1. Ein paar Elfenflügel

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DISCLAIMER:

Die Welt von Harry Potter gehört alleine J.K. Rowling und ich habe mir diese Welt und Figuren lediglich zu meinem privaten Vergnügen ausgeliehen und verdiene kein Geld damit.

Alle Figuren bleiben Eigentum von J.K. Rowling.


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Eine warme Brise wehte in den Laden, als sich die Tür öffnete und eine junge Frau eintrat.

Sie schaute sich kurz um und ging mit einem Lächeln an den Ladentisch.

Der Apotheker, ein älterer Mann um die 60, mit einem langen Bart und einer kleinen Nickelbrille auf der Nase, lächelte sie freundlich an und sagte: „Guten Morgen, Madam. Was kann ich für Sie tun?"

„Guten Morgen Mister MacLynn. Ich hätte gerne ein Paar Elfenflügel", antwortete die Frau mit einem Blick auf die Regale hinter dem Apotheker.

Diese waren voll gestellt mit Gläsern aller Größen und Formen. Es gab hier alles, was das Herz eines Tränkebrauers begehrte oder einem Kranken Linderung verschaffen konnte.

Es gab einzelne Zutaten wie Schlehenkraut, Sumpflilien, Bezoare oder Salizylsäure.

Aber auch bereits fertige Heiltränke zur Wundheilung, Kopfschmerzbeseitigung oder für den Kater am „Morgen danach".

Um Tränkebrauern die Arbeit zu erleichtern, konnte man bereits Basistränke erwerben, die nur noch entsprechend erweitert werden mussten. Dies war ungemein hilfreich bei Experimenten und bei allen sehr beliebt ...

Elisabeth Kaufmann mochte diese alte englische Apotheke.

Seit sie vor drei Wochen nach England gekommen war, war sie schon einige Male hier gewesen, um neue Zutaten zu besorgen.

Und immer wieder zog sie der Charme des Ladens in ihren Bann.

Wenn die alte verzierte Holztüre zur Apotheke aufschwang, dann betrat man ein Wunderland. Ein Duft aus verschiedensten Kräutern wehte einem entgegen, das Sonnenlicht, das durch die alten kleinen Fenster drang, ließ kleine Staubkörner in der Luft tanzen und die Holzvertäfelungen der Wände vermittelten einem das Gefühl von Geborgenheit.

Während Elisabeth wartete, dass der Apotheker aus dem Nebenraum wiederkommen würde, öffnete sich die Ladentür erneut und sie hörte, wie jemand hinter sie trat.

„Sie haben Glück, Mrs. Kaufmann", sagte Mister MacLynn mit seiner leisen, gütigen Stimme, als er wieder in den Verkaufsraum trat. „Dies ist mein letztes Paar Elfenflügel. Die nächste Lieferung werde ich wohl erst in ungefähr zwei Wochen erhalten. Mein Sucher war letztes Mal nicht erfolgreich, weil die Elfen ihren Bestattungsplatz gewechselt haben und er den neuen erst finden musste."

Elisabeth lächelte dem alten Mann zu. In den letzten Wochen hatte sie ihn ins Herz geschlossen. Der alte Apotheker hatte immer ein offenes Ohr für jeden und liebte es, mit seinen Kunden zu reden, sie zu trösten, aufzumuntern und ihnen Mut zu zusprechen. Fast wie ein Großvater ...

So kam es auch, dass sie ihm als einzigem Fremden von ihrem neuen Projekt erzählt hatte, an dem sie jetzt seit fast einem Jahr arbeitete und das, wenn alles weiterhin gut lief, kurz vor seinem Abschluss stand.

„Da scheine ich ja wirklich Glück gehabt zu haben", rief sie erfreut aus. Wenn sie jetzt zwei Wochen auf die benötigten Elfenflügel hätte warten müssen, wäre die ganze aktuelle Testreihe gescheitert und sie hätte noch einmal von vorne anfangen müssen.

Mister MacLynn lächelte ihr zu und begann, die Elfenflügel zu verpacken, als die Person, die hinter Elisabeth stand, plötzlich an den Verkaufstisch herankam und sich darüber beugte.

Jetzt erst sah Elisabeth, dass es sich um einen Mann handelte ...

Scheinbar ein erboster Mann, was klar wurde, als er anfing zu sprechen. „Was soll das heißen, es war das letzte Paar Elfenflügel?" fragte er mit leiser, samtiger Stimme, bei der Elisabeth den Instinkt unterdrücken musste, sich schützend vor Mister MacLynn zu stellen. Denn so leise der Mann auch gesprochen hatte, so gefährlich und drohend klang sein Tonfall.

Und da Elisabeth schon immer für ihre Freunde eingestanden war, sagte sie trocken: "Nun, ich würde sagen, die Botschaft war ziemlich eindeutig. Es gibt keine Elfenflügel mehr."

Der Mann wandte sich in einer schwungvollen Bewegung zu ihr um, sodass sie sein verzerrtes Gesicht zum ersten Mal richtig sehen konnte.

Er war groß ...

Selbst Elisabeth, die mit ihren 1,75 nicht klein war, musste zu ihm aufschauen, denn er maß bestimmt 1,95 ...

Ein schwarzer Umhang umhüllte seine lange, schlanke Silhouette.

Obwohl der Mann dünn aussah, kam ihr nicht der Ausdruck dürr in den Sinn, sondern eher sehnig und muskulös.

Dunkle, durchdringende Augen starrten sie zornig aus einem markanten Gesicht an.

Scharfe Wangenknochen, ein ausgeprägtes Kinn, momentan zu dünnen Strichen verzogene Lippen und eine ziemlich große, beeindruckende Nase komplettierten den Eindruck.

Umrahmt war das Gesicht von kurzen, schwarzen Haaren.

Es schien, sie hatte den Mann kurzzeitig sprachlos gemacht, denn er erwiderte nichts, sondern sah sie nur finster an.

Währenddessen war der Apotheker mit dem Einpacken fertig geworden und versteckte ein Schmunzeln hinter seinem langen Bart. Dass dieser spezielle Kunde einmal sprachlos war, hatte er noch nicht erlebt ...

„Bitteschön, Mrs. Kaufmann. Das macht dann 10 Sickel", sagte der Apotheker und reichte ihr das Päckchen.

Sie gab Mister MacLynn das Geld, nahm lächelnd die eingepackten Elfenflügel entgegen und drehte sich um, um zu gehen.

„Warten Sie", rief der Mann, der immer noch neben ihr stand, mit gepresster Stimme.

„Sie können mit den Elfenflügeln nicht einfach gehen. Ich habe ein wichtiges Experiment laufen und muss die Elfenflügel spätestens morgen hinzufügen, ansonsten muss ich von vorne anfangen. Daher müssen Sie leider auf diese verzichten. Geben Sie sie mir."

Damit streckte der Mann fordernd die Hand in Elisabeths Richtung aus und versuchte, sie mit seinem Blick einzuschüchtern.

Er war wirklich eine beeindruckende Erscheinung, sein ganzes Verhalten und seine Ausstrahlung würden unbedingten Gehorsam aufgrund seiner Autorität fordern, keinen Widerspruch.

Wäre sein Gegenüber nicht Elisabeth gewesen, die sich über sein Benehmen gegenüber dem Apotheker immer noch ärgerte ...

Daher sah sie ihn nur kurz an und lächelte dann bezaubernd.

„Nun, das ist witzig, denn auch mein Experiment erfordert die Elfenflügel dringend. Und da ich zuerst hier war und sie bereits gekauft habe, werde ich den Teufel tun und Ihnen MEINE Elfenflügel überlassen. Einen schönen Tag noch."

Damit rauschte Elisabeth aus dem Laden und ließ zwei Männer zurück, einen Fassungslosen und einen Kichernden.

MacLynn wandte sich an den Mann, sein Lächeln mühsam unterdrückend: „Kann ich vielleicht noch etwas für Sie tun, Mister Snape?"

„Nein, danke!", blaffte Severus Snape und stürmte aus dem Laden.

Um den Liebsten zu schützenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt