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02.03.

Laut sang ich mit, so laut, dass ich schon befürchtete die Nachbarn würden sich gleich beschweren kommen. Das wäre kein toller erster Eindruck, aber was sollte ich machen, ich war so unglaublich nervös. Verdammt, Jimin es ist doch nur ein Date, ermahnte ich mich selbst. Wir haben schon viel mehr gemacht, wieso fühlten sich dann diese ersten Schritte so unbeholfen an?

Seitdem ich ausgezogen war, sahen wir uns nur noch selten und ich musste gestehen, dass mir seine Anwesenheit wirklich sehr fehlte. Die gemeinsamen Gespräche beim Essen, zusammen auf dem Sofa kuscheln, die Küsse beim Verlassen und Heimkehren der Wohnung. Natürlich schrieben wir viel miteinander, aber das war nicht das Gleiche.

 Es lag eine ungewohnte Spannung in unseren Nachrichten, vorher musste ich nie drüber nachdenken, was ich ihm schrieb und jetzt saß ich teilweise 10 Minuten über einer Nachricht und überlegte, ob das was ich sagte nicht dumm klang.

An der Tür klingelte es. Und da waren auch schon die Nachbarn. Mich innerlich wappnend öffnete ich die Tür und wurde überrascht, denn dort stand ein Mann mittleren Alters mit einem Paket in der Hand: „Sind sie Park Jimin?" Ich bejahte und unterschrieb, seltsam dabei hatte ich doch nichts bestellt. Es stand auch kein Absender drauf. Skeptisch öffnete ich es und sah ein edles Kästchen vor mir mit einer handgeschriebenen Notiz drauf

Hey Jimin,

Ich hoffe du bekommst das hier noch rechtzeitig, ich habe mir wirklich jede Mühe gegeben das gut zurecht zu schneiden, ich denke es sollte euch gefallen.

LG Kai

Mir wurde eiskalt und mit zitternden Händen öffnete ich das Kästchen. In ihm befand sich bloß ein einzelner Gegenstand. Ein silberner USB Stick. Ich sollte mir das hier nicht ansehen.

Aber ich musste, also steckte ich ihn unbeholfen ein und öffnete den Ordner. Ein Video startete. Mein Abbild sah mir selbst entgegen.

„Was soll ich denn sagen?" Ich saß auf dem Sofa eines fremden Raumes.

„Ah okay, Alles Gute zum Geburtstag!" Ich lachte in die Kamera und trug ein Partyhütchen, was ich damals als lustig empfand, versetzte mich nun in Grauen.

Die Szene Sprang und sah man mich im Bett, neben einen schlafenden Yoongi.

„Baby?" hauchte ich sanft. Der Minthaarige murrte. Mein damaliges Ich küsste ihn sanft auf die Stirn und er schlug mit flatternden Liedern die Augen auf ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Er kuschelte sich näher an mich und murmelte verschlafen: „Wie spät ist es, Mochi?"

Ich zuckte zusammen, als ich meinen Spitznamen aus seinen Mund hörte, in seiner Stimme lag so viel Liebe, dass es in meinen Ohren wehtat.

„sieben Uhr dreißig", antwortete ich und strich ihn über den blauen Schopf.

Mich schockierte es wie anders ich aussah, die Verliebtheit veränderte alle meine Züge.

„Wieso läuft eigentlich eine Kamera, hast du vor mich zu pranken?"

Ich kicherte: „Nein...ich wollte unseren ersten Morgen in der ersten gemeinsamen Wohnung dokumentieren." Yoongi küsste mich auf die Wange und flüsterte: „Ich liebe dich." Der Jimin auf den Bildschirm erstrahlte förmlich bei diesen Worten und erwiderte sie.

„Und jetzt mach besser die Kamera aus, denn was ich mit dir anstellen will, sollten wir nicht auf Video haben", er grinste frech und seine Hand schlüpfte unter die Bettdecke.

Die Szene wechselte. Diesmal sah man Yoongi von hinten an der Herdplatte stehen, nur in Boxern bekleidet. Ich erkannte, dass es sich um einen eher älteren Clip handelte, da seine Haare noch ohne Ansatz meinen geliebten Mintton hatten.

Loving him. /YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt