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18.01.

Voller Enthusiasmus öffnete ich die Tür und automatisch suchten meine Augen Kookie.

Mein bester Freund und Mitbewohner saß am Tisch umgeben von Papierkram und beachtete mich gar nicht. Grinsend ging ich auf ihn zu und stützte meine Hände genau vor ihn auf den Tisch, endlich sah er auf. „Und, wie findest du es?"

Ich fuhr mir durch mein Haar. Er sah mich einfach nur noch an und schluckte: „O-Orange?!" Mein Lächeln schwand ein wenig durch die Unsicherheit, welche in mir aufkam: „Nicht gut? Kookie, du musst mir ganz ehrlich sagen, wenn ich wie Pumuckl aussehe."

„Nein... also du siehst ziemlich feurig aus." Langsam begann ich zu verzweifeln und fuhr mir durch die frisch gefärbten Haare: „Feurig? Was soll das denn bedeuten?" Er seufzte genervt und legte die Stirn auf die Tischplatte: „Heiß, okay?! Du siehst unglaublich heiß aus mit den Haaren." Murmelte er beschämt und hob erst dann wieder den Kopf.

Ich grinste zufrieden: „So heiß wie deine Wangen sich wohl jetzt gerade anfühlen?", fragte ich verschmitzt und er griff sich erschrocken an die rot angelaufenen Wangen. „Ach, sei leise."

Ich gab nach und setzte mich schließlich auf den Stuhl gegenüber: „Was ist das alles überhaupt?", versuchte ich auf ein neues Thema zu lenken und deute auf das kreuz und quer verstreute Papier. „Steuererklärung" (A/N: Durch unseren absolut geilen Lehrplan, habe ich eigentlich keinen Plan, was man da macht, oder wie man das macht). Ich sah den Papierberg zweifelnd an: „Gibt es nicht Leute, die das für einen machen?"

„Ha, ja gibt es aber die sind für mich zu teuer. Musstest du das noch nie machen?" Ich schüttele den Kopf: „Hatte ja nur ganz kurz einen festen Job, und da zu wenig Einkommen, und seit einer Weile muss ich das auf Grund meiner Eintags- Jobs, ohnehin nicht machen." Er nickte: „Yo, ging mir genauso, aber jetzt wo ich im Hope Entertainment als echter vocal Coach arbeite, muss ich es aus rechtlichen Gründen, ätzend."

Das weckte bei mir einen Gedanken: „Übrigens muss ich dir was gestehen..."

Gespannt zog er die Augenbraue hoch und dann: „Oh nein Jimin! Sag nicht, du hast schon wieder den Abfluss der Spüle verstopft!", er verdrehte stöhnend die Augen, „Der Handwerker muss inzwischen denken, ich stehe auf ihn und beordre ihn extra so häufig hier her!"

 „Nein, sag bloß du stehst nicht auf ihn! dabei shippe ich euch! Ihr wärt so süß!"

Ich kicherte bei der Vorstellung, während Kookie bloß die Miene verzog: „Hör mir auf! Nordischer, tätowierter Knasti ist nicht so mein Typ." Ich spielte zweideutig mit den Augenbrauen und auch er fing an zu lachen.

Er gewann als erstes die Fassung zurück: „Nein, aber jetzt mal ernsthaft, du hast doch nicht wirklich den Abfluss verstopft, oder?" Ich schüttelte den Kopf und sah wie sich seine Gesichtszüge wieder entspannten. „Eigentlich wollte ich noch nichts sagen, aber ich habe mich für einen festen Job beworben!"

„Echt? Jiminie! Das ist ja super und wo?"

Ich rieb mir die Hände: „Im YJM Entertainment, ich wollte Hobi nicht bedrängen mich einstellen zu müssen, weil ich sein Freund bin. Und JYP...dafür bin ich einfach noch nicht bereit. Dazu ist YJM in der Nähe." Ich sah Kookie an, wie sehr er sich für mich freute und es wärmte mir das Herz. „Und wie lief das so ab?"

Ich rieb mir den Hinterkopf: „Es war seltsam... Für gewöhnlich gehe ich zu den Leuten, bitte den Vorgesetzten zu sprechen, stelle mich vor und bekomme in der Regel einen Job. Aber da bin ich nicht weiter als zum Tresen gekommen und die Sekretärin war ziemlich unfreundlich. Sie sagte, ich solle eine Bewerbung schreiben und sie würden sich bei mir melden, wenn sie in passendes Angebot haben."

„Sie wären dumm, dich nicht zu nehmen! Aber... woher kommt der Sinneswandel?"

Ich räusperte mich: „Nach...Nach der Trennung von Yoongi ging es mir ziemlich scheiße, wie du ja weißt, aber der Jimin der ich war...Kookie, diese Person will ich nicht mehr sein. Vielleicht weil dieser Jimin nicht gut genug war, nicht für Yoongi. Nicht für mich. Deswegen die Haare, der Job...wer weiß was noch."

Mein bester Freund legte mir seine Hand auf die Schulter: „Ich fand dich schon immer toll, aber wenn du meinst dass du dich ändern willst...was auch immer du machen willst, ich werde dich jederzeit unterstützen."

„Ich liebe dich Jungkookie." Ich sah kurz einen traurigen Ausdruck über sein Gesicht huschen, oder hatte ich mir das nur eingebildet? Denn schon im nächsten Moment strahlten sein Augen: „Ich liebe dich, Jimin."

Später sah ich in den Spiegel und mir kamen die Worte von Kookie wieder in den Sinn. Ich sehe heiß auf. Ich zwinkerte mir selbst zu und zum ersten Mal seit langem mochte ich die Person, die mir entgegen sah, ein wenig mehr.

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 The dark days are over. Jedenfalls in dieser Geschichte. 

In meinem Leben fangen sie gerade erst an, mit dem Beginn der dreizehnten. Ich sag's euch, als ich den Abi-Plan bekam war ich kurz vorm weinen. 

Was auch immer, ich hoffe euch hat selbst dieses recht kurze Kapitel gefallen, auch wenn nicht viel los war. Habt ihr eine Theorie wie es mit Jimins Bewerbung weiter gehen wird? Bin neugierig xD 

Habt eine schöne Woche und merkt euch einfach mal den Freitag :) 

~❤✌

Loving him. /YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt