Epilog

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Schmunzelnd stand ich im Türrahmen und beachtete Kookie dabei, wie er skeptisch an seinem Oberteil rumzupfte.

„Ich finde, du siehst gut aus." Unsere Blicke kreuzten sich im Spiegel und der jüngere drehte sich noch einmal um 180° „Denkst du wirklich?", aus seiner Stimme klang der Zweifel heraus.

Ich trat an ihn ran: „Ja! Mensch, Kookie, Tae ist so verliebt in dich, du könntest im Kartoffelsack auftauchen und er würde dich weiterhin ansehen, als seist du das schönste Geschöpf auf Erden."

Die Wangen meines Mitbewohners nahmen einen leichten Rosa Ton an. Süß. „Tae würde sogar im Kartoffelsack gut aussehen." Ich grinste: „Er würde sogar einen tragen, wenn er von Gucci ist."

Kookie lachte und wurde nun endlich ein wenig entspannter.

Ich sah auf die Uhr: „Ich würde mich ein wenig beeilen, du hast nicht mehr viel Zeit bis zu deinem Date, du weißt ja, ein Modell lässt man nicht waren."

„Seinen Freund, lässt man nicht warten."

„Genau so, ist es!", ich hob meine Hand und er klatschte ein. „Ich nehme mal an, man wird heute nicht mehr mit dir rechnen können."

„Ich nehme meinen Schlüssel mit", gab er mir seine indirekte Antwort.

Ich lachte: „Denk an die Verhüttung!"

Er warf mir einen Blick zu, der jeden Teenager in den Schatten stellte und mein Grinsen wurde noch breiter.

„Bis morgen Hyung"

„Du erzählst mir dann wie es war, viel Spaß Kookie, ich liebe dich."

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel: „Ich dich auch."

Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ließ ich mich aufs Sofa fallen und öffnete Instagram auf meinem Handy. Sofort wurde ich bomadiert mit Urlaubsbildern, egal ob Idols, oder Freunde, sie alle hatten irgendetwas zu tun. Außer mir. Neben der Arbeit verbrachte ich meine ganze Zeit entweder mit meiner Familie, oder mit Kookie. Aber gerade in Momenten wie diesen, empfand ich eine alte, vertraute Einsamkeit.

Vor einem Jahr war dieses Befinden konstant, ich hatte all die Zeit nach etwas gesucht, was mir ein Gefühl von Beständigkeit geben würde, ohne zu wissen, dass ich verloren war.

Die Grüblerei machte mich fertig und ich nahm mir kurzer Hand das Buch vom Beistelltischchen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Nachdem ich paar Seiten meiner Lektüre genossen hatte, schaute ich stirnrunzelnd zum Fenster. Es war so ein schöner Tag, somit wäre es eine Schande nur zu Hause rum zu sitzen.

Mit Kopfhörern in den Ohren und einer Tasche um die Brust, begab ich mich zu meinem Lieblingsplatz in Seoul.

Die Straßen waren mir zugleich vertraut auch wie sie mir fremd waren. In der letzten Zeit hatte sich in meinem Leben so viel verändert, sodass es mir vorkam, als wäre alles zu vor in einem anderen Leben passiert. Als wäre ein anderer Jimin durch diese Straßen gegangen. Wahrscheinlich war es auch so.

Endlich an der Bank angelangt ließ ich mich nieder und machte mich wieder dran mein Buch zu lesen. Alec wäre genau mein Typ gewesen, dachte ich mir als sich just in dem Moment jemand neben mich setzte.

Innerlich verdrehte ich die Augen, denn ich wusste genau, dass noch zahlreiche Bänke frei waren. Aber das war nicht das erste Mal, dass jemand versuchte mich auf diese Weise anzubaggern. Ehrlich jetzt, ich habe Kopfhörer in den Ohren und sitze hier mit einem Buch. Ist es nicht offensichtlich, dass ich meine Ruhe haben will?

Loving him. /YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt