Chapter Nineteen

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Jeder Nerv in meinem Körper vibriert in gespannter Antizipation, als meine Augen ihn weiter fixieren. Die aufgestaute Wut, die ich mühsam in den hintersten Winkeln meiner Seele verborgen hatte, bricht hervor wie ein unkontrollierter Strom, der sich seinen Weg zurück in meine Brust bahnt, mein Herz durchdringt, meinen Verstand überflutet und schließlich jede einzelne Facette meiner Seele erfasst.

Seine Hand streckt sich aus und berührt sanft meine Schulter. Ein elektrisierendes Gefühl durchfährt meinen Körper, ähnlich dem Grollen eines fernen Gewitters, und mein Verstand beginnt wieder zu klären. Reflexartig schlage ich seine Hand weg und meine Stimme, so fest und entschlossen wie ich sie hervorbringen kann, hallt durch die Nacht wider: "Ich will, dass du gehst!"

"Aber zunächst höre mich bitte an." Hält er verzweifelt dagegen.

Tränen sammeln sich in den Ecken meiner Augen, während ich den Kopf schüttele. "Ich kann das nicht!" Presse ich hervor, meine Stimme kaum mehr als ein ersticktes Flüstern. Mit zitternden Beinen richte ich mich auf und presse meinen Rücken gegen die kühle, harte Wand. "Verdammt, ich will das nicht!" Sehe ich ihn an, meine Augen voller Verzweiflung und Schmerz.

Ich bin einfach noch nicht bereit, mich ihm zu stellen, noch nicht bereit, seine Nähe zu ertragen! Mit gesenktem Kopf und einer schweren Last auf meinen Schultern wende ich mich ab und steuere auf den Eingang zu.

"Bitte geh nicht." Fleht seine Stimme, zitternd wie ein verängstigtes Kind.

"Du hättest nicht hierher kommen sollen." Entgegne ich leise und lasse die Tür mit einem Klick hinter mir ins Schloss fallen.

Regelrecht auf der Flucht vor Colin, laufe ich direkt in die ausgestreckten Arme von Adam. "Goldstück..."

Ich hebe meine Hand und halte sie zwischen uns, als Barriere, um ihn auf Distanz zu halten. Ich gehe an ihm vorbei und zwinge meine Augen sich zu schließen, um den aufsteigenden Sturm der Wut in mir zu unterdrücken, bevor er überhandnehmen kann.

Ich fühle eine Woge des erneuten Verrats, die durch meine Adern rollt und mich bis ins Mark zerfrisst.

Nicht nur die Tatsache, dass Colin hier ist, reißt alte Wunden auf - sondern auch das Bild von ihnen zusammen auf der Bühne. Sogar Doris, mit ihrem vertrauten Bass in der Hand, als wäre die Zeit stehen geblieben und sie wären immer noch eine Band.

Die Musik pulsiert um mich herum, ein eindringlicher Beat, der sich mit meinem rasenden Herzschlag mischt. Ich navigiere durch die Menge der Gäste, meine Schultern angespannt, meine Stirn in Falten gelegt. Meine Hände fahren nervös durch mein langes Haar, während Tränen meine Sicht verschleiern und die Welt um mich herum in ein unscharfes Chaos verwandeln.

Plötzlich greift eine Hand nach meiner. "Warte..." Fleht Logan, seine Stimme fast ertrunken im Meer der Musik und der Stimmen.

"Lasst mich verdammt nochmal alle in Ruhe!!!" Der Schrei bricht aus mir heraus, laut und schneidend, und hallt über das Stimmengewirr hinweg. Jeder im Raum dreht sich um, ihre Gesichter schockiert, aber ich ignoriere sie und stürme hinaus.

Meine Knie geben unter der Last meiner Gefühle nach und ich sinke zwischen den geparkten Autos zu Boden.

Plötzlich höre ich eine vertraute Stimme. "Prinzessin!"

Als ich aufblicke, sehe ich Matt. Mit neuen Tränen in den Augen springe ich auf und laufe in seine offenen Arme. "Matt!" Schluchze ich, die Erleichterung, ihn zu sehen, überwältigt mich.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt