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„Aber wo genau ist jetzt der Streitpunkt? Ich meine, er hat dich doch sogar unterstützt", fragte RM. Ich nickte: „Genau, anfangs, das war noch bevor seine Unsicherheit dazu kam. Ich glaube in der Zwischenzeit hatte er diese absurde Idee entwickelt, ich habe etwas Besseres verdient. Zuerst ging es auch gar nicht um unsere Beziehung, sondern darum, was ich mit meinem Leben anfing..."


19.07.

Völlig in meinen Gedanken verloren, bezog ich mein Bett neu, während mir Yoongi freundlicherweise dabei half. „Ist was passiert? du wirkst heute so traurig", unterbrach er schließlich die Stille. Ich seufzte: „Ach, es ist nur so, dass sich Taehyung heute von Kookie getrennt hat und der Arme ist völlig am Ende mit seinem Leibeskummer." Mein Freund hob erstaunt die Augenbrauen: „Aber wieso? Die beiden schienen doch immer so glücklich zusammen..." Ich zuckte mit den Schultern: „ Waren sie auch, sie hatten bloß diesen dummen Streit..." Ein jähes Gefühl des Zorns stieg erneut in mir auf, als ich an den Grund dachte und ich konnte es einfach nicht mir an mich halten: „Es ging halt darum, dass Tae ein Problem damit hat, dass Jungkook auf der Straße musiziert und auch nur „Teilzeit" arbeitet, anstatt sich wieder einen richtigen Job zu suchen. Dabei ist der Heuchler selbst auch nur Model!...", völlig in Rage sah ich zu Yoongi rüber und erwartete Zustimmung, doch der Ältere blieb still. Ich stöhnte entnervt auf: „Was?!" Er seufzte und stülpte die Zunge in die Wange, warf einen kurzen Blick zur Decke und sah mich dann wieder an: „Also ehrlich gesagt, kann ich Taehyung schon verstehen, mit einen solchen Talent könnte Jungkook es wirklich weit bringen, doch stattdessen bleibt er auf der Straße und wirft mir nichts dir nichts vielleicht die Chance seines Lebens weg. Es ist schon hart, da einfach zu zusehen. Übrigens ist Modeln auch ein Beruf wie jeder andere."

Auf den letzten Teil seiner Aussage ging ich nicht ein, da sich mir gerade eine viel größere Frage aufdrängte: „Denkst du, auch ich werfe meine Zukunft weg?" Erneut seufzte Yoongi und raufte sich die Haare: „Hör mal, Baby, so habe ich das gar nicht gemeint...Ich meine ja klar, es ist dumm so eine Chance nicht zu nutzen, wenn man schon das Talent hat, aber letzten Endes ist es ja dein Leben und deine Entscheidung." Ich hörte den bitteren Nachklang in seinen Worten. „Du hältst mich also für dumm, ja?" Normalerweise wäre ich gar nicht so pissig, aber durch die Situation mit Jungkook reagierte ich ein wenig gereizt. In Yoongis Blick sah ich Verzweiflung und ein wenig Wut: „So habe ich es doch gar nicht gemeint! Ich finde nur das du dein Talent verschwendest!" Entrüstest warf ich das Kissen, welches ich gerade bezog, auf das Bett: „Ich verschwende mein Talent? Ich! Und was ist mit dir und all den Liedern, die du schreibst, aber dich nicht traust sie irgendwen zu zeigen!" Der Blick meines Freundes wurde eiskalt, so wie wenn er seine Schutzmauern hochzog, um seine Verletzlichkeit nicht zu zeigen: „Das ist was anderes."

Wahrscheinlich hätte ich es hier auf sich beruhen lassen sollen, doch das konnte ich nicht, dafür war ich gerade einfach viel zu sehr in Fahrt: „Wo soll das bitte was anders sein? Du hättest genauso eine Chance wie ich, doch du ergreifst sie nicht...." Ich stockte, mir wurde gerade klar, dass ich zugegeben hatte, auch eine Chance zu haben. Wir waren beide Feiglinge. Wie kann ich von ihm etwas verlangen, was ich nicht mal selbst auf die Reihe kriegte? „...Weißt du was, Das ist mir egal, denn meine Aufgabe ist es dich zu unterstützen, anstatt dich zu drängen, denkst du, du könntest das gleiche auch einmal für mich tun?" Er gab nach und seufzte schwer: „Ich versuche es, Jiminie, wirklich nur...ach ich weiß nicht."

Ich ging um das Bett herum und nahm ihn in eine versöhnliche Umarmung, irgendwie hatte ich gerade das Gefühl mich von ihm zu entfernen. Er erwiderte nur schwach: „Was weißt du nicht, Yoongi?" flüsterte ich in sein Ohr. Eine Weile bleib es still und ich lauschte seinen Atem, dann kam seine Antwort leise, so als wären die Wörter aus seinen Gedanken geschlichen: „ Ob das hier wirklich das Beste ist." Ich wusste nicht genau, was er meinte, unsere Beziehung? Unsere Jobs oder das was wir mit unserem Talent anstellten. Ich hätte fragen sollen. Tat ich nicht. Stattdessen sagte ich bloß: „Was ist schon das Beste, wenn es nicht das ist, was wir wollen?" Er nickte und löste sich und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Wieso fühlte sich das wie ein Abschied an?  

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Hattet ihr heute auch einen typischen "Na, die Woche fängst ja toll 😒" Montag? Ich hoffe nicht. Jedenfalls ist hier das neue Kapitel, mit nur unverschämten 700 Wörtern. Ich lade gleich noch eins hoch. Ich weiß, kümmert keinen, aber für mein Gewissen ist es gut xD 


Loving him. /YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt