Zimmer sind, gehen auch zusammen Holz suchen." erklärte uns Daniel.

Daniel drehte sich zu mir und bat mich kurz zu bleiben. Die anderen Teams verteilten sich und suchten Holz. Nur Liv, Abby und ich standen noch bei Daniel und sahen ihn fragend an.

"Rose, wird mit mir Holz suchen. Ihr könnt schon gehen." sagte er an meine Freunde gewandt.

Ich stöhnte und sah ihn genervt an.
"Ist das dein Ernst?" fragte ich leise und lief los, ohne ihn weiter zu beachten.

Daniel und ich liefen schweigend ein kleines Stück in den Wald und suchten dort nach Holz.
Wir schwiegen eine Weile, was echt angenehm war. Man hörte den Wald. Jedes kleinste Geräusch der Vögel und der anderen kleinen Tiere. Es war entspannend.

Als wir genügend Holz hatten, liefen wir damit zurück und begannen es zu stapeln. Die anderen kamen auch mit ihrem Holz und langsam wurde der Haufen echt groß. Daniel zündete es an und forderte uns auf noch ein bisschen Holz zu holen, was wir dann über den Abend verteilt nachlegen konnten.

Nach einiger Zeit brannte das Feuer dann richtig gut und alle versammelten sich drumrum. Es wurden Würstchen mit langen Metallspießen verteilt, um sie in das Feuer zu halten und zu grillen. Es gab auch Marshmallows und anderes Zeug, wie zum Beispiel Gemüse oder Stockbrot.
Nach und nach gingen immer mehr in ihre Zelte. Langsam wurde es auch kalt und spät. Tatsächlich wurde ich aber nicht müde, sondern immer aufgeputschter. Und das lag natürlich an Daniel. Er saß mir fast gegenüber und warf mir immer wieder intensive Blicke zu.
Als es langsam auf Mitternacht zuging, saßen nur noch die wenigsten Schüler am Lagerfeuer. Alle Lehrer waren schon gegangen, außer Daniel. Die restlichen Schüler bekamen auch nichts mehr mit. Deswegen stand Daniel auf und kam, den Blickkontakt haltend, auf mich zu. Er lächlete mich an und setzte sich zu mir.

"Hey." sagte Daniel leise.

Vorsichtig legte er seine Hand sehr weit oben auf meinen Oberschenkel, was mich scharf die Luft einziehen ließ.

"Hi." presste ich hervor.
Ich legte meine Hand schnell auf seine und schob sie etwas weiter nach unten.

Daniel's Lächeln wurde breiter.
"Und, bist du müde?"

"Ein bisschen." antwortete ich.
Es war eine Lüge. Ich war hellwach, weil seine Hand auf meinem Oberschenkel lag.

Obwohl meine Hand auf seiner Hand lag, ließ er es sich nicht nehmen wieder meinen Oberschenkel nach oben zu fahren. Ich zog die Luft ein. Verdammt das fühlte sich zu gut an.

"Sicher?" fragte mich Daniel provozierend mit einem schiefen Lächeln.

Er machte mich viel zu sehr an und ich wollte ihn viel zu sehr spüren.

"Stopp!" sagte ich etwas lauter, als vorher und schob seine Hand komplett von meinem Oberschenkel, als er noch höher fahren wollte.

"Tut mir leid, Rose. Wirklich." entschuldigte sich Daniel sofort.

"Nein, alles gut. Du machst mich nur einfach zu sehr an und die anderen sind noch hier."

Sofort bildete sich wieder ein großes Grinsen in seinem Gesicht.
"Ich mache dich also an, ja?"

Augenblicklich spürte ich wie mor die Röte in die Wangen kroch. Ich nickte leicht.

"Gut zu wissen." murmelte Daniel lächelnd.

Wir schwiegen eine Weile und schauten in das Feuer. Daniel hielt meine Hand, was ein gutes Gefühl war. Wärme durchflutete mich und meine Haut prickelte angenehm. Die wenigen restlichen Schüler, auch Abby und Liv, standen langsam auf und gingen zu ihren Zelten.

"Willst du auch schlafen?" flüsterte Daniel.

"Ich will bei dir sein." erwiderte ich und sah rüber zu ihm.

Er nickte.
"Komm, wir machen das Feuer aus."

Daniel stand auf und lief zu den Wassereimern neben dem Feuer. Er begann das Feuer zu löschen und kam danach  in der Dunkelheit wieder zu mir.

"Kommst du mit zu mir ins Zelt?" fragte er leise und hockte sich vor mich.

"Und was sagen wir morgen früh?" entgegenete ich.

Wir konnten doch nicht zusammen in einem Zelt schlafen. Das überschritt definitiv eine viel zu große Grenze. Es ging einfach nicht.

"Entweder wir stehen eher auf und du gehst mit zu Liv und Abby. Oder wir sagen, dass die Beiden schon geschlafen haben und dir keinen Platz gelassen haben. Ich hätte dich ja schlecht draußen schlafen lassen könen."

"Mir gefällt Möglichkeit zwei besser, aber ich glaube Möglichkeit eins ist die sicherste Variante." überlegte ich.

"Okay, also kommst du mit und wir stehen zeitig auf?" hakte Daniel noch einmal nach.

Schnell nickte ich. Wir liefen zu Daniel's Zelt und krochen nacheinander rein. Wir hatten zum Glück alle nach dem Essen schon Zähne geputzt, so mussten wir das jetzt nicht machen.

"Ich habe meine Schlafsachen gar nicht hier." fiel mir auf.

"Warte, du kannst ein Shirt von mir anziehen." sagte Daniel und wühlte in seinem Rucksack.
"Hier." er hielt mir ein graues T-Shirt hin.

Dankend nahm ich es an.
"Ähm, mach bitte die Augen zu."

Daniel verdrehte lächelnd die Augen und schloss sie dann. Ich drehte mich zur Zeltwand um und zog mir meinen Hoodie über den Kopf. Danach mein T-shirt. Ich überlegte kurz ob ich mit oder ohne BH schlafen sollte. Letztendlich entschied ich mich für ohne.  Es war eh schon ungemütlich in einem Zelt, da musste ich nicht noch einen BH anhaben. Ich zog also alles aus und streifte mir Daniel's Shirt über den Kopf. Danach zog ich mir noch umständlich meine enge Hose aus.

"Du kannst die Augen wieder aufmachen." sagte ich zu Daniel, als ich mich wieder umgedreht hatte.

Daniel öffnete seine Augen und lächelte, als er mich sah.
"Du siehst verdammt heiß aus in meinem T-Shirt."

Ich verdrehte nur meine Augen. Daniel zog sich ohne zu überlegen oder etwas zu sagen sein Shirt über den Kopf. Leicht geschockt sah ich ihn an. Er konnte sich doch nicht einfach seine Sachen vom Leib reißen. Mein Blick glitt sofort nach unten zu seinem durchtrainierten Bauch.
Daniel lachte, als er meinen Blick bemerkt hatte.

"Nicht sabbern, Süße." sagte er lachend.
Er zog sich noch seine Jeans aus und legte sich dann nur in seinen Boxershorts hin. Unschlüssig blieb ich sitzen und sah ihn unsicher an.

"Komm her." flüsterte er einfühlsam und streckte einen Arm nach mir aus.

Vorsichtig legte ich mich neben ihn. Sofort legte er seinen Arm um mich und zog mich näher zu sich ran. Mit einem anegnehmen Gefühl schlief ich friedlich in seinen Armen ein.

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Ein bisschen Romantik am Ende muss auch mal sein. 😊 Wie hat euch das Kapitel gefallen? 💫❤

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