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„Du hast die wichtigste Frage nicht beantwortet!" Erstaunt kniff ich die Augenbrauen zusammen: „Welche denn?" „Wo kam das Klavier her?!"

Ich lachte: „Stimmt ja, witzige Geschichte. Auch Yoongi hatte das „Ich liebe dich" ein wenig vorher geplant, genauer gesagt wollte er mich am ersten Morgen der gemeinsamen Wohnung damit überraschen.
Also hatte er sich von Hobi eines dieser E-Pianos genliehen und es im Schrank gelagert. Doch dann habe ich ihm voll einen Strich durch die Rechnung gezogen und er musste irgendwie spontan alles aufbauen."

RM grinste: „Aber es hat dennoch geklappt." In Erinnerung an diesen Tag lächelte ich: „Ja, hat es....dennoch war da dieser feine Riss in den Glas unser Beziehung. Denn die Zeit heilt zwar alle Wunden, löst jedoch nicht alle Probleme."

RM nickte: „Da hast du Recht, Probleme kann man nur lösen indem man redet." Ich stimmte ihm zu: „Und ich wollte ja mit ihm reden, denn weißt du, irgendwann kam der Tag an dem er sich anfing wieder zurückhaltender zu benehmen, sowie vor dem Urlaub.

Erst habe ich es verdrängt, denn, ich bin jetzt mal ganz ehrlich, ich wollte die Scheiße nicht an mich ranlassen, an unsere Beziehung ranlassen.
Aber auf der anderen Seite liebte ich ihn. Ich fühlte mich so hilflos. Doch eines Tages erfuhr ich schließlich den Grund für sein Benehmen und es war zum Glück etwas, von dem ich dachte ich könnte damit umgehen..."

06.10.

Ich rieb aufgeregt meine feuchten Hände an der Jeans ab, ich musste ihn drauf ansprechen. Argh... warum hat es nicht einfach selbst angesprochen, wieso musste ich Hoseok treffen, wie habe ich mich nur wieder in so einer Situation wiedergefunden. Okay Jimin, vielleicht braucht ja ein wenig Hilfe. Wenn es nicht Yoongi wäre, hätte ich einfach schon aufgegeben, aber ich liebe ihn.

„Yoongi?", fragte ich zögernd. Verdammt, wie soll ich überhaupt anfangen?

„Hm?", gab er von sich, den Blick nicht vom Bildschirm abwendend. Es lief eine Doku über das Schlafverhalten verschiedenster Tiere. Genau, sehr interessant. „Ich habe heute zufällig Hoseok auf dem Heimweg getroffen und wir haben uns unterhalten." Ich sah genau wie sein Körper sich versteifte, gezwungen vermied er es mich anzusehen und seine Stimme klang gepresst: „Und...worüber so?"

Oh Junge, das weißt du ganz genau, also warum diese Versteckspielchen? Ich verstehe es einfach nicht. „Er hat mir ziemlich große Neuigkeiten mitgeteilt, wusstest du vom „Hope Entertainment" ?"

Anscheinend gelassen zuckte er mit den Schultern und betrachtete eine Gottesanbeterin beim Schlafen, als sei es das spannendste der Welt. „Ja klar, das war schon immer sein Traum, das Herzensprojekt von ihm und seiner Schwester, wenn man so mag." Schön, wie er subtil vom Thema ablenken wollte.

„Schon krass, so ein Entertainment auf zu bauen ist echt viel Arbeit und nimmt jetzt sicher seine ganze Zeit und Ersparnisse in Anspruch."

Nun wurde mein Freund unruhig: „Ja, doch ich bin mir sicher, dass sie es schaffen....Du, ich habe gerade so einen Heißhunger auf Ramen bekommen, ich gehe nochmal los und hole mir etwas von dem Laden an der Ecke, soll ich dir was mitbringen?"

Ohne meine Antwort abzuwarten, hatte er schon seine Jacke gepackt und war schon fast zur Tür raus und wollte nicht nur der Wohnung, sondern auch der Wahrheit entkommen.

Ich erhob meinen Ton: „Verdammt Yoongi, es reicht! Wieso hast du mir nicht erzählt, dass du gefeuert wurdest?!"
Abrupt blieb er stehen und ich registrierte wie seine Faust sich fester in die Jacke festkrallte. Langsam drehte er sich zu mir um, sein Adamsapfel hüpfte, als er hart schluckte: „W-was?"

Verzweifelt raufte ich mir die Harre: „Jetzt hör doch auf, Hoseok schließt den Laden und davon weißt du doch auch, immerhin ist die Schließung schon nächste Woche, war das etwa der Grund, weshalb du so gestresst warst in letzter Zeit?" Er ließ seinen Kopf hängen. „Bitte Yoongi, ich will doch bloß, dass du mit mir redest." Der Minthaarige seufzte und sah mich aus erschöpften Augen an: „Okay." Er setzte sich neben mich und ich nahm seine Hand und drückte sie.

„Ich wusste wirklich schon immer, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, schließlich war dieser Laden nur ein Mittel zum Zweck und meine Einstellung eine Win-Win Situation, so hatte er mehr Zeit um nebenbei zu arbeiten und ich hatte einen Job, mit dem ich meine Miete bezahlen konnte.

Aber dann passierte alles plötzlich so schnell...erst waren wir zusammen im Urlaub, dann frage ich dich ob wir zusammen ziehen und genau in der Woche verkündet mir Hobi, dass sein Vater endlich zugestimmt hatte das Entertainment finanziell zu unterstützen und sie so schnell wie möglich loslegen würden.

Jedenfalls bekomme ich zwar einen Vorschuss dafür, dass alles so schnell ging und er mich so ohne richtige Kündigungsfrist entlässt aber.... Es reicht einfach nicht Jiminie."

Er entzog mir seine Hand und vergrub seinen Kopf in beiden Handflächen: „Gott, es ist mir so peinlich. Ich wollte mich um dich sorgen, dich lieben und mit dir leben, aber jetzt kann ich mich ja kaum mehr selbst finanzieren..."

Ich verspürte einen kleinen schmerzhaften Stich in der Brust und Schuldgefühle überfielen mich, ich war der Grund für seine Besorgnis und seinen Wehmut.

Vorsichtig nahm ich seine großen Hände in die meinen und hielt ganz fest zwischen uns. Yoongi hob seinen Kopf und zu meinem Erschrecken waren seine Augen ganz glasig.

„Ich liebe dich, weil du dich um mich sorgst und weil du bei mir bist, aber nicht weil du dies mit Geld tust, sondern allein mit deinem Herzen. Du und ich, das ist alles was zählt und ich könnte nicht glücklicher sein, als endlich jeden Morgen neben dir aufzuwachen.
Und ganz ehrlich, ich war schon am Anfang dafür, dass wir uns die Unterhaltskosten teilen, also warum machen wir es nicht einfach so? Ich habe genug Geld. Wie in guten und in schlechten Zeiten."

Zum ersten Mal, seit langem, lächelte er glücklich, ich habe das schon vermisst. „Danke, ich weiß gar nicht womit ich einen so wundervollen Freund verdient habe, aber ich verspreche dir, sobald ich einen neunen Job habe, komme ich für alles auf."

„Mal sehen" Schmunzelnd beugte er sich zu mir rüber und küsste mich sanft. Ich drückte seine Hände und erwiderte den Kuss, doch er dauerte nicht lange und gleich darauf kletterte ich auf seinen Schoß und lehnte meinen Kopf auf seine Schulter.

Wortlos streichelte er mir den Rücken. Entspannt schloss ich meine Augen und genoss seine Nähe. „Du glaubst gar nicht wie sehr ich dich brauche Jimin...", flüsterte er leise. „Ich denke schon, denn ich glaube, ich brauche dich genauso."

Ich entfernte mich ein wenig von ihm und ihm ins Gesicht zu sehen. Nachdenklich betrachtete er mich eingehend und ich lächelte.
Seine Mundwinkel hoben sich ebenfalls und er stupste mich sanft an die Nase.

„Mein Mochi" Mit einen Funkeln in seinen Augen strich er mit seinen Fingern an meinen Seiten nach unten und schließlich unter den Saum meines Longsleeves. Meine Bauchmuskeln zuckten unter seinen kreisenden Bewegungen und mir entfuhr ein Seufzen. Während ich meinen Mund seinen Ohr näherte und ihn sanft dahinter küsste. „Ich dachte du hättest Heißhunger auf Ramen?"

„Mir ist jetzt eher nach was Süßem", säuselte er und ich kicherte leise, bevor ich mich weiter an seinem Hals zu schaffen machte.

So könnte es, von mir aus, für immer bleiben.

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Schönen Ostermontag! 

Ich hoffe ihr genießt die Feiertage und das schöne Wetter. Kann sich noch jemand an das Hobi Kapitel erinnern? Jetzt hat es seinen Zweck erfüllt xD Am Anfang hatte ich es nicht und beim Lesen der Story ist mir aufgefallen, dass  die Wendung doch irgendwie aus dem Nichts kam. Naja jetzt habt ihr den Hintergrund :) 

An alle die morgen wieder zur Schule müssen...fighting! 

~✌❤

Loving him. /YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt